McLaren machte in Barcelona wieder einmal kurzen Prozess mit der Konkurrenz und fuhr die Pole-Position unter sich aus. Im ersten Versuch hatte Lando Norris noch die Nase vorn, doch im zweiten entscheidenden Anlauf verbesserte sich Piastri, schenkte dem Stallrivalen zwei Zehntel ein und sicherte sich mit 1.11,546 Minuten den besten Startplatz für den Grand Prix von Spanien. Für Piastri ist es die vierte Pole der Saison.
"Der Start war nicht optimal, wir hatten ein wenig zu kämpfen, aber gestern Abend haben wir eine gute Pace gefunden, und heute ist das Auto mega und ich habe das Gefühl, dass ich auch einige gute Runden fahren konnte", sagte Piastri.
Norris erwischte im zweiten Run mit ein paar Fehlern keine perfekte Runde – obwohl er sich noch um 64 Tausendstel im Vergleich zum ersten Versuch verbessern konnte. Nicht genug im Vergleich zu Piastri. McLaren nimmt damit geschlossen die erste Reihe ein.

McLaren nimmt die erste Reihe vor Max Verstappen ein.
Verstappen und Russell zeitgleich
Bei Red Bull hatte man schon erwartet, dass man McLaren bei den heißen Bedingungen nicht schlagen kann. Mit Platz drei und drei Zehnteln Rückstand auf Piastri erreichte man das, was man in etwa prophezeite. Der Soft-Reifen lag dem RB21 an diesem Wochenende bisher nicht so gut wie der Medium-Reifen. "Im Vergleich zu McLaren fehlte es uns das ganze Wochenende. Wir haben gut gearbeitet", sagte Verstappen.
Kurios: Verstappen lieferte exakt dieselbe Zeit ab wie George Russell im Mercedes ab. Weil Russell sie aber erst danach erzielte, muss er sich hinter Verstappen auf Platz vier anstellen. Glück für Verstappen, der damit auf der besseren Seite startet. Zwischenzeitlich beschwerte sich Russell am Funk, man habe eine zu konservative Strategie gewählt.
Hamilton mit der Wende
Für Lewis Hamilton, der sich am Freitag noch über einen unfahrbaren Ferrari beschwerte, lief die Qualifikation bestens – trotz eines Rückstands von 0,499 Sekunden. Immerhin startet er von Position fünf ins Rennen und gewann das Teamduell gegen Charles Leclerc, der Siebter wurde. Zwischen die beiden Roten schob sich Kimi Antonelli im Mercedes.

Vom unfahrbaren Auto zu Platz fünf: Lewis Hamilton.
Die Top-Ten komplettieren Pierre Gasly, Isack Hadjar und Fernando Alonso. Der Spanier war im ersten Versuch noch auf dem fünften Rang gelistet, musste sich am Ende aber mit Platz zehn begnügen. Zumindest eine gute Ausgangsposition, um vielleicht die ersten Zähler der Saison einzusammeln.
Stroll droht Ärger
Alex Albon kämpfte im Williams sogar noch um den Einzug in Q3. Und das, obwohl die Strecke dem Auto so gar nicht liegt. Er musste sich aber Hadjar geschlagen geben, der sich noch einmal verbessert hatte. Albon beschwerte sich zudem über den Haas, der in Sektor drei langsam war. Der Williams-Pilot wird das Rennen vom elften Platz in Angriff nehmen.
Ebenfalls mit einer ehrgeizigen Vorstellung unterwegs: Gabriel Bortoleto im Sauber. Liam Lawson im Toro Rosso, Lance Stroll im Aston Martin und Oliver Bearman im Haas landeten dahinter. Stroll könnte noch Ärger drohen, weil es einen Verstoß beim Wiegeprozess gab.

Der letzte Platz ging an Yuki Tsunoda.
Tsunoda nur Letzter im Red Bull
Für Sauber ging der Plan, mit beiden Autos in Q2 zu kommen, nicht auf. Nico Hülkenberg verpasste den Einzug um 51 Tausendstel. Bei Williams war zu erwarten, dass es auf der Angststrecke Barcelona knifflig wird. Wobei Platz 18 für Carlos Sainz trotzdem sehr enttäuschend sein dürfte – vor allem im Hinblick auf die Platzierung von Albon.
Noch erschreckender: Yuki Tsunoda wurde Letzter im Red Bull. Auch wenn das gesamte Feld nur 0,824 Sekunden trennten. Franco Colapinto hatte schon etwas eher Feierabend. Erst hatte er Probleme in der Boxengasse vom Fleck zu kommen, später rollte er an der Boxenausfahrt aus.