Es kristallisiert sich ein immer deutlicheres Bild für die Hitzeschlacht in Ungarn heraus: McLaren gibt den Ton an, Ferrari ist das einzige Team in Schlagdistanz. Während bei McLaren ein Wechsel zwischen Lando Norris und Oscar Piastri an der Spitze vorherrscht, ist bei Ferrari Charles Leclerc eher die treibende Kraft.
Piastri setzte die Bestzeit auf dem 4,381 Kilometer langen Kurs, dessen mittelschnelle Kurven dem McLaren so liegen, mit einer Zeit von 1.14,916 Minuten. Mit nur 32 Tausendstel Rückstand musste sich Norris hinten anstellen, nachdem er am Vortag beide Trainings für sich entschieden hat. Es wird spannend sein, wie das interne Duell in der Qualifikation ausgeht, denn Norris wurde bisher noch nie in der Disziplin auf eine Runde in Ungarn von einem Teamkollegen abgezogen.
Ferrari dürfte im Kampf um die Pole eher eine Außenseiter-Rolle einnehmen, aber man ist mit Charles Leclerc auf Platz drei definitiv bei der Musik. Dem Monegassen fehlten 0,399 Sekunden auf die Vorlage von Piastri. Auch Lewis Hamilton muss sich mit Platz vier nicht verstecken, hat aber mit 0,387 Sekunden Rückstand auf den eigenen Teamkollegen noch etwas Arbeit vor sich.

Bei Sauber läuft es bisher nach Plan.
Sauber gibt Hoffnung
Bei Mercedes ist Kimi Antonelli wieder in der Spur. Er scheint mit der älteren Version der Hinterachse besser zurechtzukommen als mit der anderen und belegte Platz fünf, während George Russell das Training auf dem achten Rang beendete. Dazwischen schoben sich die beiden Aston Martin-Piloten Fernando Alonso und Lance Stroll.
Im Parallelflug äußerst erfolgreich unterwegs ist das Sauber-Duo Gabriel Bortoleto und Nico Hülkenberg. Die beiden könnten heiße Kandidaten für Q3 in der Qualifikation sein. Zumindest dürften die Plätze neun und zehn entsprechend Optimismus bei den Schweizern verbreiten.
Für das Rennen sahen die Longruns vielversprechend aus. Sollte nun noch die Quali passen, die in Ungarn wegen der geringen Überholmöglichkeiten so wichtig ist, könnte es ein gutes Wochenende für die Mannschaft werden.

Krisengespräche bei Red Bull zwischen Helmut Marko und Max Verstappen.
Red Bull schafft die Wende nicht
Alles andere als gut läuft es bisher für Red Bull. Und das ist noch untertrieben. Es war nicht das erste Mal, dass man am Freitag in den ersten beiden Trainings noch nicht alles zusammenbrachte. Doch nach P9 und P14 für Max Verstappen schaffte man dieses Mal die Wende nicht für das Abschlusstraining. Die zwölfte Position des Niederländers zeigt zumindest nicht, dass man über Nacht im Simulator eine wichtige Erkenntnis gefunden hat. Yuki Tsunoda wurde sogar nur Vorletzter.
Und auch die Worte von Teamchef Laurent Mekies stimmen nicht viel optimistischer für die Qualifikation: "Wir haben einiges ausprobiert, um das Auto wieder auf Vordermann zu bringen, aber ich muss sagen, dass es sich heute genauso anfühlt und wir insgesamt keinen Grip finden", sagte er nach dem dritten Training.