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Gefährlicher Präzedenzfall
Ärger um loses Alonso-Rad

Fernando Alonso legte in Spielberg eine Runde mit einem losen linken Vorderrad zurück. Gemäß Reglement hätte das eine Strafe geben müssen. Die Sportkommissare urteilten aber mit Freispruch und haben damit einen gefährlichen Präzedenzfall geschafften.

Fernando Alonso - GP Österreich 2022
Foto: xpb

Es ist nicht die erste kontroverse Entscheidung der Sportkommissare in diesem Jahr. In Monte Carlo kamen Sergio Perez und Max Verstappen mit einem blauen Auge davon, obwohl sie an der Boxenausfahrt die weiße Linie überfahren hatten. In Österreich durfte Perez ins Q3 aufsteigen, obwohl er in seiner schnellsten Q2-Runde nachweislich jenseits der Streckenlimits gefahren war.

Jetzt regt der Fall Alonso beim GP Österreich das Fahrerlager auf. Der Spanier stellte kurz nach seinem zweiten Boxenstopp fest, dass das linke Vorderrad nicht richtig befestigt war. Eigentlich hätte er daraufhin das Fahrzeug an der nächstbesten Stelle parken müssen. Das Reglement untersagt, dass man ein Auto, das sich in einem "unsicheren Zustand" befindet zurück an die Boxen schleppt.

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Alonso ist mit der Erfahrung von 345 GP-Starts ein schlauer Fuchs. Als er in Kurve 3 einlenkte, meldete er sich bei seinem Kommandostand zu einem weiteren Boxenstopp an. Auf die Frage warum, gab der Spanier nur die Antwort: "Ich komme an die Boxen." Alonso wusste genau, dass ihn die Rennleitung sofort aus dem Verkehr gezogen hätte, wenn er seine Crew von dem losen Vorderrad unterrichtet hätte.

Fernando Alonso - GP Österreich 2022
xpb
Dem Reglement nach hätte Fernando Alonso das Auto auf der Strecke abstellen müssen.

30 Sekunden plus zehn Startplätze

Sie wurde erst hellhörig als der Fahrer vor dem Erreichen der Box von Vibrationen links vorne berichtete. Der Fall wurde nach dem Rennen untersucht und an die Sportkommissare weitergereicht. Die sahen keinen Grund einzugreifen. Dabei ist die übliche Strafe für einen Fahrer, der wissentlich ein Auto in "unsicherem Zustand" bewegt 30 Sekunden plus zehn Startplätze beim nächsten Rennen.

Die Sportkommissare gaben als Begründung für ihren Freispruch, dass sich das linke Vorderrad nur minimal bewegt hätte und das Rückhaltesystem in einem solchen Fall einen Radverlust verhindert hätte.

Die Aufnahmen der Cockpitkamera aber zeigen, dass der innere Felgenrand bis zu vier Zentimeter über seine normale Lage nach außen wandert. Alfa-Sportdirektor Beat Zehnder ist nicht der einzige, der sich darüber aufregte: "Das schafft einen gefährlichen Präzedenzfall. In Zukunft werden alle versuchen ihr Auto an die Box zu bringen. Bis mal ein Rad wirklich davonfliegt."

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