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Guanyu Zhou wird Alfa-Fahrer 2022
Erster Chinese in der Formel 1

Die letzte offene Cockpit für die Formel-1-Saison 2022 ist vergeben. Guanyu Zhou wird künftig im zweiten Alfa Romeo neben Valtteri Bottas auf Punktejagd gehen. Er ist damit der erste Chinese mit einem Stammplatz in der Königsklasse.

Guanyu Zhou -Alfa Romeo - 2021
Foto: Alfa Romeo

Alfa Romeo ließ sich mit seiner Fahrerwahl lange Zeit. Mit Valtteri Bottas hatte der Sauber-Rennstall für die kommenden Jahre bereits im September eine feste Größe verpflichtet. Im zweiten Cockpit gibt das Schweizer Formel-1-Team dem Nachwuchs eine Chance.

Das Rennen machte am Ende der Chinese Guanyu Zhou. Der 22-Jährige aus Shanghai fährt aktuell noch seine dritte Formel-2-Saison. Er liegt vier Rennen vor Schluss auf Platz 2 hinter Oscar Piastri. Auch Piastri stand auf der Wunschliste von Alfa Romeo, doch der Alpine-Schützling hätte maximal für ein Jahr ausgeliehen werden können.

Unsere Highlights

Kurz bevor Alfa Romeo Zhou am Dienstag (16.11.) als neuen Stammfahrer verkündete, gab Alpine bekannt, dass Piastri kommende Saison die Rolle des offiziellen Ersatzpiloten für Esteban Ocon und Fernando Alonso bekleiden wird. "Das ist der erste Schritt hin zu meinem Ziel, 2023 ein Stammcockpit zu bekommen", erklärte das Talent aus Melbourne.

Guanyu Zhou - Alpine - 2021
xpb
Guanyu Zhou bringt frisches Sponsoren-Geld zu Alfa Romeo.

Zhou sorgt für China-Premiere

Guanyu Zhou wird beim Saisonauftakt 2022 der erste Chinese sein, der je in der Formel 1 einen Grand Prix bestritten hat. Seine Landsleute Ho-Pin Tung und Ma Quinghua hatten es jeweils nur zu Testfahrer-Jobs für Renault und HRT gebracht.

Für Zhou sprachen am Ende nicht nur die fahrerischen Qualitäten. Mit dem Chinesen öffnet sich für Alfa-Romeo auch ein attraktiver Sponsormarkt in Fernost. Der vierfache Formel-2-Sieger soll eine Mitgift von 25 Millionen Dollar in den Schweizer Rennstall einbringen.

Nicht kommuniziert wurde die Länge des Vertrages. Gut möglich, dass der Spaß für Zhou relativ schnell wieder vorbei ist. Alfa-Romeo plant langfristig mit seinem Eigengewächs Théo Pourchaire. Der 18-Jährige Franzose liegt in der Formel 2 aktuell nur 22 Punkte hinter Zhou, soll aber noch mindestens ein Jahr lang in der Nachwuchsserie Erfahrung sammeln, bevor er ins F1-Cockpit befördert wird.

Guanyu Zhou - Alpine - 2021
xpb
In der Formel 2 hat sich Zhou als einer der besten Nachwuchspiloten etabliert.

Privileg bei Sauber zu starten

Zhou muss also direkt im ersten Jahr überzeugen. Mit dem Sauber-Rennstall glaubt er den idealen Partner für den F1-Einstieg gefunden zu haben: "Ich habe schon von klein auf davon geträumt, in diesem Sport, den ich so liebe, ganz nach oben zu klettern. Dieser Traum ist nun in Erfüllung gegangen. Es ist ein echtes Privileg für mich, meine Formula-1-Karriere mit so einem legendären Team zu starten, das in der Vergangenheit schon so viele junge Talente in die Formel 1 gebracht hat."

Der Rookie weiß aber auch, wie schwer die Aufgabe werden wird: "Ich fühle mich gut auf die immense Herausforderung vorbereitet, in der Spitze des Motorsports neben einem arrivierten, Weltklasse-Talent wie Valtteri Bottas anzutreten. Ich möchte Alfa Romeo für diese Möglichkeit danken. In meinem ersten Jahr lautet mein Ziel nun, so viel wie möglich und so schnell wie möglich zu lernen."

Großen Druck verspürt der Youngster dabei offenbar nicht: "Der erste chinesische Fahrer zu sein, stellt einen Durchbruch für die chinesische Rennsport-Industrie dar. Ich weiß, dass große Hoffnungen auf mir liegen. Ich will das aber als Motiviation nutzen, um besser zu werden und viel zu erreichen."

Frederic Vasseur - Alfa Romeo - Formel 1 - 2021
Alfa Romeo
Frederic Vasseur hofft, dass es mit neuem Personal aufwärts geht.

