Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen waren gestern, die Zukunft bei Haas gehört Esteban Ocon und Oliver Bearman. Während Bearman schon bei seinem Heim-Grand-Prix in Silverstone bestätigt wurde, zogen sich die Verhandlungen mit dem Fahrer für das zweite Cockpit noch etwas länger hin. Am Mittwoch (24.7.) vor dem GP Belgien war es endlich so weit. Um 23.00 Uhr wurde der neue Vertrag unterschrieben.
Donnerstagfrüh verkündete Teamchef Ayao Komatsu die freudige Nachricht offiziell: "Ich freue mich, dass wir die Dienste von Esteban Ocon für Haas sichern konnten. Ich kenne sein Talent schon eine lange Zeit. Unsere gemeinsame Vergangenheit reicht zurück bis zu seinem ersten Run in einem Formel-1-Auto, damals noch für Lotus. Ich war zu der Zeit als Ingenieur für das Team angestellt."
Bei der erwähnten Formel-1-Premiere handelte es sich um eine Testfahrt im Lotus E20. Aus diesem Team, für das Komatsu damals als Renningenieur arbeitete, entwickelte sich später dann Renault und Alpine, wo Ocon heute noch angestellt ist. Doch das wird sich in der kommenden Saison ändern, sehr zur Freude des Haas-Teamchefs.
Komatsu hat eine gemeinsame Vergangenheit mit Ocon beim Lotus F1 Team.
Mischung aus Routine und Talent
"Er hat damals schon gezeigt, was für ein großes Talent er ist. Er hatte gerade einige starke Leistungen in den Juniorklassen abgeliefert und die europäische Formel-3-Serie gewonnen. Später wurde Esteban dann ein etablierter Formel-1-Pilot und natürlich ein Grand-Prix-Sieger. Die Erfahrung, die er mitbringt, nicht nur durch sein eigenes Talent, sondern auch durch seine Arbeit mit einem Werksteam wird uns beim Wachsen unserer Organisation helfen."
Damit hat Haas 2025 eine gute Mischung aus Routine und Jugend für seine beiden Cockpits gefunden. "Es war wichtig, dass wir Oliver Bearman nächstes Jahr einen Piloten mit Erfahrung zur Seite stellen. Aber Esteban ist auch erst 27 Jahre alt. Er ist damit immer noch jung und hat noch viel zu beweisen. Ich denke, wir haben eine hungrige und dynamische Fahrerpaarung."
Nachdem Alpine vor dem Rennen in Montreal den Abschied von Ocon verkündet hatte, bemühten sich mehrere Teams um die Dienste des Franzosen. So führte Ocon auch Gespräche mit Sauber und mit Williams. Doch am Ende spielte die gemeinsame Vergangenheit mit Komatsu und die guten Ergebnisse in dieser Saison den Ausschlag für Haas.
Bei Alpine fühlte sich Ocon am Ende nicht mehr wohl. Man ging im Streit auseinander.
Ocon beeindruckt von Haas
Beide Parteien erklärten, dass es sich um einen mehrjährigen Vertrag handelt, den Ocon unterschrieben hat. Damit wird der Pilot zusammen mit Haas in die neue Formel-1-Ära starten, die 2026 mit ganz neuen Rennwagen beginnt. Wie lange der neue Deal genau läuft und ob irgendwelche Ausstiegsklauseln enthalten sind, wurde nicht verraten.
Der Pilot freut sich bereits auf die neue Aufgabe: "Ich bin begeistert, jetzt ein neues Kapitel in meiner Formel-1-Karriere zu schreiben. Ich werde zu einem sehr ehrgeizigen Team stoßen, dessen Kampfgeist, Arbeitsmoral und Aufwärtstrend mich wirklich beeindruckt hat. Ich möchte Gene Haas und Ayao Komatsu für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung, sowie die ehrlichen und fruchtbaren Gespräche in den letzten Monaten danken."
"Noch eine persönliche Bemerkung: Ich freue mich vor allem, wieder mit Ayao zu arbeiten. Er war ein Teil meines Debüts, als ich in den Lotus Junior-Tagen zum ersten Mal in ein Formel-1-Auto gestiegen bin. Haas hat aufregende Pläne und klare Ziele für die Zukunft. Es wird toll, mit allen Leuten in Kannapolis, Banbury und Maranello zusammenzuarbeiten und ein Teil dieses großartigen Projekts zu sein."
