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Ferrari im Teufelskreis
Angst um die Turbolader

GP Mexiko 2022

Trainingskönig Ferrari qualifizierte sich in Mexiko nur für die Startplätze fünf und sieben. Auf die Spitze fehlte eine halbe Sekunde. Ferrari muss in der dünnen Höhenluft die Leistung herunterdrehen, um die Turbolader zu schonen. Das hat dann auch Konsequenzen für das Auto.

Carlos Sainz - Ferrari - Formel 1 - GP Mexiko - 29. Oktober 2022
Foto: Motorsport Images

Normalerweise ist Ferrari am Samstag eine Macht. Kein Team hat dieses Jahr mehr Pole Positions gesammelt. Charles Leclerc und Carlos Sainz stellten die roten Autos bei 20 Rennen zwölf Mal auf den besten Startplatz. In Mexiko reichte es nur für die Plätze fünf und sieben.

Carlos Sainz fehlten 0,576 Sekunden auf Max Verstappens Bestzeit. Leclerc noch einmal zwei Zehntel mehr. Es war auch kein Trost, dass Sainz mit einer Idealzeit von 1.18,079 Minuten einen Platz weiter vorne gelandet wäre.

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Normalerweise ist der Motor das Prunkstück des Ferrari F1-75. Alle im Fahrerlager sind sich einig, dass der Antrieb von Ferrari die größte Leistung mobilisiert. Nicht auf 2.238 Meter über dem Meer. Da wird der Motor zum Problem. Aus Angst um die Turbolader müssen die Ingenieure die Leistung herunterregeln.

Charles Leclerc - Ferrari - Formel 1 - GP Mexiko - 29. Oktober 2022
Motorsport Images
Für die Ferrari-Piloten gab es in Mexiko eine überraschende Quali-Niederlage.

Weniger Power, weniger Abtrieb

Das spricht dafür, dass Ferrari mit kleineren Turbinen operiert als der Rest. Mit der Schwäche kann Ferrari leben. Es gibt nur drei Strecken im Kalender, die den Turboladern in dünner Luft mehr abverlangen – und keine ist so extrem wie Mexiko-City. Wichtiger ist es, auf den anderen 19 Strecken zu glänzen.

Die Zahlen unterstreichen Ferraris Handikap. Im Top-Speed lagen Sainz und Leclerc trotz kleinerer Flügel auf den Plätzen 12 und 16. Und sie verloren im ersten Sektor, der zum Großteil aus Geraden besteht, bis zu einer halben Sekunde.

Über den Motor wird bei Ferrari aus guter Tradition nie offen gesprochen. Ein Heiligtum beschädigt man nicht. Charles Leclerc sagte immerhin: "Ich habe viel Zeit auf den Geraden verloren. Die Fahrbarkeit war auch nicht gut. Irgendwie hat das Gefühl für das Gaspedal nicht gepasst."

Charles Leclerc - Ferrari - Formel 1 - GP Mexiko - 29. Oktober 2022
Motorsport Images
Ferrari muss mit kleineren Flügeln fahren, um das Power-Defizit auszugleichen.

Kompromiss beim Setup

Der freiwillige Verzicht auf Power setzte einen Teufelskreis in Gang. Carlos Sainz deutete es zwischen den Zeilen an. "Wir wissen, warum wir langsam sind und welche Kompromisse wir eingehen müssen, aber am Ende war es schwieriger als erwartet."

Um auf den Geraden nicht zu verhungern, reduzierte Ferrari den Abtrieb. Das ist auf einer Strecke, die maximalen Anpressdruck erlaubt, automatisch ein Handikap. Die Autos rutschen auf dem glatten Asphalt herum. Das überhitzt die Reifen. Und es macht es schwerer eine gute Balance zu finden.

Die Fahrer klagten über Untersteuern in den langsamen Kurven und Übersteuern in den schnellen Passagen. Das Auto war auch unruhig über die Randsteine und gab den Fahrer nicht das Vertrauen, das sie sonst in ihren Ferrari haben.

Im Rennen wird es für Ferrari drauf ankommen, beide Autos ins Ziel zu bringen. Im Moment verfügt Ferrari noch über ein Polster von 53 Punkten auf Mercedes. Doch der Gegner im Kampf um Platz zwei in der Teamwertung hat seine Autos auf dem zweiten und dritten Startplatz stehen.

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