Alfa Romeo hofft auf neue Fans

Zhou wird kommende Saison der einzige Rookie im Feld sein. Das Nachwuchstalent hätte sich kaum ein besseres Jahr für den F1-Einstieg aussuchen können. Die große Regelrevolution sorgt für komplett veränderte Autos. Es ist somit für alle 20 Fahrer im Feld eine Art Neuanfang, bei dem man erst einmal lernen muss.

Teamchef Frederic Vasseur hat große Hoffnungen in seine Neuverpflichtung: "Er hat in der Formel 2 bewiesen, dass er ein sehr talentierter Fahrer ist. Wir freuen uns schon darauf, sein Talent in der Formel 1 noch mehr zur Blüte zu bringen. Wir sind stolz auf unsere Fahrerpaarung für 2022 und zuversichtlich, dass Zhou eine erfolgreiche Partnerschaft mit Valtteri bilden wird."

Die Verantwortlichen hoffen zudem, dass die Formel 1 mit dem Youngster endlich auch auf dem chinesischen Markt den Durchbruch schafft. Bisher hielt sich die Begeisterung für den Rennsport im Reich der Mitte noch in Grenzen: "Wir heißen gerne alle neuen chinesischen Fans willkommen, die unser Team jetzt unterstützen", so Vasseur. "Alfa Romeo ist eine Marke mit viel Geschichte. Wir werden alles dafür tun, dass wir den Sport in China gebührend vertreten."

Stefano Domenicali - Formel 1
xpb
F1-Boss Stefano Domenicali hofft auf neue Fans und neue Einnahmen aus China.

Formel 1 erobert neue Märkte

Nicht nur bei Alfa Romeo hofft man auf viele neue Fans, auch die Formel 1 als Ganzes hofft, den lukrativen Markt in der Heimat Zhous zu erobern. F1-Boss Stefano Domenicali zeigte sich entsprechend zufrieden mit der Fahrerwahl: "Das sind tolle Nachrichten für unseren Sport. Millionen von leidenschaftlichen chinesischen Fans haben nun einen Nationalhelden, den sie das ganze Jahr anfeuern können."

"Die Verpflichtung zeigt auch, dass die Formel-Pyramide funktioniert und die guten Talente am Ende aus der Formel 2 in die Königsklasse aufsteigen. Zhou ist ein unglaubliches Talent. Er ist eine Bereicherung für das fantastische Fahrerfeld der Saison 2022 und er wird sicher alle unsere chinesischen Fans gut unterhalten."

Erst vor Kurzem hatten die F1-Verantwortlichen verkündet, dass der Vertrag mit dem Rennen in Shanghai bis 2025 verlängert wurde. In der kommenden Saison muss Zhou aber noch auf sein Heimspiel verzichten. Wegen den Nachwirkungen der Corona-Pandemie wird der Grand Prix von China zum dritten Mal in Folge ausfallen.

Antonio Giovinazzi - Alfa Romeo - 2021
Alfa Romeo
Für Giovinazzi ist das Formel-1-Abenteuer nach drei Jahren beendet.

Abschied von Giovinazzi

Mit der Verpflichtung von Zhou ist nun auch klar, dass Antonio Giovinazzi das Team nach drei Jahren wieder verlassen wird. Obwohl der Italiener vor allem im Qualifying regelmäßig sein Talent aufblitzen ließ, konnte er die Hoffnungen des Teams nie ganz erfüllen. Seine Punkteausbeute ließ oftmals zu wünschen übrig.

Giovinazzi hatte sich bis zuletzt Hoffnungen gemacht, sein Cockpit vielleicht doch noch ein weiteres Jahr zu behalten. Nun ist aber klar, dass das Formel-1-Feld 2022 zum ersten Mal seit 2018 wieder komplett ohne italienischen Fahrer auskommen muss.

Giovinazzi selbst hat übrigens schon ein neues Cockpit sicher. Der 27-Jährige wird zukünftig in der Formel E bei Dragon Penske an den Start gehen. Gut möglich, dass er für Ferrari auch noch Simulator-Sessions abspulen darf, damit der Kontakt zur Formel 1 nicht ganz abreißt.

F1 Fahrerfeld 2022

Team

Fahrer 1

Fahrer 2

Mercedes

Lewis Hamilton

George Russell

Red Bull

Max Verstappen

Sergio Perez

McLaren

Lando Norris

Daniel Ricciardo

Aston Martin

Sebastian Vettel

Lance Stroll

Alpine

Fernando Alonso

Esteban Ocon

Ferrari

Charles Leclerc

Carlos Sainz

Alpha Tauri

Pierre Gasly

Yuki Tsunoda

Alfa Romeo

Valtteri Bottas

Guanyu Zhou

Haas

Mick Schumacher

Nikita Mazepin

Williams

Nicholas Latifi

Alexander Albon

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Erscheinungsdatum 20.06.2024

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