Russell zu Verstappen-Gerüchten: Mercedes-Rauswurf unwahrscheinlich

Russell zu Verstappen-Gerüchten
Mercedes-Rauswurf extrem unwahrscheinlich

Zuletzt aktualisiert am 03.07.2025

Auf der Rennstrecke ist es normalerweise umgekehrt. Da spielt Max Verstappen den aggressiven Part und George Russell eher den zurückhaltenden. Wenn es um die Frage geht, wer im nächsten Jahr wo fährt, dann schweigt Verstappen wie eine Sphinx. Und Russell spricht Klartext.

Auch in Silverstone ließ sich der Weltmeister nicht aus der Reserve locken. Kein Bekenntnis für Red Bull, keine Aussage zu Mercedes. Auf jede Frage zu seiner Zukunft, egal wie sie gestellt wurde, antwortete der Niederländer stereotyp: "Es wurde alles gesagt, was dazu zu sagen ist. In den letzten Wochen hat sich nichts geändert. Mein Fokus liegt darauf, was in den nächsten Rennen passiert und nicht auf 2026."

Als man ihn damit konfrontiert, dass Mercedes Gespräche mit ihm zugebe, blieb Verstappen unverbindlich: "Wer behauptet, dass mein Team mit Mercedes gesprochen habe? Ich habe dazu nichts zu sagen." Und dann lässt er sich doch eine klare Aussage entlocken. Max Verstappen wird 2026 in der Formel 1 fahren. "Ich plane kein Jahr Pause." Mit anderen Worten: Auf den GT-Fahrer Verstappen wird man noch etwas warten müssen.

Warten auf die Ausstiegsklausel

Während Verstappen die Fragerei sichtlich auf die Nerven geht, spielt George Russell den Coolen. Ganz nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Er weiß, dass Teamchef Toto Wolff mit dem Team Verstappen spricht, weil es seine Pflicht ist, alle Möglichkeiten auszuloten. Er schenkt aber auch Vollzugsmeldungen aus Italien, wonach Verstappen mit einem Bein schon im Mercedes sitzen soll, keinen Glauben: "Das sind Gerüchte. Ich halte mich an Tatsachen."

Die Option Verstappen wird erst akut, wenn die Ausstiegsklausel greift. Dazu muss der Titelverteidiger bis Ende Juli Vierter oder schlechter in der WM sein. Nur dann könnte er ohne Strafe gehen. Red Bull könnte den Abschied ihres Superstars dann nur noch verhindern, wenn intern strukturelle Änderungen vorgenommen und die Allmacht von Teamchef Christian Horner gebrochen würden.

Ansonsten müsste sich der vierfache Champion mit einer Millionen-Summe rauskaufen, die kein Team bereit wäre, zu zahlen. Zumal sein künftiges Gehalt in einer ähnlichen Größenordnung liegen würde. Das käme für jeden Interessenten noch dazu. Deshalb sind Berichte, dass sich Verstappen mit Mercedes bereits handelseinig sei und nur die Zustimmung des Vorstands in Stuttgart nötig ist, aus der Luft gegriffen. Das käme zum jetzigen Zeitpunkt einem Vertragsbruch gleich.

Max Verstappen & George Russell - GP Kanada 2025
Clive Rose via Getty Images

Russell lässt Resultate sprechen

Das ist auch der Grund, warum Russell noch ruhig schlafen kann. Er ist ein Teil der Mercedes-Familie und hat bis jetzt immer abgeliefert. Deshalb steht er für Toto Wolff auch ganz oben auf der Liste. Zur Sicherheit erinnert der WM-Vierte sein Team daran, dass er zu Mercedes immer loyal war und jetzt das gleiche von seinem Arbeitgeber erwartet.

Aussagen wie diese erhöhen den Druck auf Mercedes: "Ich fahre die beste Saison meiner Karriere. Mercedes war bis jetzt immer loyal zu mir. So wie ich es zu Mercedes bin. Ich vertraue Toto. Er hat immer Wort gehalten. Deshalb spreche ich auch nicht mit anderen Teams. Am Ende zählt nur Performance. Und die spricht für mich."

Eine festgeschriebene Frist für eine Entscheidung gibt es laut Russell nicht. Wünschenswert wäre der Beginn der Sommerpause. Und dann lehnt sich der 27-jährige Engländer weit aus dem Fenster: "Es ist nicht so, dass es kein Interesse von anderen Teams gibt. Ich spreche aber nicht mit anderen. Meine Zukunft liegt bei Mercedes. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich 2026 nicht dort fahre, ist extrem gering."

Kimi Antonelli - Mercedes - Formel 1 - GP Österreich 2025
xpb

Russell kann mit jedem Teamkollegen leben

Russell würde auch mit Verstappen in einem Team leben können, auch wenn beide nicht die besten Freunde sind. "Mir ist egal, wer mein Teamkollege ist." Muss sich jetzt vielleicht Andrea Kimi Antonelli Sorgen machen? Der 18-jährige Rookie geht durch eine bewegte erste Saison. In Kanada feierte er sein erstes Podium. Zwei Wochen später räumte er Verstappen in der Startrunde ab.

Auch Antonelli macht sich zumindest nach außen hin wenig Sorgen: "Das Team schaut nicht nur auf nächstes Jahr, sondern auf die Zukunft." Soll heißen: Wer so viel Zeit und Geld in die Karriere eines Fahrers investiert hat, wird nicht nach einem Jahr wieder von ihm abrücken. "Ich bin happy bei Mercedes und schaue mich nicht nach Alternativen um. Für mich geht es jetzt darum, meine Fehler zu minimieren und das Beste aus mir rauszuholen."