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Sainz und Leclerc arbeiten an Schwächen
Fortschritt bei Technik und Piloten

Charles Leclerc und Carlos Sainz wollen sich nicht verstecken. Beide bekräftigen, dass es Ziel sein muss in diesem Jahr nicht nur eine halbe Saison, sondern bis zum Schluss um den Titel zu kämpfen. Sie nehmen dabei nicht nur ihr Auto in die Pflicht, sondern auch sich selbst.

Charles Leclerc & Carlos Sainz - F1 - 2023
Foto: Ferrari

Ferrari war im letzten Jahr nur bis zur Sommerpause ein Titelkandidat. Dann wurde der Rennstall der Herzen von Red Bull überrollt. Das soll sich in diesem Jahr nicht wiederholen. Weder die Teamleitung noch die Fahrer wollen sich vor der großen Aufgabe verstecken. "Unser Ziel muss es sein, um den Titel kämpfen zu können", sagen Frédéric Vasseur, Charles Leclerc und Carlos Sainz im Gleichklang.

Dazu mussten die Ingenieure erst einmal an den Schwachpunkten des Autos und Motors arbeiten. Ein wunder Punkt waren die vielen Defekte auf der Seite der Antriebseinheit. Ferrari musste zuerst die Laufzeiten verkürzen, dann die Power zurückschrauben. Dabei fand man nicht immer die perfekte Balance zwischen den beiden Vorsichtsmaßnahmen.

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Mit der letzten Ausbaustufe 2022 sollten die Probleme behoben worden sein. Auch die Prüfstandsergebnisse gaben Anlass zu vorsichtigem Optimismus. "Die Standfestigkeitsprobleme haben uns Leistung gekostet. Ich gehe davon aus, dass wir dieses Jahr wieder attackieren können", hofft Leclerc.

Charles Leclerc & Carlos Sainz - F1 - 2023
Ferrari
Carlos Sainz und Charles Leclerc kamen bisher gut miteinander aus. Wird sich das ändern, wenn Ferrari um den Titel kämpft?

Viel Arbeit beim Reifenmanagement

Doch auch der Ferrari F1-75 war nicht frei von Fehlern. Das Auto schleppte zu viel Gewicht mit sich herum und stellte zu viel Fläche in den Wind. Der hohe Luftwiderstand kostete in Summe mit der Power-Reduzierung Topspeed. Beides soll nach Aussage des Teams der Vergangenheit angehören. Im Rennen fraß das Auto seine Reifen.

"Wir haben viel Arbeit in das Reifenmanagement gesteckt. Das war nicht ganz einfach, weil mal die Vorderreifen, mal die Hinterreifen stärker abgenutzt wurden. Die Antwort muss nicht nur von der Technik kommen. Auch wir als Fahrer müssen uns anpassen. Wir sind da auf einem guten Weg, auch wenn es weiter Rennen geben wird, die kritisch werden können", berichtete Leclerc.

Pirellis neue Reifen werden Ferraris Probleme laut Leclerc weder lösen noch verschärfen. "Der Vorderreifen ist etwas stärker als im letzten Jahr. Darauf lässt sich mit dem Setup des Autos leicht reagieren. Ich erwarte keinen großen Einfluss auf die Gesamt-Performance. Vielleicht hilft es uns ein bisschen bei Rennen, die eher auf den Vorderreifen gehen."

Das Reifenproblem hat auch viel mit der Fahrzeugbalance zu tun. Der alte F1-75 benahm sich oft wie eine Diva. Mal gut in schnellen Kurven, aber nicht in langsamen. Mal umgekehrt. Leclerc atmet auf. "Im Simulator hat sich das mit dem neuen Auto besser angefühlt. Ob es sich in die Wirklichkeit umsetzen lässt, werden wir aber erst in Bahrain wissen."

Ferrari SF-23 - F1-Auto 2023
Ferrari
Bei der Analyse der Schwächen im Vorjahr fassten sich die Piloten auch in die eigene Nase.

Hoffnung auf reibungslose Testfahrten

Auch Kollege Sainz war Stammgast im Simulator in Maranello. Deshalb verlegte der Spanier in der zweiten Januarwoche seinen Wohnsitz von Madrid nach Maranello. "Ich habe seit Januar vier bis fünf Sitzungen im Simulator abgespult. Jede dauert ungefähr 100 Runden. Dazu gab es regelmäßig Sitzungen mit den Ingenieuren. Wir haben eine ziemlich klare Vorstellung, von dem was uns erwartet. Jetzt müssen wir sicherstellen, dass wir die drei Testtage in Bahrain optimal exekutieren, um das Gelernte umzusetzen."

