Am Mittwoch (29.6.) hat die FIA die Entscheidungen des Motorsportweltrats verkündet. Die Mitglieder tagten in Paris und einigten sich auf verschiedene Regeländerungen, die noch während der laufenden Formel-1-Saison greifen.
Darunter fällt zum Beispiel der geänderte Ablauf des Rennwochenendes bezüglich der Medienaktivitäten der Piloten. Die offizielle Pressekonferenz zum Start des Wochenendes verschiebt sich von Freitagfrüh auf Donnerstagnachmittag. Ebenfalls reduziert sich die Anzahl der teilnehmenden Fahrer von allen 20 auf zehn. Die restlichen Piloten müssen an von ihren Teams organisierten Medienrunden teilnehmen.

Kraftstoff-Temperatur und Biegetests angepasst
Auf technischer Seite am spannendsten dürften die Beschlüsse hinsichtlich der Kraftstoff-Kühlung und der Durchbiegetests an Heckflügel und Beamwing sein. Der Kraftstoff darf bei einer Umgebungstemperatur von 30 Grad Celsius um maximal 20 Grad Celsius heruntergekühlt werden. Zuvor waren maximal 10 Grad Celsius unter der Umgebungstemperatur erlaubt. Beim Großen Preis von Miami hatte Aston Martin trotz zu niedriger Temperatur starten dürfen.
Für das Durchbiegen des Heckflügels und Beamwings gibt es ebenfalls Anpassungen. Die Hinterkante des Heckflügel-Hauptblatts darf ab sofort um drei Millimeter biegbar sein. Zuvor waren lediglich zwei Millimeter erlaubt. Die Last für diesen Test bleibt weiterhin bei 200 Newton.
Bisher durfte sich der Beamwing um maximal fünf Millimeter bei einer Last von 60 Newton durchbiegen. Zukünftig darf sich der Beamwing an seiner Hinterkante unter 150 Newton Last um nicht mehr als drei Millimeter durchbiegen. Zusätzlich hat sich auch das Testverfahren beim DRS geändert.

Spiegel sollen bessere Sicht ermöglichen
Die Außenspiegel werden ebenfalls angepasst. Diese sollen eine bessere Sicht nach hinten ermöglichen und den Sicherheitsaspekt erhöhen. Kleine Änderungen nahm der Motorsportweltrat auch bei den Regeln für die Power Units unter Parc-Fermé-Bedingungen vor. So dürfen die Teams ohne Konsequenzen die Power Unit gegen eine neuere Spezifikation wechseln. Ebenfalls ist es erlaubt, temporäre Reparaturen an den Power Units vorzunehmen.
Für die nächste Motorengeneration (ab 2026) konnte wie erwartet noch kein finales Reglement verabschiedet werden. Es wurde aber bereits angekündigt, dass es noch vor der nächsten Sitzung des FIA-Weltrats dazu kommen soll. Um den Prozess für die Neueinsteiger Porsche und Audi zu beschleunigen, ist zu erwarten, dass das Reglement per elektronischem Voting abgenickt wird. Sicher ist hingegen, dass die Wärmeheizdecken ab der Saison 2024 verboten sind.