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Entschuldigung nach Bottas-Crash
Späte Einsicht bei Russell

George Russell hat sich bei Valtteri Bottas entschuldigt. Der britische Williams-Pilot war in Imola erst auf der Strecke mit dem Finnen zusammengekracht und hatte sich anschließend auch noch ein verbales Scharmützel mit seinem Unfallgegner geliefert.

George Russell - Imola - Formel 1 - GP Emilia Romagna - 2021
Foto: Wilhelm

Ein heftiger Abflug in der 31. Runde des Emilia Romagna Grand Prix sorgte für erhitzte Gemüter und einen zwischenzeitlichen Rennabbruch. George Russell hatte bei der Attacke auf Valtteri Bottas die Kontrolle über seinen Williams verloren und seinen Gegner direkt mit abgeräumt. Beide Autos wurden bei der Kollision völlig zerstört. Die Piloten blieben zum Glück unverletzt.

Nur das Ego von Russell hatte offenbar einen tiefen Kratzer bekommen. Der Brite kletterte aus seinem Wrack, stiefelte durchs Kiesbett zu Bottas und fragte ihn erregt: "Willst Du uns beide umbringen?" Als Reaktion kam aus dem Mercedes-Cockpit nur der erhobene Mittelfinger.

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Nach der ersten Konfrontation auf der Piste ging das Duell vor den Mikrofonen der TV-Reporter in die nächste Runde. Russell äußerte den Verdacht, dass sich Bottas unfair und besonders hart verteidigt habe, weil es zwischen den beiden Kontrahenten auch um ein Mercedes-Cockpit für die kommende Saison geht.

George Russell - Imola - Formel 1 - GP Emilia Romagna - 2021
Jerry André
Russell konfrontierte Bottas direkt nach dem Unfall. Anschließend ging das Duell vor den TV-Kameras weiter.

Entschuldigung nach Wolff-Ansage

Bottas wies diese Verschwörungstheorie spöttisch zurück: "Für so etwas habe ich leider meinen Aluhut vergessen." Auch Teamchef Toto Wolff kritisierte die Anschuldigung als "Bullshit". Der Österreicher sah die Schuld für die Kollision eher bei Russell und kündigte an, mit seinem Nachwuchsmann ein ernstes Wörtchen wechseln zu wollen. "Ich akzeptiere, dass es eine Lernkurve gibt. Aber dafür muss es auch Einsicht geben. Er muss vielleicht noch mal ein paar Tage darüber nachdenken", erklärte Wolff.

Ein paar Tage brauchte es am Ende nicht. Es reichte ein einziger. Am späten Montagabend veröffentlichte Russell eine Erklärung über seine sozialen Kanäle, in der er seine Schuld einräumte: "Das war gestern kein Tag, auf den ich besonders stolz sein kann. Ich wusste, dass es eine unserer besten Chancen auf Punkte in der Saison sein würde. Und diese Punkte bedeuten in unserer Situation gerade sehr viel. Da geht man manchmal auch Risiko ein. Es hat sich am Ende nicht ausgezahlt und dafür übernehme ich die Verantwortung."

Für die verbale Entgleisung gegenüber Bottas entschuldigte sich der 23-Jährige ebenfalls: "Ich habe mir etwas Zeit genommen über das nachzudenken, was anschließend passiert ist. Ich weiß, dass ich besser mit der Situation hätte umgehen sollen. In der Hitze des Gefechts können die Emotionen schon mal hochkochen. Ich möchte mich bei Valtteri, meinem Team und jedem anderen entschuldigen, der von meinem Handeln enttäuscht ist."

George Russell - Williams - Formel 1 - Imola - GP Emilia-Romagna - 15. April 2021
xpb
George Russell will aus der Imola-Episode lernen.

Unterstützung von Hamilton

Für die Zukunft gelobt Russell Besserung: "Das hat nicht meinen wahren Charakter gezeigt. Ich erwarte mehr von mir selbst und ich weiß, dass auch andere mehr von mir erwarten. Ich habe dieses Wochenende einige harte Lektionen gelernt. Diese Erfahrung wird aus mir einen besseren Menschen und einen besseren Rennfahrer machen."

Russell will nun mit dieser Episode abschließen und nach vorne blicken: "Meine ganze Konzentration gilt nun dem Rennen in Portugal, wo ich zeigen will, was wirklich in mir steckt. Danke für all die vielen Nachrichten – sowohl die positiven als auch die negativen. Sie werden mir bei meiner Weiterentwicklung helfen."

Auch Lewis Hamilton sah das Statement von Russell auf Instagram und schickte seinem Kollegen aus dem Mercedes-Kader direkt einen Kommentar zur Unterstützung: "Stärke kommt von Verwundbarkeit. Wenn man keine Fehler macht, kann man nie eine Lektion lernen. Mein Respekt für das Übernehmen der Verantwortung. Auf zum nächsten Rennen!"

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