Die Formel 1 ist aus dem Winterschlaf erwacht. Um 10 Uhr Ortszeit heulten am Donnerstag (23.2.) endlich wieder die Motoren. Ein Auto nach dem anderen traute sich aus der Garage, um die ersten Proberunden auf dem Bahrain International Circuit abzuspulen. Weil dieses Jahr insgesamt nur drei Tage Zeit bleiben, um alle Kinderkrankheiten auszumerzen, konnte es sich niemand leisten, zu lange zu bummeln.
Damit hatte auch das Versteckspiel der Präsentationswochen ein Ende. Wenn die Tücher feierlich von den Autos gezogen werden, zeigen die Ingenieure bekanntlich immer nur die Hälfte ihrer neuesten Tricks. Von einigen Autos hatte man im Vorfeld noch gar nichts gesehen. Vor allem Red Bull wartete mal wieder bis zur letzten Sekunde, bis man das Geheimnis um den neuen RB18 lüftete.
Erster Blick auf die Konkurrenz
Am liebsten würde Stardesigner Adrian Newey sein aktuellstes Modell wohl gar nicht in die Schusslinie der F1-Paparazzi schicken. Aber irgendwann müssen die Piloten ja mal üben. Während die anderen Teams den ersten Testtag zwischen zwei Piloten aufteilten, war der Auftakt bei Red Bull ganz für Weltmeister Max Verstappen reserviert.
Auch vom Schwesterteam Alpha Tauri hatte man bis zum Startschuss der Testfahrten noch nicht viel gesehen. Bei der Präsentation in New York wurde nur ein altes Auto in neuer Lackierung gezeigt. Jetzt gab es für die Konkurrenz die erste Gelegenheit, sich die Modelle der Gegner genauer anzuschauen.
In Bahrain gab es am Donnerstag aber nicht nur neue Autos zu sehen, sondern auch Piloten in neuen Rennoveralls. Fernando Alonso fährt jetzt im grünen Aston-Martin-Dress, Pierre Gasly ist zu Alpine gewechselt. Die drei Rookies des Jahrgangs 2023 bekamen am Donnerstag ebenfalls direkt die Chance ihr Talent zu zeigen: Nyck de Vries bei Alpha Tauri, Oscar Piastri bei McLaren und Logan Sargeant bei Williams.
Hülkenberg-Comeback
Ein deutscher Pilot war auch mit dabei. Nico Hülkenberg hatte schon am Dienstag im Rahmen eines Filmtags die ersten Bahrain-Runden im Haas gedreht. Mit dem Startschuss der offiziellen Testfahrten konnte der Rheinländer endlich damit beginnen, den neuen VF-23 ans Limit zu bringen. Für den Comebacker sind die Testkilometer nicht nur wichtig, um das Auto kennenzulernen, sondern auch, um die eigene Kondition zu stärken.
Einer der 20 Stammpiloten war zum Start des Testwinters nicht einsatzbereit. Lance Stroll musste nach einem Fahrrad-Unfall in Spanien pausieren. Beim Bahrain-Auftakt saß deshalb Ersatzpilot Felipe Drugovich im Auto. Der Formel-2-Champion aus Brasilien wurde gleich für die Frühschicht eingeteilt.
Wie die meisten seiner Kollegen begann er den Tag mit Aerodynamik-Tests. Um Daten über die Luftströmung zu sammeln, wurden die Autos mit teils spektakulären Messgittern bestückt. Erst danach durften dann alle Fahrer richtig Gas geben. Was die Piloten und die Ingenieure so getrieben haben, zeigen wir Ihnen in der Galerie.
