Sprint-Qualifikation in Spa: Mercedes schlägt sich selbst

Schlechter Tag für Russell und Antonelli in Spa
Mercedes schlägt sich selbst

GP Belgien 2025
Zuletzt aktualisiert am 25.07.2025

Die Hoffnungen auf ein besseres Wochenende waren bei Mercedes im Vorfeld des GP von Belgien groß. Den ersten Tiefschlag kassierten die Silberpfeile aber bereits am Freitag in der Sprint-Qualifikation (25.7.). George Russell wurde 13. und sein Teamkollege Andrea Kimi Antonelli klassifizierte sich als Letzter.

Im Anschluss an die Schlappe ließ man bei den einstigen Formel-1-Dominatoren erst einmal die Schultern hängen. Denn im ersten Training am Mittag hatte man mit den Rängen vier und sechs noch Selbstvertrauen getankt. Während die Konkurrenz bereits mit dem Soft-Reifen sich für das Sprint-Shootout eingeschossen hatte, verzichtete man bei Mercedes darauf. Die Ingenieure schickten ihre Piloten nur auf den Medium-Reifen auf die Piste, um sich die weichen Gummis aufzusparen.

Zieht man vor allem die Zeit von George Russell in Betracht, war die Hoffnung auf ein starkes Ergebnis berechtigt. Der 27-Jährige verlor nur vier Zehntelsekunden auf die Bestzeit von Oscar Piastri. In der Theorie hätte Russell auf dem Soft in der Sprint-Quali dann um die Spitze mitkämpfen können. Dazu sollte es aber nicht kommen.

Andrea Kimi Antonelli - Mercedes - GP Belgien 2025 - Spa - Formel 1
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Antonelli zu gierig in SQ1

Das Team hatte für die Zeitenjagd Andrea Kimi Antonelli als ersten der beiden Piloten auf die Ardennen-Achterbahn geschickt. Der Italiener wollte es wissen und übertrieb es: In der Campus-Kurve war Antonelli zu früh auf dem Gaspedal und drehte sich. Sein Mercedes ratterte durch das Kiesbett, ehe der Rookie wieder den Weg auf die Strecke fand.

Bei der Aktion beschädigte Antonelli den Unterboden, den Frontflügel und den Diffusor seines Wagens. In seinem zweiten Versuch hatte er keine Chance mehr, sich für SQ2 zu qualifizieren. Platz 20 ist nicht nach dem Geschmack des Youngsters und auch nicht nach dem des Teams.

Sein Teamkollege hingegen zog in den zweiten Teil der Qualifikation für den Sprint ein. Alle Hoffnungen ruhten auf dem Montreal-Sieger. Diese konnte der Brite jedoch nicht erfüllen. Russell qualifizierten sich lediglich für den 13. Rang.

George Russell - Mercedes - GP Belgien 2025 - Spa - Formel 1
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Russell im Pech

Bereits in La Source hatte der WM-Vierte drei Zehntelsekunden auf Max Verstappen verloren. Mit dem Weltmeister wähnte man sich nach FP1 auf Augenhöhe bei Mercedes. Über die gesamte Runde konnte sich Russell nur um drei Zehntel gegenüber dem ersten Part der Sprint-Quali verbessern. Zu wenig im Gegensatz zur Konkurrenz, der größere Zeitensprünge gelangen.

Wie man bei Mercedes mitteilte, soll ausgerechnet Stallgefährte Antonelli ein besseres Resultat vereitelt haben. Bei seinem Dreher hatte er viel Dreck und Kies aufgewirbelt. Russell fuhr nur fünf Sekunden hinter Antonelli und sein W16 bekam wohl etwas von den Steinen ab. Mercedes wollte den Rennwagen ihres Piloten noch genauer untersuchen. Mit einem vermutlich beschädigten Auto war die Chance auf einen Platz unter den ersten vier nicht mehr möglich. Dieses Pech kostete den Silberpfeil etwas Performance.

Der Team-Kapitän sagte: "Wir hatten im FP1 eine gute Pace, aber ich bin in der SQ1 durch viel Kies gefahren, den Kimi aufgewirbelt hatte. Im Anschluss reagierte das Auto nicht mehr so wie zuvor." Glück hat Mercedes, dass es sich "nur" um das Sprint-Qualifying handelte. Punkte werden bei der 14-Runden-Hatz am Samstag (26.7.) ein schwieriges Unterfangen, doch im Anschluss haben Antonelli und Russell in der Qualifikation die Chance, sich für das Rennen am Sonntag (27.7.) in eine bessere Position zu bringen.