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Freie Cockpits bei Alpine und Haas
Sticht Erfahrung die Jugend aus?

Drei Cockpits für 2023 sind noch frei. Wenn der Gasly-Deal zwischen Alpha Tauri und Alpine nicht klappt, dann stellt sich für die Franzosen die gleiche Frage wie für Haas: Ist Erfahrung besser als das Talent für morgen?

Esteban Ocon & Mick Schumacher - GP Niederlande 2022
Foto: Wilhelm

Alpine, Haas und Williams haben noch je ein Cockpit für 2023 zu vergeben. Zumindest bei Alpine ist der Wunschpilot klar. Der französische Rennstall hat Pierre Gasly im Visier. Doch den Alpha-Tauri-Piloten gibt es nur, wenn Red Bull geeigneten Ersatz findet. Der Wunschkandidat Colton Herta dürfte nach letztem Stand nicht kommen.

Einer Verpflichtung des Amerikaners standen zu viele Hürden im Weg. Die größte: Herta hat als Zehnter der abgelaufenen Indy-Car-Saison nicht ausreichend Punkte für eine Superlizenz gesammelt. Die FIA will da keine Ausnahme machen. Und es schien bei Herta auch nicht sicher, ob ihm ein Formel-1-Vertrag wichtiger ist als das gewohnte Umfeld in der IndyCar-Serie.

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Für Andretti Motorsport ist Herta eminent wichtig. Er soll nach dem Abgang von Alexander Rossi die Speerspitze des Teams für die nächste Saison werden. "Andretti hat das Angebot für Herta erhöht, damit er bleibt", verriet Red Bull-Sportchef Helmut Marko bereits in Monza.

Der Grazer stellte außerdem fest, dass man ausschließlich mit Herta und seinem Vater verhandelte: "Sie müssen ihre Verpflichtungen bei McLaren und Andretti selbst regeln, wenn sie zu uns kommen wollen."

Mick & Jack Doohan - Formel 2 2022
xpb
Jack Doohan, Sohn von Motorrad-Star Mick Doohan, ist nach dem Piastri-Abgang das größte Talent im Alpine-Stall.

Alpines neuer Liebling ist Doohan

Alpha Tauri hat nun offenbar einen anderen Kandidaten ins Auge gefasst. Sportchef Helmut Marko verhandelte mit Nyck de Vries, der in Monza als Vertreter von Alexander Albon als Neunter überzeugte. Der Niederländer wäre der Türöffner für den abwanderungswilligen Gasly. Sollte der Franzose bei Alpha Tauri festgenagelt bleiben, stellt sich für Alpine eine Grundsatzfrage: Soll man das Cockpit neben Esteban Ocon mit einem erfahrenen Piloten besetzen oder einem Nachwuchsmann?

Nach dem unrühmlichen Abschied von Oscar Piastri ist Jack Doohan der neue Liebling in der Fahrerakademie. Doch ist der 19-jährige Australier schon reif für einen Stammplatz? Es gibt Stimmen im Team, die dazu raten, den Sohn von Motorradlegende Mick Doohan noch ein zweites Jahr in der Formel 2 fahren zu lassen.

Nyck de Vries hat seine Chancen nach dem starken Debüt im Williams deutlich verbessert. Mercedes legt Alpine den Niederländer mit den wärmsten Empfehlungen ans Herz und warnt davor zu lange zu warten. Sonst schlägt Williams vielleicht zu. Oder eben Alpha Tauri.

Mit seinen 27 Jahren und seinen Titeln in der Formel 2 und Formel E ist de Vries nicht mehr unbedingt ein Rookie. Aber ist er auch einer, der den Ingenieuren genug Input bei der Fahrzeugentwicklung geben kann? Das geht Alpine 2023 mit Fernando Alonso verloren.

Otmar Szafnauer, Frederic Vasseur & Guenther Steiner - GP Australien 2022
Wilhelm
Alpine und Haas suchen noch einen Fahrer. Bei Alfa Romeo wird man am Personal wohl nichts ändern.

Erfahrung hilft Ingenieuren

Teamchef Otmar Szafnauer hält bei der Fahrerwahl zwei Punkte für entscheidend: "Wir brauchen einen Fahrer, der uns von Anfang an Punkte garantiert. Das ist im Kampf um Platz vier wichtig. Ein Rookie kann das im ersten Jahr vielleicht nicht. Und er kann die Ingenieure auch nicht führen. Die aktuellen Autos sind noch so neu, dass ein Mann mit Erfahrung wertvoll ist."

Davon gibt es im Moment nur zwei auf dem Markt: Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg. Beide sind schon für den französischen Rennstall gefahren. Als Überbrückung für ein Jahr wären sie die Wahl mit dem geringsten Risiko.

Haas-Teamchef Guenther Steiner steht vor dem gleichen Problem. "Wir müssen Punkte machen. In dem engen Verfolgerfeld kannst du dir kein Risiko bei der Fahrerwahl erlauben." Deshalb ist es für ihn keine Option, sich von Ferrari einen Neuling ins zweite Auto setzen zu lassen.

Mick Schumacher hat zwei Jahre Erfahrung und kennt das Team. Hülkenberg hat bei Racing Point und Aston Martin bewiesen, dass er über Nacht einspringen kann und sofort auf dem Speed des Teamkollegen war.

Ricciardo wäre billig zu haben, doch man weiß nicht, was den Australier bremst. Ist es nur die Charakteristik des McLaren, oder ist die Luft raus beim achtfachen GP-Sieger? Es ist auch gar nicht sicher, ob sich Ricciardo auf einen Aushilfsjob über ein Jahr einlassen würde: "Das Paket muss für mich passen. Ich schaue nicht nur auf 2023 sondern darüber hinaus." Da kann ein Vertrag als Reservefahrer bei Mercedes attraktiver sein als ein Schleudersitz bei der Konkurrenz.

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