Lando Norris ließ auch in der zweiten Trainingssitzung auf dem Hungaroring nichts anbrennen. Der Brite hatte mit einer Zeit von 1.15,624 Minuten wie im ersten Training erneut die Nase vor Teamkollege Oscar Piastri. Der Abstand betrug 0,291 Sekunden. Ebenfalls dasselbe Bild wie im Auftakttraining: McLaren zerstörte die Konkurrenz. Denn Charles Leclerc fehlten auf Rang drei immerhin 0,399 Sekunden.
Trotz der Überlegenheit war Norris nicht ganz fehlerfrei. Zum Ende des Trainings hin sorgte er für hochgezogene Augenbrauen. Er rutschte in der letzten Kurve neben die Strecke. Das entlockte George Russell, der direkt dahinter fuhr, direkt ein: "Oooooh, Norris."
Die beiden McLaren-Piloten geben sich derzeit Saures und hetzen sich gegenseitig. Zunächst hatte Piastri die Bestzeit gesetzt, dann wurde diese von Norris noch einmal auf dem Medium-Reifen unterboten. 30 Minuten vor Schluss wechselten dann alle auf die Soft-Reifen. Auch hier hatte zunächst Piastri die Oberhand, dann erwischte Norris eine freie Runde und konnte ihn unterbieten.
Gleich zwei Schrecksekunden
Das Duell gipfelte schließlich darin, dass die beiden Stallrivalen sich am Ende der Session beinahe ins Auto gefahren wären. Norris fuhr innen und wollte Teamkollege Piastri vorbeilassen. Dabei verbremst sich der Brite aber auf der dreckigen Spur. Er rutschte beinahe in das Schwesterauto.

Charles Leclerc erlebte einen positiven Freitag in Ungarn.
Leclerc überraschte mit dem dritten Rang, denn er sagte von sich selbst, dass der Hungaroring eher zu den Strecken gehört, auf denen er bisher keine gute Leistung zeigen konnte. Trotzdem präsentierte er Ferrari als dritte Kraft. Noch interessanter: Lance Stroll und Fernando Alonso, der nach dem Aussetzen im ersten Training wegen Muskelproblemen wieder dabei war, landete auf den Rängen vier und fünf. Und das, obwohl Alonso zunächst lange in der Box stand. Es fehlten 0,495 respektive 0,609 Sekunden auf die Spitze.
Krise bei Red Bull
Lewis Hamilton fand weiterhin keinen Rhythmus und musste sich drei Zehntel hinter seinem Teamkollegen mit dem sechsten Platz zufrieden geben. George Russell belegte mit dem Mercedes, der weiterhin mit der alten Hinterachse unterwegs war, den siebten Platz vor Isack Hadjar im Toro Rosso, der erneut in den Top-Ten unterwegs war. Yuki Tsunoda im Red Bull und Kimi Antonelli im Mercedes komplettierten die Top-Ten.
Bei Red Bull dürfte Krisenstimmung angesagt sein. Denn Max Verstappen kam nicht über Platz 14 hinaus. Er sagte ähnlich wie Tsunoda: "Das Auto fährt sich wie auf Eis." Während des Trainings warf Verstappen ein weißes Tuch aus dem Cockpit, das sich wohl bei den Arbeiten zuvor im Auto verirrt hatte. Der Vorfall in Kurve 3 wurde notiert und nach der Session genauer angeschaut. Es blieb bei einer Verwarnung.

Bei Red Bull gibt es über Nacht noch viel zu tun.
Telemetrie-Ausfall bei Sainz
Nico Hülkenberg konnte trotz der fehlenden Zeit aus dem ersten Training, in dem er für Paul Aron Platz machte, den zwölften Rang sichern. Zu Beginn hatte er zwar so seine Eingewöhnungsschwierigkeiten und nahm Kies mit auf die Strecke, aber das Resultat dürfte zufrieden stellen.
Kurios: Bei Williams gab es Drama am Funk. Am Auto von Carlos Sainz war die Telemetrie kurzzeitig ausgefallen. Auch das Ergebnis mit 16 und 18 stimmt nicht unbedingt optimistisch.