Haas: Uralkali-Logos verschwinden vom Auto

Ukraine-Krieg hinterlässt Spuren
Haas fährt ohne Russland-Sponsor

Zuletzt aktualisiert am 24.02.2022

Den ganzen Tag haben sich die Verantwortlichen von Haas in ihrem Motorhome verschanzt. Weder Besitzer Gene Haas noch Teamchef Guenther Steiner wollten auf die Fragen der Presse nach den Konsequenzen des russischen Einmarschs in der Ukraine antworten.

Das Haas-Team hat seinen Ursprung zwar in den USA, bekommt den Hauptteil seiner Sponsoreinnahmen aber vom russischen Partner Uralkali. Bei dem Düngemittel-Hersteller hat der Vater von Nikita Mazepin das Sagen. Milliardär Dmitry Mazepin gilt zudem noch als guter Bekannter von Staatschef Wladimir Putin.

Mick Schumacher- Haas - Formel 1 - Test - Barcelona 2022 - 24. Februar 2022
Motorsport Images

Trennung von Uralkali?

Um dem Kreuzfeuer der Medienvertreter aus dem Weg zu gehen, hatte Steiner sogar seine geplante Teilnahme an der Pressekonferenz in der Mittagspause von Barcelona kurzfristig abgesagt. Doch der Druck wurde immer größer, so dass sich der Rennstall am Ende des Tages zu einem offiziellen Statement genötigt sah. Darin wurden erste Konsequenzen angekündigt.

"Das Haas F1 Team wird seinen VF-22 am letzten Tag in einer komplett weißen Lackierung ohne die Uralkali-Schriftzüge einsetzen. Nikita Mazepin wird wie geplant in der Früh im Cockpit sitzen. Mick Schumacher wird das Auto am Nachmittag übernehmen. Was das Verhältnis zu unseren Partnern angeht, gibt es zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Kommentare."

Die Maßnahme klingt nach dem ersten Schritt zur Trennung vom Hauptsponsor. Auch auf den sozialen Kanälen und in offiziellen E-Mails wurde das Logo des russischen Partners bereits entfernt. Die Frage lautet, ob die Finanzierung des Teams ohne die Uralkali-Millionen gesichert ist. Besitzer Gene Haas verfügt zwar über ausreichende Mittel, es ist aber noch unklar, ob er die drohende Finanzierungslücke auch überbrücken will.

Impressionen - GP Russland - Sotschi - Formel 1 - Donnerstag - 27.9.2018
sutton-images.com

Russland-GP vor der Absage

Nicht nur den russischen Sponsoren droht das Aus in der Formel 1, auch der russische Grand Prix wird wohl kaum eine Chance auf Austragung haben. Am Donnerstagabend trafen sich alle Teamchefs mit F1-Boss Stefano Domenicali im Fahrerlager von Barcelona, um eine eventuelle Absage des Rennens zu besprechen.

Sebastian Vettel war am Mittag schon vorgeprescht und hatte eine Teilnahme am Rennen in Sotschi für sich selbst ausgeschlossen. Auch Max Verstappen hat keine große Lust auf die Reise in den Olympia-Ort: "Man sollte nicht in einem Land Rennen fahren, das sich gerade im Krieg befindet."