Formel 1: Turbulenzen bei Red Bull nehmen zu

Turbulenzen bei Red Bull
Wie wird das Auto berechenbarer?

GP Japan 2025
Zuletzt aktualisiert am 04.04.2025

Ist der Toro Rosso VCARB02 der bessere Red Bull? Max Verstappen lacht verschmitzt und gibt eine diplomatische Antwort: "Ich glaube, sie haben sich mit ihrem Auto selbst überrascht. Auf eine Runde sind sie nah dran. Das Rennen ist eine andere Geschichte."

Tatsächlich lässt der geringe Zeitabstand der beiden Autos aus dem Stall von Red Bull den Verdacht aufkommen, dass die Mannschaft aus Faenza ein besseres Produkt abgeliefert hat als das A-Team aus Milton Keynes. Zumindest aber mal ein gutmütigeres Auto. Der Red Bull RB21 hat seine Launen. Wie sein Vorgänger.

Der einzige, der damit umgehen kann, ist Max Verstappen. Doch auch der Niederländer wünscht sich ein gutmütigeres Auto. "Wir sind nicht dort, wo wir hin wollten. Das Auto ist abhängig vom Kurventyp immer noch nervös und instabil. Wir arbeiten an unseren Problemen. Einige sind schwerer zu lösen als andere. Aber wir müssen besser werden, wenn wir McLaren schlagen wollen."

Max Verstappen - Red Bull - GP Japan 2025 - Suzuka - Formel 1
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Der schnellere Fahrer steuert die Entwicklung

Der Weltmeister gibt zu, dass auf der Suche nach immer mehr Abtrieb die Fahrbarkeit auf der Strecke geblieben ist. "Wir haben uns selbst in diese Lage gebracht. Das Ziel muss jetzt sein, das Auto fahrbarer zu machen. Das würde auch dem zweiten Fahrer helfen." Teamchef Christian Horner wehrt sich gegen Kritik, dass der Red Bull ein schlechtes Auto ist. "Wir waren in Shanghai nur eineinhalb Zehntel von der Bestzeit weg und auf den harten Reifen so schnell wie die McLaren."

Doch Verstappen legte bereits nach dem zweiten Training des GP Japan nach. ""Auf dieser Strecke braucht man Vertrauen in das Auto. Das hatte ich heute (4.4.) leider noch nicht."

Zum Teil ist auch Verstappen daran schuld, dass der Red Bull so ist wie er ist. "Der schnellere der beiden Fahrer steuert die Entwicklungsrichtung. Das ist in jedem Team so", räumt Horner ein. Solange Verstappen schnell mit dem Auto ist, bestätigt er die Ingenieure in dem, was sie tun. Auch wenn er dafür mehr am Lenkrad arbeiten muss als andere.

Der vierfache Formel-1-Weltmeister braucht ein Auto, das auf der Vorderachse zubeißt. Er kann mit einem nervösen Heck leben. Im Feld gibt es aber nicht einmal eine Handvoll Piloten, die mit so einem Auto schnell fahren können. Und die sind bei anderen Teams unter Vertrag.

Yuki Tsunoda - Red Bull - GP Japan 2025 - Suzuka - Formel 1
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Keine Tipps für Tsunoda

Neulinge tun sich in dem Red Bull doppelt schwer. Verstappen konnte mit Liam Lawson mitfühlen: "Wenn du mit dem Auto wenig Erfahrung hast und auch noch die Rennstrecken nicht kennst, dann hilft das sicher nicht. Ich kenne nur dieses eine Auto und passe mich an, so gut es geht."

Yuki Tsunoda stieg nicht unvorbereitet in den Red Bull um. Der Japaner hatte nach dem Saisonfinale 2024 in Abu Dhabi einen Tag für das A-Team getestet und dabei festgestellt, dass der Red Bull im Grenzbereich instabil sein kann. Das neue Auto hat diese Eigenschaft geerbt, was sich für Tsunoda im Simulator bereits angedeutet hat.

Einen Austausch mit seinem neuen Teamkollegen gab es nicht. "Ich habe mir Videos angeschaut, um zu sehen, wie Max das Auto fährt. Gefragt habe ich ihn nicht. Ich glaube, er hätte mir nicht die Wahrheit gesagt." Verstappen zeigte auch keine große Bereitschaft den Lehrmeister zu spielen. "Das muss er selbst rausfinden. Meine Erfahrungen mit dem Auto sind möglicherweise nicht seine."

Horner glaubt, dass sich mit der Fahrzeugabstimmung viele Probleme lösen lassen, die Red Bull gerade umtreiben. Auch für den zweiten Fahrer. "Es ist unmöglich, zwei unterschiedliche Autos zu entwickeln. Das geht schon wegen des Budgetdeckels nicht. Die Unterschiede im Fahrstil muss man mit dem Setup ausgleichen."