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Ferrari sieht Steigerung
Besser, aber noch nicht gut genug

GP Saudi-Arabien 2023

Ohne Strafe wäre Charles Leclerc aus der ersten Reihe gestartet. Trotz einer klaren Steigerung zu Bahrain weiß man bei Ferrari, dass Red Bull immer noch in einer anderen Liga fährt.

Carlos Sainz - Ferrari - Formel 1 - Jeddah - GP Saudi-Arabien - 18. März 2023
Foto: Wilhelm

Drei Trainingssitzungen lang sah Ferrari weiter wie ein Problemfall aus. Mit den Plätzen 7 und 11, 9 und 10, sowie 6 und 10 machten Charles Leclerc und Carlos Sainz nicht den Eindruck, als hätten die Analyse des Saisonstarts und die Upgrades an Flügeln und Unterboden den großen Fortschritt gebracht.

Erst in der Qualifikation zeigte sich das wahre Gesicht von Ferrari. Es war eine Steigerung zu Bahrain. Aber es bleibt auch die Erkenntnis von Charles Leclerc: "Wir haben das Optimum aus unserem Paket herausgeholt, doch Red Bull fährt weiter auf einem anderen Planeten."

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Der Abstand von nur 0,155 Sekunden zum Trainingsschnellsten Sergio Perez täuscht. Der Mexikaner brach seinen zweiten Q3-Versuch ab, als er merkte, dass ihm keiner mehr gefährlich werden konnte. Und Max Verstappen war da längst Zuschauer. Geschlagen von der Technik im Q2. Wenn man mit einrechnet, dass Verstappen über alle Trainingssitzungen deutlich schneller war als sein Teamkollege, wäre auch Ferraris Rückstand größer ausgefallen als er jetzt auf dem Papier aussieht.

Ferrari - Formel 1 - Jeddah - GP Saudi-Arabien - 18. März 2023
Motorsport Images
In den Trainings arbeitete Ferrari nur an der Rennabstimmung und fuhr in einem niedrigen Motor-Modus.

Angst vor Reifenverschleiß bestimmt Setup

Ferrari hat sich in den Freien Trainingssitzungen nicht absichtlich versteckt. Im Moment geht es nicht darum, ein Auto für die Pole Position zu konditionieren, weil man die sowieso nicht schafft. Viel wichtiger ist es, die Probleme zu lösen, die Ferrari beim Saisonstart auf den Boden der Tatsachen holten.

Zuverlässigkeit hat Priorität. Deshalb tauschte das Team an beiden Autos aus Sicherheitsgründen die Verbrennungsmotoren. Die haben zwar ursächlich nichts mit Leclercs Schaden in Bahrain zu tun, könnten aber etwas abgekriegt haben, als ein Bug in der Leistungselektronik den Antrieb lahmlegte. Deshalb fuhr man in den Trainingssitzungen, in denen es um nichts geht, auch zwei Stufen unter dem maximalen Power-Modus.

Der zweite Faktor, der das Trainingsprogramm festlegt, ist die Angst vor zu hohem Reifenverschleiß. In keiner der 138 Runden ging es darum, das Auto für die Qualifikation vorzubereiten. Die Ingenieure spielten das Setup-Klavier rauf und runter, um sicherzustellen, dass die roten Autos ihre Reifen so schonend wie möglich behandeln. Rundenzeiten oder Platzierungen spielten keine Rolle. Es ging nur um eine möglichst große Schadensminimierung für Sonntag.

Leclerc stellte zufrieden fest: "Der Rennspeed ist deutlich besser als in Bahrain." Ferrari entschied sich im Ende bei der Abstimmung für einen Kompromiss. Man setzt nicht so radikal wie Red Bull auf Topspeed und nicht so eindeutig wie Aston Martin und Mercedes auf Abtrieb. Mit 332,8 und 332,2 km/h an der schnellsten Messstelle liegen die Ferrari 5 km/h hinter Red Bull, aber auch 5 km/h vor Aston Martin.

Ferrari - Formel 1 - Jeddah - GP Saudi-Arabien - 18. März 2023
xpb
Charles Leclerc konnte im Qualifying mehr rausholen als Carlos Sainz. Im Rennen erwartet den Monegassen eine Aufholjagd.

Sainz hadert mit erstem Sektor

Die bestmögliche Vorbereitung für das Rennen und der Schonbetrieb für die Motoren haben auch ihre Tücken. Die Piloten erleben ihr Auto am Limit zum ersten Mal im Q1. Mit mehr Power ändern sich die Bremspunkte und die Traktion. Böse Überraschungen inklusive. Leclerc machte aus einer Mischung von Talent und dem Ärger über die Startplatzstrafe das Beste daraus. Aus Platz zwei wird der zwölfte Rang beim Start.

Carlos Sainz musste im Q1 bis zur letzten Minute zittern. Erst mit seiner achten Runde schaffte er den Aufstieg. Um bis ins Q3 zu kommen, musste der Spanier einen zusätzlichen Reifensatz opfern. Sainz verlor seine Zeit auf Leclerc hauptsächlich im ersten Sektor. In den ersten beiden Kurven blieben zwei Zehntel liegen. Immer wenn die nicht zur Zufriedenheit gelangen, war das Selbstvertrauen für den Rest der Runde weg. Sainz vermutete den Fehler in der Vorbereitung der Reifen. Leclerc gelang das instinktiv besser.

Die Longruns am Freitag lassen hoffen, dass der Spanier im Rennen mit Aston Martin und Mercedes um die Plätze hinter den Red Bull kämpfen kann. Leclerc fürchtet, dass Verstappen nicht zu halten sein wird. Und er glaubt auch nicht an den schnellen Durchmarsch seinerseits, weil sich im dicht gedrängten Mittelfeld schnell ein DRS-Zug bilden wird. Die wiedererstarkten Alpine haben bei den Rennsimulationen ebenfalls einen starken Eindruck hinterlassen.

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