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FIA ändert Flügel-Regel nicht vor 2025
Wann bringt Red Bull den Biegeflügel?

Red Bull steckt in Schwierigkeiten. Das Auto hat massive Balanceprobleme. Eine Lösung könnte ein Biegeflügel im Stil von McLaren sein. Ein Verbot der Flügel wäre Red Bull lieber. Doch das wird nicht vor 2025 passieren.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - GP Italien 2024
Foto: xpb

Red Bull bangt um beide WM-Titel. Das einstige Siegerauto ist im wahrsten Sinne des Wortes voll aus der Balance geraten. Die Launen des RB20 variieren von Strecke zu Strecke, von Bedingung zu Bedingung und von Kurve zu Kurve. Teamchef Christian Horner treibt seine Ingenieure an: "Wir müssen schnell eine Lösung finden."

Mal kann das Auto nur langsame Kurven, mal nur schnelle und mal überhaupt keine. Die Fahrer sprechen in diesem Fall davon, dass ihr Auto nicht mehr "verbunden" ist. Front und Heck führen ein Eigenleben. Beim Einlenken schiebt die Vorderachse aus der Kurve, beim Herausbeschleunigen kommt das Heck. Max Verstappen urteilte sarkastisch: "Wir haben aus dem dominantesten Auto aller Zeiten ein Monster gemacht."

Unsere Highlights
Max Verstappen - Christian Horner - Helmut Marko - Red Bull - Formel 1 - GP Italien 2024
xpb

Re-Bull-Teamchef Christian Horner (links), Max Verstappen (Mitte) und Helmut Marko bangen um die WM-Titel..

Windkanal keine große Hilfe

Warum der Red Bull ein Monster geworden ist, kann viele Gründe haben. Mit Sicherheit spielt die Aerodynamik eine Rolle, denn die hat sich seit den goldenen Zeiten bis zum GP China im April am meisten verändert. Zwischen damals und heute lagen vier große Entwicklungsschritte. Irgendwo im System kommt es unter bestimmten Bedingungen offensichtlich zu einer Störung der Strömung. Ob es an den eingeschlagenen Vorderrädern liegt, oder weil sich der Abstand von Unterboden zur Straße unter Last verändert, muss noch geklärt werden. Der Windkanal ist dabei keine große Hilfe. In ihm funktioniert alles. Erst auf der Rennstrecke verwandelt sich das Auto in eine Diva.

Red Bull ist nicht das erste Team, das diese Probleme hat. McLaren hatte sie zu Beginn der Groundeffect-Ära. Mercedes zweieinhalb Jahre lang. Ferrari immer mal wieder. Alles drei haben ihren Autos diese Launen zum Großteil ausgetrieben. Und in allen drei Fällen hat das auch mit dem Frontflügel zu tun.

Die guten Flügel verbiegen sich unter Last so gezielt, dass das Auto bei langsamen Geschwindigkeiten auf jede Lenkbewegung reagiert und die Vorderachse wie festgenagelt ist. Steigt der Speed, kippt der Frontflügel nach hinten, und der Abtrieb reduziert sich auf der Vorderachse. Die Balance wandert Richtung Heck, was dem Fahrer das nötige Vertrauen gibt. Nichts wäre schlimmer als Übersteuern in den Highspeed-Passagen.

McLaren und Mercedes haben besonders innovative Flügel konstruiert. Es geistern Aufnahmen der TV-Kameras in den Nasen der Autos durch das Fahrerlager, dass sich die Flügel gleich doppelt verbiegen. Zuerst klappen nur die Flaps nach hinten, dann rotiert der ganze Flügel um die horizontale Achse.

McLaren - GP Italien - Formel 1 - Monza - 29. August 2024
ams

McLaren verfügt mit Mercedes über den wohl besten Biegeflügel im Feld.

Zu viel Aufwand bei schneller Regeländerung

Die Flügel sind natürlich legal, weil sie alle Belastungstests der FIA bestehen. Red Bull jedoch ist der Meinung, dass sie nicht dem Geist des Reglements entsprechen. Man setzte viel Hoffnungen in die Untersuchung der FIA, die seit dem GP Belgien die Kameraaufnahmen auswertet. Laut FIA-Sportchef Nikolas Tombazis werden die Messungen noch bis zum GP Singapur andauern, um alle Streckentypen abzudecken.

Doch wer hofft, dass er Weltverband den Teams dann die Daumenschrauben fester anzieht, wird enttäuscht. "Wir werden frühestens 2025 reagieren, wenn es nötig sein sollte", sagt Tombazis. Der Grund liegt auf der Hand. "Das hätte nicht nur Auswirkungen auf die Aerodynamik, sondern auch auf die Struktur der Teile. Selbst wenn wir heute eine neue Regel ausrufen würden, wären die Teams nicht vor Abu Dhabi fertig."

Damit ist auch ein nicht unbeträchtlicher finanzieller Aufwand verbunden, was so spät im Jahr zu Konflikten mit dem Budgetdeckel führen könnte. Red-Bull-Teamchef Christian Horner nahm es zur Kenntnis und schloss daraus: "Wenn es so ist, werden wir so einen Flügel bauen müssen."

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Erscheinungsdatum 12.09.2024

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