GP Ungarn Rennen: Norris gewinnt wildes McLaren-Duell

GP Ungarn 2025 - Ergebnis Rennen
Norris gewinnt wildes McLaren-Duell

GP Ungarn 2025
Veröffentlicht am 03.08.2025

Auch wenn Charles Leclerc die Pole für Ferrari holte, war mal wieder kein Kraut gegen McLaren in Budapest gewachsen. Das 70 Runden dauernde Rennen wurde zum internen Duell der Papaya-Renner. Die Crux: Oscar Piastri und Lando Norris verfolgten unterschiedliche Strategien. Nachdem Norris am Start zunächst auf Platz fünf zurückfiel, entschied man sich für eine Einstopp-Strategie. Bei Piastri wählte man hingegen die klassische Variante mit zwei Stopps.

Das sollte sich aber nicht ganz auszahlen. Piastri holte mit seinen um 14 Runden frischeren Reifen im Schlussspurt immer mehr auf den führenden Norris auf und war in Runde 69 in Kurve 1 mit einem Verbremser gefährlich nah, konnte Norris aber nicht mehr überholen. Norris hielt dem Druck seines Teamkollegen eisern stand und feierte seinen fünften Sieg. Nun hat Piastri nur noch neun Punkte Vorsprung auf Norris in der WM.

"Wir hatten eigentlich keine Einstopp-Strategie geplant, aber nach der ersten Runde war das irgendwie unsere einzige Möglichkeit, wieder ins Geschehen einzugreifen. Im letzten Stint, als Oscar mich einholte, habe ich alles gegeben. Das macht es umso wertvoller. Das perfekte Ergebnis heute."

Piastri meinte: "Als ich sah, dass Lando auf einen Einstopp-Strategie setzte, wusste ich, dass ich auf der Strecke überholen musste, was hier viel leichter gesagt als getan ist. Es war so oder so ein Glücksspiel. Heute hatten wir leider das Nachsehen."

Lando Norris - McLaren - GP Ungarn - Budapest - 3. August 2025
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Ärger bei Ferrari

Bei Ferrari dürfte der Haussegen ordentlich schief hängen. Dabei gab die Pole den Italienern am Samstag noch so viel Aufwind. Leclerc hatte zwar in der Anfangsphase des Rennens die Führung souverän vor Piastri verteidigt, doch nach dem zweiten Stopp, den er vier Runden früher als Piastri absolvierte, ging nicht mehr viel vorwärts.

Am Funk schimpfte Leclerc, es sei unglaublich, man sei nicht mehr wettbewerbsfähig, man hätte auf ihn hören müssen und die Dinge anders lösen können. Nun sei es ein Wunder, wenn er es auf das Podium schaffe. Und so kam es schließlich, dass er von George Russell in Runde 62 geknackt wurde. Die beiden berührten sich und lieferten sich einen turbulenten Kampf. Etwas zu turbulent. Leclerc kassierte eine 5-Sekunden-Strafe für seine Fahrweise, blieb aber Vierter. Für Russell ist es das fünfte Podium der Saison.

"Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen heute. Das Qualifying war eine kleine Überraschung, das ganze Wochenende war für alle etwas überraschend", sagte Russell. "Mit Charles war es an einigen Stellen etwas brenzlig. Wenn man sich zu einem Divebomb entschließt und der Fahrer vor einem ausweicht, ist man schon am Limit der Bodenhaftung und hat nicht mehr viel Spielraum. Ich glaube, wir hatten beim zweiten Mal Kontakt."

Gabriel Bortoleto - Sauber - GP Ungarn - Budapest - 3. August 2025
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Fernando Alonso und Lance Stroll, die von den Positionen fünf und sechs gestartet waren, kamen auf den Plätzen fünf und sieben ins Ziel. Beide Aston Martin gehörten zu den Einstoppern, die die Plätze fünf bis acht einnahmen. Wobei Alonso es nochmal deutlich länger auf den Medium-Reifen aushielt, ehe der Spanier auf hart wechselte.

Bortoleto mit Glanzleistung

Zwischen den beiden Aston Martin landete Gabriel Bortoleto mit einem fehlerfreien Rennen im Sauber. Er war von 7 gestartet, verbesserte sich damit um einen Platz und lieferte eine grandiose Vorstellung ab. Für Teamkollege Nico Hülkenberg lief es hingegen bescheiden. Er kassierte eine 5-Sekunden-Strafe wegen eines Frühstarts und war damit schon gehandicapt. Am Ende blieb nur Rang 13 und damit keine Punkte.

Gabriel Bortoleto - Sauber - GP Ungarn - Budapest - 3. August 2025
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Liam Lawson sah mit einer Einstopp-Strategie im Toro Rosso die Zielflagge sogar einen Platz vor seinem ehemaligen Teamkollegen Max Verstappen im Red Bull, der Neunter wurde. Kimi Antonelli konnte das Tempo seines Teamkollegen Russell nicht mitgehen und sicherte Mercedes immerhin noch einen Punkt mit dem zehnten Rang.

Für Lewis Hamilton, der sich nach Platz 12 in der Qualifying als "nutzlos" bezeichnete, ging es im Rennen nicht aufwärts. Er blieb auf genau diesem Platz hinter Isack Hadjar hängen.