Haas VF-25 für F1-Saison 2025: Infos und Bilder

Neuer Haas VF-25 für die F1-Saison 2025
Ingenieure versprechen Boost-Start

Veröffentlicht am 18.02.2025

Dieses Jahr läuft die Präsentation der neuen Autos etwas anders ab als sonst. Die große Party zum 75. Jubiläum der Formel 1 in London verlangte von allen Beteiligten etwas Flexibilität. Nach Absprache mit den F1-Bossen durfte keines der zehn Teams schon vor dem gemeinsamen Launch-Event seine neue Lackierung zeigen. Um die Aufmerksamkeit nicht teilen zu müssen, hatten McLaren und Williams ihre neuen Autos bereits vergangene Woche in speziellen Folierungen vorgestellt.

Als drittes neues Modell des Jahrgangs hat nun auch Haas die Hüllen fallen lassen. Parallel zur großen Show in London verschickte das US-Team am Dienstagabend (18.2.) erste Bilder des neuen Renners für die Saison 2025. Der VF-25 hatte schon zwei Tage zuvor im verregneten Silverstone seinen Shakedown absolviert. Das Team nutzte die Gelegenheit zu einer kleinen Foto-Session auf der Strecke, um den Fans einen Vorgeschmack auf die kommende Saison zu liefern.

Vor allem optisch hat sich ordentlich was getan. Die Nasenspitze ist jetzt nicht mehr schwarz, sondern weiß lackiert. Das Gleiche gilt auch für die Seitenkästen und den hinteren Teil der Motorhaube. Hier wurden das Haas-Logo und die Startnummern nun in Schwarz auf weißem Grund gepinselt – und nicht mehr andersherum. Die Flügel bleiben weiter in Rot. Auch bei den Sponsoren hat sich nicht viel getan. Die Fans sollten somit keine Probleme haben, das neue Auto im Formel-1-Feld zu identifizieren.

Haas VF-25 - F1-Auto für 2025
Haas

Ingenieure arbeiten an den Schwächen

Große technische Innovationen sind auf den ersten Fotos noch nicht zu erkennen. Teamchef Ayao Komatsu verriet, dass man nicht auf die neueste Vorderrad-Aufhängung von Technik-Partner Ferrari zurückgreifen wird, sondern weiter mit den 2024er-Teilen fährt. Offenbar stellt Ferrari an der Vorderachse auf eine Pullrod-Aufhängung um. Haas möchte sich im letzten Jahr des aktuellen Reglement-Zyklus wohl nicht durch größere Eingriffe aus dem Konzept bringen lassen.

Und so ist das Auto auf den ersten Blick relativ konservativ gestaltet. Die Nase wirkt etwas flacher, ragt aber immer noch bis auf das unterste Frontflügel-Element nach vorne. Die rundlichen Kühleinlässe in den Seitenkästen sind etwas größer geworden als beim Vorjahresmodell. Nach wie vor ragt ein kleines Dach auf Höhe des Cockpitrands über die Öffnungen, wenn auch nicht ganz so weit wie beim Vorgänger.

Die Rampen auf der Oberseite der Seitenkästen verlaufen ohne erkennbare Rinne zum Heck. Die größten Änderungen wurden nach Angabe der Ingenieure im hinteren Teil des Autos vorgenommen: "Wir haben einige Schwächen am Vorjahresauto identifiziert", verrät Aerodynamik-Chef Davide Paganelli. "Wir haben am ganzen Paket gearbeitet, um diese Probleme zu lösen. Vor allem am Heck haben wir Hand angelegt, speziell auch am Heckflügel."

Haas VF-25 - F1-Auto für 2025
Haas

Massiver Boost in den ersten Rennen

Die Daten aus dem Windkanal stimmen den Techniker optimistisch: "Wir glauben, dass wir bei der Weiterentwicklung sehr gute Arbeit abgeliefert haben. Natürlich müssen wir noch abwarten, ob diese Erwartungen auch erfüllt werden. Wenn wir auf der Strecke sehen, was der Windkanal verspricht, dann rechnen wir vom ersten Rennen an mit einem massiven Boost."

Laut Paganelli lag eines der Ziele darin, die Allrounder-Qualitäten des Autos zu verbessern: "Wir konnten letztes Jahr auf Strecken mit unterschiedlichem Charakter nicht immer die gewohnte Performance abrufen. Wir haben versucht, diese Schwäche abzustellen. Und wir wollten das Auto besser für heißere Bedingungen vorbereiten. Das sollte uns vor allem bei den Rennen zu Saisonbeginn helfen."

Die große Frage lautet, wie ein kleines Team wie Haas mit der Herausforderung umgeht, für 2026 ein komplett neues Auto zu bauen und parallel noch Weiterentwicklung am alten Modell zu betreiben. "Wir wissen, dass die Konkurrenz stark ist und wir während der Saison Upgrades bringen müssen", erklärt Paganelli. "Wir werden dabei die gleiche Philosophie anwenden wie letztes Jahr. Wir müssen immer erst einmal die Richtung kennen, bevor wir neue Teile entwickeln."

Oliver Bearman - Haas - Porträt 2025
Haas

Neue Gesichter im Cockpit

In der Vorsaison konnte Haas lange um Rang sechs in der Konstrukteursmeisterschaft kämpfen. Das ist natürlich auch dieses Jahr das Mindestziel. Neu ist 2025 aber nicht nur das Auto, sondern auch die Piloten. Nico Hülkenberg wanderte zu Sauber ab, Kevin Magnussen wurde in die Rente geschickt. Mit Esteban Ocon und Rookie Oliver Bearman setzt das US-Team nun auf eine Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Talent.

"Für uns ist das keine große Herausforderung. Wir Designer versuchen ja einfach nur, die Schwächen des Autos zu beseitigen", erklärte Paganelli. "Es handelt sich um zwei sehr gute Fahrer, die exzellentes Feedback geben. Wir hatten schon sehr positive Gespräche. Beide arbeiten hart daran, schnell die Stärken des neuen Autos zu verstehen und dann ihren Fahrstil daran anzupassen. Aus Sicht eines Designers ist das sehr positiv."

Mit dem 1,86 Meter großen Ocon und dem 1,88 Meter großen Bearman schickt Haas die wohl längste Fahrerpaarung in der Formel-1-Geschichte ins Rennen. Für die Ingenieure bedeutet das aber keine große Umgewöhnung. Nico Hülkenberg konnte man mit seinen 1,84 Metern schließlich auch einigermaßen komfortabel im Cockpit unterbringen.