Sie machen in Imola da weiter, wo sie in Miami aufgehört haben: Die Rede ist von den McLaren-Piloten. Oscar Piastri hat sich im ersten freien Training des Grand Prix der Emilia-Romagna am Freitag (16.5.) die Bestzeit gesichert. Der Australier umrundete den 4,909 Kilometer langen Kurs in 1.16,545 Minuten und war drei Hundertstelsekunden schneller als sein Stallgefährte Lando Norris, der Platz zwei holte. Die Papaya-Flitzer aus Woking haben ihre Favoritenrolle zum Europa-Auftakt der Formel 1 sofort untermauert.
Carlos Sainz war auf Rang drei die positive Überraschung des Trainings. Bei idealen Bedingungen mit einer Lufttemperatur von 19 Grad Celsius und 39 Grad auf dem dunklen Asphalt verlor der Spanier in Williams-Diensten nur eine halbe Zehntelsekunde auf Primus Piastri. Das Traditionsteam aus Grove ist aktuell die fünfte Kraft in der Formel 1 und erster Verfolger der Top-Teams. Diesen Trend scheint Williams nun auch in Italien fortsetzen zu können.
Die Plätze vier und fünf gingen an die beiden Engländer George Russell und Lewis Hamilton. Sowohl der Mercedes-Mann als auch der Ferrari-Pilot waren innerhalb einer Zehntelsekunde zu Piastri. Die engen Zeitabstände versprechen schon zu Beginn des Wochenendes für eine enge Qualifikation am Samstag (17.5.). Mit Spannung wurde auch der Einsatz der neuen Reifenmischung erwartet. In Imola liefert Pirelli erstmals den C6-Gummi an die Teams aus. Der soll für mehr Variation bei der Strategie sorgen. Im Qualifying produziert die Mischung Extra-Grip auf einer schnellen Runde.
Den Teams war es in der ersten Session wichtig, ausreichend Daten über den neuen Reifen zu sammeln. Viele Rennställe haben zudem Upgrades an die Autos geschraubt, die sie verifizieren mussten.
Max Verstappen fand im ersten Training noch kein Vertrauen in seinen Red Bull.
Verstappen schimpft über sein Auto
Pierre Gasly schaffte es im Alpine auf Rang sechs und schlug seinen ehemaligen Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen. Der Formel-1-Weltmeister erreichte im mit reichlich Updates ausgerüsteten RB21 nur Rang sieben. Dem Niederländer schmeckte das Fahrverhalten seines Dienstwagens aber noch nicht. "Ich kann mich nicht auf das Heck verlassen. Es fühlt sich an, als drifte ich überall herum", klagte der neue Nordschleifen-Rekordhalter am Funk.
Alexander Albon rundete das starke Williams-Ergebnis mit P8 ab. Ein erfreuliches Zeichen sendete Sauber im ersten Training. Rookie Gabriel Bortoleto wurde Neunter, Nico Hülkenberg komplettierte die Top-Ten. Bortoleto rutschte kurz vor Trainingsende in der zweiten Rivazza in den Reifenstapel, beschädigte den Sauber aber nicht allzu stark. Der Schweizer Rennstall warten seit dem Saisonauftakt Mitte März in Melbourne auf Punkte. Der eher langsamere Kurs in Imola könnte dem C45 von der Strecken-Charakteristik her passen.
Franco Colapinto gibt im Alpine sein Formel-1-Comeback in Imola.
Colapinto unauffällig bei F1-Comeback
Die Zeiten sollte man aber wie üblich noch nicht überbewerten. In der zweiten Tabellenhälfte fanden sich unter anderem mit Charles Leclerc (Ferrari), Mercedes-Chauffeur Kimi Antonelli und Red-Bull-Fahrer Yuki Tsunoda drei Top-Autos. Ein unauffälliges Formel-1-Comeback zeigte Franco Colapinto auf dem 17. Platz. Der Argentinier sitzt ab diesem Wochenende für den glücklosen Jack Doohan im A525 und bekommt nach dem Williams-Abenteuer im vergangenen Jahr seine nächste Chance in der Königsklasse.
Das zweite freie Training beginnt um 17 Uhr deutscher Zeit. In unserem Live-Ticker sind wir dann ab 16.45 Uhr für Sie wieder am Start. Weitere spannende Hintergrund-Geschichten zum Formel-1-Wochenende in Imola gibt es auf unserer Website.
