GP Österreich Training 1: Russell Schnellster, Dunne überrascht

GP Österreich 2025 - Ergebnis Training 1
Russell mit Bestzeit, Dunne überrascht

GP Österreich 2025
Veröffentlicht am 27.06.2025

Die Strecke in Spielberg ist zwar nur 4,326 Kilometer lang und weist gerade ein Mal zehn Kurven auf. Doch auf der gut eine Minute kurzen Runde werden die Piloten vor einige Herausforderungen gestellt. Die vielen verschiedenen Kurvenradien verlangen beim Setup einen guten Kompromiss. Vor allem auf Traktion und Bremsstabilität kommt es an.

In der ersten 60-minütigen Trainingseinheit am Freitag (27.6.) passte das noch nicht bei allen Piloten optimal. Vor allem in der Anfangsphase der Auftaktsession sah man zahlreiche Verbremser. Selbst ein routinierter Könner wie Fernando Alonso legte einen Dreher auf den Asphalt. Bei seiner Pirouette am Eingang der Zielgeraden trug zum Glück aber nur der Reifensatz am Aston Martin einen Schaden davon.

Zur Verteidigung der Fahrer muss allerdings auch erwähnt werden, dass der Grip auf dem Alpenkurs zum Start in das Österreich-Wochenende noch sehr zu wünschen übrigließ. Mit jeder Runde verteilte sich mehr Gummi auf die Ideallinie, wodurch die Haftung und das Vertrauen der Piloten zulegten. Auch Max Verstappen, der in den Anfangsminuten noch über viel Untersteuern klagte, fand nach ein paar Änderungen am Fahrwerk in die Spur.

Max Verstappen - Red Bull - GP Österreich 2025
Rudy Carezzevoli via Getty Images

Russell knapp vor Max Verstappen

Die Bestzeit sicherte sich aber ein anderer. George Russell scheint den Schwung des Montreal-Siegs nach Spielberg hinübergerettet zu haben. Mit dem weichen Reifen absolvierte der Brite den Kurs in nur 1.05,542 Minuten. Damit ließ die Mercedes-Speerspitze Max Verstappen und knappe 65 Tausendstel hinter sich. Auf Rang drei folgte nur ein weiteres Zehntel dahinter Oscar Piastri im ersten McLaren.

Zu viel sollte man in die Reihenfolge aber noch nicht interpretieren. Die Bedingungen waren wie schon angemerkt nicht perfekt. Dazu entschieden sich mit Lando Norris und Charles Leclerc gleich zwei Formel-1-Schwergewichte dazu, ihre Cockpits im ersten Freien Training für Junior-Piloten zu räumen. Dabei hinterließ zumindest der Ersatzmann von Norris mächtig Eindruck.

Normalerweise finden sich die Rookie-Piloten bei ihren Freitagseinsätzen eher im Hinterfeld der Tabelle wieder. Alex Dunne fühlte sich aber direkt richtig wohl im McLaren MCL39 und reihte sich ganz forsch auf Rang vier der Abschlusstabelle ein. In einigen Kurven war das irische Talent sogar schneller als Titelkandidat Piastri. Natürlich muss man noch ein kleines Fragezeichen im Hinterkopf behalten, was die Spritmenge im Tank des aktuellen Formel-2-Spitzenreiters angeht.

Alex Dunne - McLaren - GP Österreich 2025
Andrej Isakovic via Getty Images

Enge Abstände schon im FP1

Dunne war aber nicht die einzige Überraschung im ersten Training. Auch Pierre Gasly im Alpine und Gabriel Bortoleto im Sauber fanden sich auf den Plätzen fünf und sechs ungewöhnlich weit vorne wieder. Die Top-Ten wurden dahinter von den beiden Williams-Piloten sowie Lewis Hamilton im Ferrari und Isack Hadjar im Toro Rosso komplettiert. Nico Hülkenberg im zweiten Sauber ließ sich die zwölftschnellste Zeit notieren.

Auf der in puncto Rundenzeit kürzesten Strecke des Kalenders fanden sich am Ende 17 Fahrer innerhalb von rund sieben Zehnteln wieder. Nur Ferrari-Junior Dino Beganovic und die beiden Haas-Piloten fielen ganz hinten etwas ab. Das verspricht jede Menge Spannung für das restliche Wochenende. Vor allem im Qualifying erwarten wir ein enges Hauen und Stechen.