Imola: Starkes Hülkenberg-Quali dank C6-Reifen?

Hülkenberg hofft in Imola auf Quali-Erfolg
Bringt der neue Reifen WM-Punkte?

GP Imola 2025
Zuletzt aktualisiert am 15.05.2025

Nach sechs Rennen in der Formel-1-Saison 2025 schlägt die Königsklasse an diesem Wochenende endlich wieder ihre Zelte in Europa auf. Am Sonntag (18.5.) geht der Grand Prix der Emilia-Romagna in Imola über die Bühne. Alle 20 Fahrer erhalten eine neue Chance, sich in Szene zu setzen. Einer davon ist Nico Hülkenberg. Der Routinier wartet seit dem Saisonauftakt in Melbourne auf Zählbares. Damals nutzte der 37-Jährige die Gelegenheit, sich bei widrigen Bedingungen in seinem Sauber auf den siebten Platz zu kämpfen.

Doch das ist nun schon zwei Monate her. Seitdem herrscht Ebbe beim Schweizer Traditionsrennstall. Das zukünftige Audi-Werksteam ist auf den letzten Rang bei den Konstrukteuren abgerutscht. Aus eigener Kraft konnte man zuletzt nicht um die Top-Ten-Positionen kämpfen. In Imola soll sich das ändern.

Hoffnung macht da auch die neue superweiche Reifenmischung, die Lieferant Pirelli nach Italien transportiert hat. Der C6-Pneu soll für mehr Variation bei der Strategie sorgen, weil er einen höheren Verschleiß aufweist als die anderen Mischungen des italienischen Herstellers. Im Qualifying könnte der Kleber Nico Hülkenberg unter die Arme greifen.

Max Verstappen - GP Miami 2025
Pirelli

Frische Reifen kaschieren Schwächen

Der Deutsche sieht bei der Zeitenjagd einen der Hauptschlüssel für ein starkes Ergebnis am Sonntag: "Es ist ein Trend zu erkennen, wie wichtig das Qualifying geworden ist. Natürlich ist auch die Startphase wichtig. Da kannst du noch Positionen gewinnen. Vor allem in unserem Bereich zwischen P10 und P20", führte der Emmericher in seiner Medienrunde am Donnerstag (15.5.) aus.

In der Qualifikation unterstützen die weichen Reifen die schwächeren Formel-1-Autos, wie Hülkenberg erklärte. "Der frische Reifen hilft natürlich, um ein paar Balance-Probleme zu kaschieren." An dieser Stelle kommt die C6-Mischung ins Spiel. Ein noch weicherer Gummi sollte diesen Umstand hoffentlich noch verstärken.

Hülkenberg gilt als einer der Meister der schnellen Runde. Ein perfektes Match? Der Deutsche bremste – zumindest verbal: "Es ist ein schmales Fenster und wirklich auf des Messers Schneide, ob du es richtig hinbekommst oder nicht. Passt es nicht, verlierst du sofort ein paar Zehntel." Für den Sonntag sieht der Familienvater die neue Mischung nicht als realistische Option. "Die Teams werden den C6 wahrscheinlich nicht im Rennen verwenden – außer es gibt eine späte Safety-Car-Phase. Also sollte der Reifen aus Strategie-Sicht nicht zu viel verändern."

Jonathan Wheatley - GP Emilia-Romagna 2025 - Imola - Formel 1
Lars Baron via Getty Images

Lob für Jonathan Wheatley

Die Charakteristik der Strecke im Herzen Imolas könnte dem Sauber C45 entgegenkommen. Das Autodromo Enzo e Dino Ferrari ist ähnlich langsam wie der Kurs in Miami. Dort machte der Rennwagen von Hülkenberg und dessen Teamkollegen Gabriel Bortoleto zuletzt einen ordentlichen Eindruck. "In Miami hat sich das Auto einfacher zu fahren angefühlt. Im Vergleich mit unseren Gegnern verlieren wir weniger als auf langsameren Strecken", gab Hülkenberg Einblick in die Analysen der Sauber-Ingenieure.

Für seinen neuen Teamchef Jonathan Wheatley hatte der 233-malige Grand-Prix-Teilnehmer Lob übrig. Der ehemalige Red-Bull-Sportdirektor hatte im April dieses Jahres das Ruder beim Tabellenletzten des Vorjahres übernommen. "Die ersten Effekte von Jonathan sind schon zu spüren. In der Fabrik ist jeder froh darüber, dass jemand mit so viel Erfahrung von einem der erfolgreichsten Teams zu uns gekommen ist."

Der Engländer wird aber noch etwas Eingewöhnungszeit benötigen. Diese Phase hat Hülkenberg nach seinem Wechsel von Haas zu Sauber schon hinter sich. "Ich habe mich gut eingelebt in den fünf bis sechs Monaten hier und bin angekommen." Gemeinsam mit Wheatley geht es neben dem kurzfristigen Erfolg auf der Strecke aber vor allem um die mit Spannung erwartete Saison 2026, wenn endlich die vier Audi-Ringe auf dem Auto kleben. "Wir müssen jetzt unsere Stärken beweisen, weil es ein Aufbaujahr für 2026 ist."

Gegen Punkte in Imola hätte Hülkenberg aber auch unter dem alten Teamnamen nichts einzuwenden.