Leclerc hofft auf drei Tage ohne Zwischenfälle. "Eineinhalb Tage sind nicht viel, wenn du herausfinden willst, welchen Fahrstil und welches Setup das neue Auto verlangt. Mit sechs Saisons Erfahrung im Rücken traue ich mir das zu. Aber für einen Rookie ist es definitiv zu wenig."

Teamchef Vasseur warnt: "Wenn alles nach Plan läuft, kommst du mit drei Tagen aus. Wenn du ein Problem hast, wie letztes Jahr McLaren, dann kannst du praktisch nicht mehr reagieren. Zwischen dem letzten Testtag und dem ersten Training liegen nur fünf Tage." Der neue Mann im Chefsessel kam, sah und stellte fest: "Ich vertraue darauf, dass diese Mannschaft über den Winter einen guten Job geleistet hat."

Fred Vasseur - Ferrari - Test Fiorano - Ferrari SF-21 - 2023
Ferrari
Teamchef Vasseur hat eine klare Marschroute ausgegeben. An den hohen Zielen wird sich das Team messen lassen müssen.

Sainz kritisiert mangelnde Konstanz

Die Fahrer nehmen sich bei der Fehleranalyse der Saison 2022 selbst in die Pflicht. Charles Leclerc verbrachte zwei Wochen im Trainingslager in den Dolomiten. Dazu kam ein Testtag mit dem 2021er Auto. "Es war eine gute Gelegenheit wieder Fahrgefühl zu bekommen und den Rost abzustreifen." Viel Vorbereitung fand auch im Kopf statt. "Ich weiß, dass ich schnell bin. Aber meine Fehlerquote war immer noch zu hoch. Da muss ich mich steigern."

Der 25-jährige Monegasse freundete sich 2022 schnell mit den Groundeffect-Autos an. Was auch daran lag, dass die Grundcharakteristik des F1-75 für seinen Fahrstil maßgeschneidert war. "Ich mag Autos, bei denen die Vorderachse zupackt und das Heck dafür etwas unruhig ist. Davon habe ich am Anfang der Saison profitiert."

Für Carlos Sainz war die Heckschleuder Gift. "Das letzte Jahr war nicht einfach für mich. Es hat lange gedauert, bis ich mit dem Auto klargekommen bin. Trotz der Schwierigkeiten habe ich ein Rennen gewonnen und stand neun Mal auf dem Podium. Das ist der positive Aspekt. Trotzdem muss ich mich verbessern. Mir fehlte es an Konstanz, und das war früher eigentlich meine Stärke. Ich muss mich schneller an das Auto adaptieren und hoffe natürlich auch, dass mir das neue Auto etwas entgegenkommt."

Ferrari SF-23 - F1-Auto 2023
Ferrari
Nicht am Anfang schnell sein, sondern Konstanz über die gesamte Saison zeigen, lautet das Motto im Ferrari-Camp.

Zwölf Prozent mehr Windkanal als Red Bull

Leclerc geht mit keinen bestimmten Erwartungen in die ersten Rennen. Wichtig ist es von Anfang an bei der Musik zu sein. "Wer das erste Rennen gewinnt, wird nicht automatisch Weltmeister. Die Saison ist mit 23 Rennen verdammt lang. Da zählt vor allem Konstanz. Wir glauben an uns und an die Arbeit, die wir im Winter in dieses Projekt investiert haben." Für Sainz gibt es keine Ausreden: "In meinem dritten Ferrari-Jahr muss der Titel das Ziel sein. Ich habe alle getan, um ein besserer Fahrer zu sein als im letzten Jahr."

Ferrari erwartet einen Dreikampf um die Spitze. Die Ingenieure haben auf einer guten Basis mit lösbaren Schwächen aufgebaut. Sie hatten fünf Prozent weniger Windkanalzeit als Mercedes, aber zwölf Prozent mehr als Red Bull. Leclerc möchte gerne glauben, dass sich das am Ende auch auf der Rennstrecke zeigt. "Wir wissen alle, wie wichtig das Werkzeug Windkanal den Ingenieuren ist. Also muss es auch etwas bringen. Es lässt sich nur nicht abschätzen wie viel."

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