Eigentlich sollte man meinen, dass die Schweiz ein sicheres Pflaster ist. Das hatte offenbar auch Gabriel Bortoleto gedacht, als er seinen Rucksack mit einigen Wertgegenständen im Auto liegen ließ, während er zum Abendessen in ein Restaurant ging. Doch auch in der Schweiz sollte man zumindest ein gewisses Maß an Vorsicht walten lassen.
Ein Dieb nutzte die Gelegenheit und brach in das Fahrzeug von Bortoleto ein, um den Rucksack zu entwenden. Darin befand sich dummerweise auch der Reisepass der Formel-1-Piloten. Kurz kam beim brasilianischen Rookie Panik auf. Schließlich war der Grand Prix von Kanada nur noch wenige Tage entfernt. Ohne gültige Dokumente hätte sich die Anreise deutlich verkompliziert.
Doch am Donnerstag (12.6.) betrat der Fahrer pünktlich das Fahrerlager von Montreal und berichtete relativ entspannt von der Stresssituation. Zu verdanken hatte das Bortoleto der schnellen Ermittlungsarbeit der Schweizer Polizei. Die Gesetzeshüter konnten den Langfinger ausfindig machen und einige der gestohlenen Gegenstände sicherstellen.

In Montreal konnte der Teamkollege von Nico Hülkenberg schon wieder lachen.
Schneller Ermittlungserfolg
Gegenüber dem brasilianischen TV-Sender "Band" schilderte das Opfer die Situation: "Ich bin in der Schweiz zum Dinner gegangen. In der Zeit wurde in mein Auto eingebrochen und mein Rucksack entwendet. Da war leider alles drin. Meine Pässe waren weg, mein Computer war weg und meine Ausrüstung fürs Training war weg."
Der Pilot aus São Paulo hatte aber Glück im Unglück: "Der Typ wurde schnell gefunden. Am Ende ist alles noch einmal gut ausgegangen. Ich habe meine Pässe wieder. Leider haben wir nicht alles wiederbekommen. Aber wenigstens etwas."
Für Bortoleto stehen am Wochenende die ersten Runden auf der Grand-Prix-Strecke in Montreal auf dem Plan. Der Youngster ist hier vorher noch nie gefahren. "Die Tatsache, dass es ein Stadtkurs ist, sorgt für zusätzliche Würze. Fehler kann man sich hier noch weniger leisten als auf anderen Strecken."