George Russell blieb am Sonntag (15.6.) beim Klassiker in Nordamerika fehlerfrei und feierte nach seiner Pole-Position den vierten Sieg seiner Formel-1-Karriere. Es war zugleich der erste Erfolg für Mercedes und den 27-Jährigen seit dem Großen Preis von Las Vegas im Vorjahr.
Den zweiten Platz erkämpfte sich Max Verstappen. Der amtierende Formel-1-Weltmeister folgte über lange Zeit dem Sieger wie ein Schatten, konnte aber nie attackieren. Rang drei ging an Andrea Kimi Antonelli. Es war das erste Podium in der Königsklasse des Rookies in Mercedes-Diensten. Mit dem doppelten Podest überholte man in der Konstrukteurs-Wertung Ferrari und ist wieder WM-Zweiter.
Vierter wurde Oscar Piastri. Der Australier verlor am Start eine Position als er Antonelli ziehen lassen musste. Dagegen hing ihm Teamkollege Lando Norris kurz vor Rennende im Heck. Die beiden WM-Rivalen kollidierten in Runde 67: Piastri ließ ihm wenig Platz auf der Zielgeraden und Norris fuhr ihm hinten drauf. Der Engländer nahm die Schuld sofort auf sich. Das Safety-Car rückte aus. Norris musste den beschädigten McLaren abstellen. Wegen Trümmerteilen auf der Strecke ging das Rennen hinter dem Sicherheits-Fahrzeug zu Ende.
Platz fünf sicherte sich Charles Leclerc im schnelleren der beiden Ferrari vor Teamkollege Lewis Hamilton. Fernando Alonso holte nach Barcelona wieder Punkte für das sich verbessernde Aston-Martin-Team. Auch Nico Hülkenberg hatte Grund zum Jubeln. Der Deutsche wurde im Sauber Achter und holte vier Zähler für sein Team. Die Top-Ten komplettierten Esteban Ocon im Haas und Carlos Sainz (Williams).

Kurz vor Schluss kamen sich Lando Norris und Oscar Piastri in die Quere.
Russell und Verstappen friedlich
Die mit Spannung erwartete erste Startreihe mit Russell und Max Verstappen entpuppte sich beim Erlöschen der Ampel als zahm. Der Engländer und der Red-Bull-Pilot sortierten sich hintereinander ein. Im Anschluss entwickelte sich ein überschaubares Rennen mit nur wenigen Überholmanövern.
Erst als Verstappen in Runde 13 den ersten Reigen der Boxenstopps eröffnete, kam Bewegung ins Klassement. Der Niederländer wechselte von Medium-Reifen auf den harten Gummi. Mercedes reagierte auf den Undercut des Verfolgers und holte Russell einen Umlauf später rein. Wie alle auf dem Medium-Pneu gestarteten Piloten gab es auch für den Pole-Setter die harten Reifen für den Mittelstint.

Nico Hülkenberg holte nach Barcelona mit Rang acht erneut Punkte für Sauber.
Medium-Reifen schlechter als gedacht
Schnell wurde im Rennverlauf klar, dass die C5-Mischung im Longrun eine kürzere Lebensdauer hatte als man zuvor angenommen dachte. Das spielte den Piloten in die Karten, die auf dem harten Reifen gestartet waren. Sie zögerten ihre Stopps so weit wie möglich raus.
Diese Taktik erwies sich als die schnellere als der Start auf dem Medium-Reifen, den die Spitze gewählt hatte. Nach dem Kanada-GP sind nun zwei Wochen Pause, ehe der Formel-1-Tross nach Spielberg weiterreist, wo der Grand Prix von Österreich (29.6.) auf dem Plan steht.