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Historische Formel 1-WM-Duelle (15)
Mit Dreher zum WM-Titel

Dieses Jahr kommt es zum 16. Mal im WM-Finale zum Titel-Duell Mann gegen Mann - Rosberg gegen Hamilton. Wir blicken auf die 15 Duelle seit 1950 zurück. In Teil 15 unserer Serie kämpfen Fernando Alonso und Sebastian Vettel in Interlagos um die Weltmeisterschaft 2012.

Sebastian Vettel GP Brasilien 2012
Foto: xpb

Was beim Formel 1-Finale 2012 wirklich passierte

Dieses Finale konnte kein Filmregisseur besser erfinden. Höchstens geschlagen von der Dramatik des Jahres 2008 an gleicher Stelle. Interlagos müsste immer der Schlussakkord der Saison sein. Allein wegen des Wetters, das keiner vorhersagen kann. Die Meteorologen prophezeiten Regen und Sturm.

Beim Start war es trocken. Ab der 9. Runde zwangen Schauer die Vorsichtigen auf Intermediates. Nur Jenson Button und Nico Hülkenberg hielten durch und lagen plötzlich mit 45 Sekunden in Führung. Für Button zahlte sich der Poker mit seinem dritten Saisonsieg aus. Weil die Strecke schnell wieder abtrocknete.

Unsere Highlights

In der 52. Runde kehrte der Regen zurück. Diesmal mussten alle Intermediates aufziehen. Am Ende standen bereits Pfützen auf der Zielgeraden. Paul di Resta rutschte auf einer aus und donnerte mit 270 km/h in die Mauer. Das Rennen ging im Bummeltempo hinter dem Safety-Car zu Ende. An den Kommandoständen von Red Bull und Ferrari hatte man genug geschwitzt.

Fernando Alonso musste 13 Punkte aufholen. Würde er gewinnen, hätte Sebastian Vettel ein vierter Platz gereicht. Bei einem zweiten Platz des Spaniers brauchte Vettel Rang 7. Es reichte nicht. Alonso wurde Zweiter, Vettel Sechster. Das sicherte dem Titelverteidiger den dritten Titel in Folge. Alonso war auf dem Papier nur vier Umläufe lang Weltmeister. In den Runden 2,3, 54 und 55. Im Ziel fehlten ihm 2,7 Sekunden zum Sieg und zum Titel.

Drei Mal musste Vettel um seine WM-Krone zittern. Gleich in der ersten Runde, als er mit Bruno Senna kollidierte. Der Red Bull stand plötzlich verkehrt herum im Feld und wurde von Bruno Senna und Sergio Perez auch noch am rechten Hinterrad getroffen.

Für Senna und Perez war das Rennen beendet. Vettel fuhr weiter. Mit abgerissener Bodenplatte und einen großen Loch im rechten Seitenkasten. Das kostete PS und Abtrieb. Gefährlich wurde es noch einmal, als im letzten Renndrittel der Regen zurückkehrte. Der Funk ins Weltmeisterauto war abgerissen.

Als Renningenieur Guillaume Rocquelin seinen Fahrer fragen wollte, ob es Zeit für Intermediates sei, stand er auch schon da. Die Mechaniker suchten nach Reifen, schnallten mit Slicks die falschen drauf, und mussten zwei Runden später den Fehler korrigieren. Wieder fehlte ein Reifen.

Die dritte Gefahr für Vettel kam erst vier Tage nach dem Finale daher. Alonsos Management platzierte TV-Aufnahmen im Internet, die zeigten, dass Vettel in der vierten Runde Jean-Eric Vergne überholte, obwohl das elektronische Flaggensignal gelb blinkte. Ein Regelverstoß, der nachträglich das Titelrennen umdrehte? FIA-Rennleiter Charlie Whiting lieferte die Aufklärung. "Davor wurde die grüne Flagge geschwenkt. Das hat das Ampelsignal aufgehoben."

Unser fiktives Abu Dhabi-Finale 2014

Die Ausgangsposition ist ungefähr vergleichbar mit 2012: Hamilton ist in einer ähnlichen Position wie Vettel. Bei einem Sieg von Rosberg genügt ihm der zweite Platz. Vettel musste vor zwei Jahren Vierter werden, um bei einem Alonso-Sieg im Trockenen zu sein. Wenn Alonso nur Zweiter werden würde, hätte ein siebter Platz gereicht. Und wo muss Hamilton landen, wenn Rosberg als Zweiter ins Ziel kommt? Mindestens Fünfter.

Hamilton hasst diese Finalrennen, bei denen er auf Ankommen fahren muss. Das geht ihm gegen den Strich. Schon 2007 und 2008 entwickelte sich daraus eine übergroße Nervosität. Die Startaufstellung zeigte es. Hamilton fuhr beide Male nicht auf die Pole Position. 2007 startete er als Zweiter, 2008 auf Rang 4. Massa nahm sein Schicksal selbst in die Hand und stellte seinen Ferrari 2008 auf den besten Startplatz.

Also steht Rosberg bei unserem Szenario am Start an erster Stelle, Hamilton ist nur Vierter. Am Ende der langen Geraden schneidet Hamilton von außen nach innen und trifft dabei den Williams von Valtteri Bottas. Sein Mercedes dreht sich um 180 Grad und fängt sich zwei Streifschüsse ein. Das Auto ist stark ramponiert. Hamilton kann weiterfahren, ist aber Letzter.

Rosberg liegt nach einem schlechten Start nur auf Rang 4. Wegen zahlreicher Zwischenfälle kommt er nie an die Spitze. Die beste Position ist ein zweiter Platz. Und den hält er bis ins Ziel. Hamiltons Rennen ist eine Odyssee. Der Funk in Mercedes mit der Startnummer 44 ist abgerissen. Deshalb suchen die Mechaniker nach Hamiltons Reifen, als der Engländer unangemeldet an die Boxen kommt. Die Aufholjagd geht von vorne los. Am Ende landet Hamilton auf Platz 6.

Während Vettel dieses Ergebnis 2012 reichte, ist es bei Hamilton wegen der doppelten Punkte zu wenig. Rosberg kommt in der Endabrechnung auf 353 Zähler, er selbst nur auf 346 Punkte. Damit ist der Herausforderer Weltmeister und der Favorit schaut in die Röhre.

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