Neuer Posten für Verstappen-Ingenieur in der Formel 1

Red Bull reagiert auf den personellen Aderlass
Neuer Posten für Verstappen-Ingenieur

Zuletzt aktualisiert am 18.09.2024

Bei Red Bull gibt es die nächste Personalrochade. Gianpiero Lambiase, Renningenieur von Max Verstappen, wird innerhalb des Teams befördert und steigt in der Hierarchie zum "Head of Racing" auf. Damit zeichnet sich eine klare Aufwertung seiner Rolle innerhalb der Teamstruktur ab.

Seit 2016 arbeitet Lambiase mit Weltmeister Max Verstappen zusammen und wird auch weiterhin als Renningenieur für den Superstar tätig sein. In seiner Position war er der direkte Ansprechpartner des Niederländers während der Rennen und spielte eine entscheidende Rolle in den strategischen und technischen Entscheidungen, die maßgeblich zu Verstappens Erfolgen beigetragen haben. Der 43-Jährige pflegt eine ruhige und präzise Kommunikation mit seinem Piloten.

Max Verstappen - Gianpiero Lambiase - Red Bull - Formel 1 - 2024
Red Bull

Interne Nachbesetzung von Wheatley

Der Aufstieg von Lambiase hat mit dem Abgang von Sportdirektor Jonathan Wheatley zu tun. Anfang August verkündete Red Bull dessen Abgang zu Sauber/Audi für die kommende Saison. Wheatley wird dort den Posten als Teamchef übernehmen. Bei Red Bull war also eine Vakanz entstanden.

Lambiase wird den Posten als Sportdirektor aber nicht eins zu eins übernehmen. Red Bull macht ihn, wie bereits geschrieben, zum "Head of Racing". Die Verantwortlichen informierten die Angestellten während eines Briefings in der Fabrik am Mittwochmorgen (18.9.) in Milton Keynes. Auf eine offizielle Verkündung verzichtete Red Bull.

Adrian Newey - Aston Martin - 2024
Aston Martin

Red Bull kämpft um Mitarbeiter

Als "Head of Racing" wird Lambiase eine umfassendere Verantwortung übernehmen. Die Position umfasst neben den Rennstrategien auch die Koordination zwischen dem Personal, das in seinen Verantwortungsbereich fällt. Als Verbindungsmann zur FIA wird der frühere leitende Strategie-Ingenieur Stephen Knowles eingesetzt. Dessen Rolle lautet "Head of Sporting Regulations". Um den Abgang des erfahrenen Wheatleys aufzufangen, wird der leitende Fahrzeugtechnik-Ingenieur Richard Wolverson zum "Head of Racing Operations" aufsteigen. Zudem wird Gerrard O'Riley die Kontrolle der Teamlogistik übernehmen. Vorher war er Frachtlogistik-Leiter. Das soll die Effizienz bei der Einhaltung des Budget-Limits steigern.

Seit einigen Jahren muss Red Bull einen schweren Aderlass verkraften. Mit unter anderem Rob Marshall (McLaren), Dan Fellows (Aston Martin) und zuletzt Adrian Newey (ebenfalls Aston Martin) verlor das Team einige Superhirne an die Konkurrenz. Das Budgetcap sorgt dafür, dass auch die Top-Teams nicht mehr alle Spitzenleute halten können. Der Effekt auf der Strecke zeigt sich in dieser Saison, in der Red Bull erstmals seit Einführung der Groundeffect-Autos im Jahr 2022 in ernsthaften Problemen steckt.

Lambiase selbst wurde schon einmal bei Red Bull befördert: 2022 gaben ihm die Verantwortlichen die Rolle als leitendem Renningenieur von Guillaume Rocquelin. Der Aufstieg des in London geborenen Sohns italienischer Eltern zeigt auch, dass Red Bull den Worten von Sportchef Helmut Marko Worten Taten folgen lässt: "Wir werden um jeden Mitarbeiter kämpfen!"