Was für ein Thriller-Rennen in Barcelona! Am Ende behielt Oscar Piastri wieder einmal die Nerven und ließ im neunten Rennen der Saison beim GP Spanien weder seinem Teamkollegen Lando Norris eine Chance noch Max Verstappen im Red Bull, der lange der härteste Verfolger war.
Das Entscheidende: McLaren setzte zunächst auf eine Zweistopp-Strategie, Red Bull versuchte mit Verstappen einen Vorteil durch einen Undercut zu gewinnen, musste jedoch drei Stopps einlegen und hatte das Nachsehen.
Bis in Runde 60 sah alles nach einem Taktik-Poker aus. Doch dann kam die verrückte Restart-Phase. Mercedes-Pilot Kimi Antonelli, der mit einem Motorschaden strandete, hatte das Safety Car auf den Plan gerufen. Das nutzten alle an der Spitze für einen Zusatzstopp. Doch Verstappen hatte mit den harten Reifen im Gegensatz zur Konkurrenz auf Soft beim Restart das Nachsehen. Das Chaos nahm seinen Lauf, als sich der Holländer mit Charles Leclerc und George Russell anlegte.
Verstappen rammt Russell
Den Mercedes-Pilot sollte er später vorbei lassen, weil er abgekürzt hatte. Doch Verstappen fuhr ihm stattdessen ins Auto. Der viermalige Weltmeister bekam eine Strafe von zehn Sekunden und landete am Ende nur auf dem zehnten Platz. Der Vorfall mit Leclerc wurde nach dem Rennen noch untersucht.
Zunächst legte sich Max Verstappen mit Charles Leclerc an.
Für Piastri ist es der fünfte Sieg der Saison und das achte Podium in Folge. Das haben vorher nur Ayrton Senna und Lewis Hamilton für McLaren geschafft. "Es war eine kleine Überraschung, dass Max mit drei Stopps unterwegs war, und es hätte fast geklappt", sagte er. "Die Pace war wirklich gut, und wir konnten aufdrehen, wenn wir es brauchten. Ich bin sehr stolz auf die Arbeit, die wir an diesem Wochenende geleistet haben. Es ist eine schöne Art, nach Monaco wieder zurückzukommen."
Leclerc erbt Podiumsplatz
Norris verlor die Chance auf einen Sieg bereits am Start. Hier machte Verstappen kurzen Prozess mit ihm und überholte den WM-Zweiten in der ersten Kurve. "Oscar fuhr heute ein tolles Rennen. Ich hatte nicht seine Pace", sagte er. "Für das Team ist das Ergebnis mit Platz eins und zwei gut."
Leclerc erbte den dritten Platz, nachdem Verstappen in der wilden Schlussphase zurückfiel. Leclerc erklärte den Zwischenfall mit Verstappen so: "Es war ein Kampf um die Position auf der Strecke, um den Windschatten zu bekommen. Max wollte mich nach innen drängen und ich wollte nicht dorthin, also habe ich versucht, ihn abzudrängen. Ich habe versucht, ihn nach links zu schieben. Es gab eine kleine Berührung, aber zum Glück ohne Folgen. Ich wusste, dass er es auf den harten Reifen schwer haben würde."
Sensationelles Ergebnis für Sauber: Hülkenberg wird Fünfter.
Hülkenberg sensationell auf Platz fünf
Dahinter kam George Russell im Mercedes als Vierter ins Ziel. Die eigentliche Sensation: Nico Hülkenberg im Sauber auf dem fünften Rang. Der Deutsche überholte am Schluss noch Lewis Hamilton im Ferrari, der das ganze Rennen über etwas mit der Pace Probleme hatte. Schon zu Beginn verspielte Ferrari viel Zeit, weil Leclerc mehrere Runden hinter seinem Teamkollegen festhing, schließlich kam die Aufforderung zum Platztausch.
Dahinter reihten sich Isack Hadjar im Toro Rosso und Pierre Gasly im Alpine ein. Aston Martin-Pilot Fernando Alonso beendete endlich seine punktelose Pechsträhne und sammelte die ersten zwei Zähler der Saison mit Platz neun. Er war noch an Liam Lawson und Gabriel Bortoleto vorbeigegangen. Alonsos Teamkollege Lance Stroll war nicht gestartet, weil er Schmerzen in der rechten Hand hatte, die in Verbindung mit seinem Unfall im Jahr 2023 stehen.
