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Kommt Haas vom letzten Platz weg?
Quali-Runs als Belohnung für Testarbeit

Haas hat auf seiner größten Baustelle aufgeräumt. Das neue Auto hält seine Reifen besser in Schuss als das alte. Als Belohnung durften die Fahrer am letzten Tag Gas geben. Nico Hülkenberg mischte ordentlich mit.

Nico Hülkenberg - Haas - Formel-1-Test - Bahrain - 23. Februar 2024
Foto: Motorsport Images

Haas galt vor Beginn der Testfahrten als Kandidat für den letzten Platz. Doch der US-Rennstall ist besser aufgestellt, als es die Experten dem WM-Schlusslicht vom letzten Jahr zugetraut haben. Der US-Ferrari hat auf seiner größten Baustelle aufgeräumt. Das Auto ist berechenbarer, konstanter und schont damit auch seine Reifen besser.

Teamchef Ayao Komatsu zog ein positives Fazit: "Wir haben uns für diesen Test ein klares Ziel gesetzt. Es ging darum, unsere größte Schwachstelle abzustellen. Deshalb sind wir zwei Tage nur Longruns gefahren, um zu schauen, wie das Auto über die Distanz mit seinen Reifen umgeht. Ich muss sagen, dass wir unsere Ziele zu 85 bis 90 Prozent erreicht haben."

Unsere Highlights
Nico Hülkenberg - Haas - Formel 1 - Test - Bahrain - 22. Februar 2024
Motorsport Images

Nico Hülkenberg blickt positiv auf die neue Saison mit Haas.

Ein berechenbares Auto

Der neue Chef des US-Rennstalls will nicht zu optimistisch sein, aber er traut sich immerhin zu sagen: "Wir werden in der Lage sein, mit ein paar Teams zu kämpfen. Ob es eines, zwei, drei oder vier sind, werden wir sehen. Ich habe meine Meinung dazu, werde sie aber für mich behalten."

Die Testfahrten in Bahrain dienten fast ausschließlich dem Zweck, Antworten auf die Frage zu finden, wie das neue Auto mit den Reifen umgeht. Komatsu lobt den VF-24 als verlässliche Basis: "Beim alten Modell waren nach fünf bis zehn Runden die Reifen im Eimer. Egal, was wir gemacht haben. Jetzt sind die Rundenzeiten viel konstanter, egal unter welchen Bedingungen. Wir haben wieder eine Plattform, mit der sich arbeiten lässt. Und die Fahrer haben ein Auto, dem sie vertrauen können. Sie wissen jetzt, was sie in der nächsten Kurve erwartet."

Vor diesem Test stand erst einmal eine Menge Überzeugungsarbeit: "Alle im Team kannten unsere Probleme. Aber die Leute müssen bei der Lösung auch mitziehen. Wir haben ihnen gesagt, dass wir notfalls drei Tage lang Longruns fahren, wenn wir nicht schnell genug Antworten finden. Wir müssen unsere Probleme vom letzten Jahr Schritt für Schritt abarbeiten. Es macht keinen Sinn, andere Dinge zu probieren, solange es für das Hauptproblem keine Lösung gibt."

Kevin Magnussen - Haas  - Formel 1 - Test - Bahrain - 22. Februar 2024
Motorsport Images

Der Haas sollte 2024 seltener bei den Mechanikern zum Reifenwechsel vorbeikommen.

Bahrain ist der härteste Test

Natürlich lassen sich in zwei Testtagen nicht alle Szenarien abdecken. "Du bist bei den Rennsimulationen meistens allein auf der Strecke. Wenn du in einem Rennen im Verkehr fährst, ist das eine andere Dimension. Doch das macht uns keine Angst. Wenn dein Auto bei freier Fahrt deutlich besser ist als vor einem Jahr, dann wird es auch im Verkehr besser sein. So wie das neue Auto auch weniger windanfällig ist."

Komatsu ist froh, dass die Testfahrten in Bahrain stattfinden. "Das ist in Bezug auf die Reifenabnutzung die härteste Strecke. Hier sind die Hinterreifen der limitierende Faktor. Der Asphalt ist rau, die Temperaturen tagsüber hoch, und es kam noch Wind dazu. Wenn du diese Prüfung bestehst, solltest du auch für andere Rennstrecken gerüstet sein."

Nachdem der wichtigste Punkt zufriedenstellende Ergebnisse geliefert hatte, gab Komatsu seiner Truppe grünes Licht am letzten Tank in bisschen Sprit abzutanken, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob sich die Fortschritte auch auf eine Runde übertragen lassen.

Nico Hülkenberg - Haas - Formel-1-Test - Bahrain - 23. Februar 2024
xpb

Hülkenberg lobt die Arbeit des neuen Teamchefs.

Mit der Brille des Technikers

Nico Hülkenberg landete auf Medium-Reifen mit 1.31,686 Minuten auf dem elften Platz und war dabei nur neun Zehntel langsamer als Max Verstappen auf den gleichen Reifen. Dabei haben die Ingenieure nur die Frontflügeleinstellung und die Reifendrücke angepasst. So wie es an einem echten Rennwochenende üblich ist. Es lief nur andersherum. Haas veranstaltete erst das Rennen und simulierte dann mit diesem Auto Qualifikationsrunden.

Auch Hülkenberg machte zu den Longruns ein freundliches Gesicht: "Ein klarer Fortschritt in diesem Bereich. Wir kannten schon letztes Jahr unsere Problemzonen, konnten sie aber nicht abstellen. Jetzt scheinen wir eine Lösung gefunden zu haben."

Das liegt laut Hülkenberg nicht nur am neuen Auto: "Ayao schaut sich die Dinge durch die technische Brille an und ist dabei, die Strukturen in der Technikabteilung zu ändern. Das zeigt schon ein paar positive Effekte. Ich hoffe, das wirkt sich auch auf die Weiterentwicklung aus." Sein Chef bestätigt: "Wir kommunizieren jetzt besser zwischen allen Abteilungen."

Haas-Präsentation - F1-Test - Bahrain - 21. Februar 2024
xpb

In der Vorsaison gab es nicht viel Weiterentwicklung. Das soll sich 2024 ändern.

Wann kommen die Upgrades?

Die Entwicklung unter der Saison ist so ein Punkt, an dem Haas noch arbeiten muss. Auf dem Papier ist das neue Auto eine halbe Sekunde schneller als das alte. Das ist möglicherweise nicht genug. Mit dem Datensatz von den Testfahrten im Gepäck werden jetzt daheim in Banbury und Maranello Entscheidungen über die nächsten Upgrades getroffen. Wann sie kommen und in welchem Umfang. "Das wird erst feststehen, wenn wir mit unseren Analysen durch sind", vertröstet Komatsu die Fragesteller.

Die GPS-Messungen zeigen ganz klar, dass dem Haas VF-24 immer noch Abtrieb fehlt. "Das straft uns am meisten in den schnellen Kurven." Doch mit diesem Auto lässt sich arbeiten. Das alte sträubte sich gegen jede Entwicklungsarbeit. In der letzten Stunde hakte Haas dann noch weiteres Thema ab. Die Renn-Crew übte 45 Minuten lang Boxenstopps.

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