Der Ferrari F1-75 hat sich in den ersten Rennen kaum verändert. Das Entwicklungsprogramm umfasste vor allem Kleinkram. In Miami soll sich das ändern. Die Ingenieure haben einen neuen Unterboden im Gepäck, der einen spürbaren Fortschritt verspricht. Es ist das erste von einer Reihe an mittelgroßen Upgrades, die über die nächsten Rennen ausgerollt werden.
Charles Leclerc versucht, die Erwartungen zu dämpfen: "Es sollte in die richtige Richtung gehen. Es wird aber nicht genug sein, um Red Bull zu schlagen. Sie waren zuletzt zu überlegen." Die erste richtig große Ausbaustufe will Ferrari erst in Barcelona zünden. Die Techniker hoffen, den Red Bull dann auch endlich im Rennen herausfordern zu können.
Reifenverschleiß nur Teil der Erklärung
Laut Carlos Sainz versucht man bei der Scuderia aktuell immer noch herauszufinden, was den RB19 so besonders macht: "Red Bull ist überall schneller als wir. Vor allem natürlich im Renntrim. Das ist alles Teil unserer Analyse. Viele sprechen vor allem vom Reifenverschleiß. Das alleine ist es aber nicht. Wenn Red Bull 100 Kilo Sprit einfüllt, ist das Auto plötzlich nicht nur schneller als unseres, sondern schneller als alle anderen. Die fahren einfach auf einem anderen Level."
Ein Teil des Geheimnisses liegt wohl darin, dass der Red Bull im Heck viel tiefer liegt, als der Ferrari. Das Auto produziert dadurch effizienter Abtrieb. Diese Abstimmung lässt sich aber nicht einfach kopieren. "Man muss sich ihr Auto nur mal anschauen", grübelt Sainz. "Es verhält sich auf der Strecke ganz anders als alle anderen Autos. Es reagiert immer gutmütig, egal wie die Bedingungen sind."
Ferrari mit Setup-Problemen
Diese Gutmütigkeit geht dem Ferrari aktuell ab. Das führt dazu, dass man mit dem Setup schnell mal danebengreift. "Unser Auto ist dieses Jahr ist etwas schwieriger in den Sweet-Spot zu bekommen, was die Abstimmung angeht", gibt Sainz zu. "Es ist in vielen Bereichen etwas spitzer ausgelegt. Wir hatten schon seit den Wintertests immer wieder Probleme, das Setup perfekt hinzubekommen."
In Baku konnte Sainz nicht das Maximum aus dem Paket holen. Charles Leclerc war deutlich schneller unterwegs. Eine konkrete Erklärung gab es dafür auch in Miami nicht. Nur so viel: "Wir denken, dass wir verstehen, was falsch gelaufen ist. Natürlich ist man nie zu 100 Prozent sicher. Baku war das erste Rennen, wo es plötzlich nicht gepasst hat. Ich hoffe deshalb, dass es nur ein Ausrutscher war."
