Fernando Alonso widerlegt die Meinung, dass Rennfahren auf höchstem Niveau nur ein Sport für junge Menschen ist. Der Spanier landete 2023 mit acht Podestplätzen und 206 WM-Punkten auf dem vierten Platz der Fahrerwertung. Und das im stolzen Alter von 42 Jahren.
Und obwohl der zweifache Weltmeister 2024 in seine insgesamt 21. Formel 1-Saison geht, denkt er bereits über seine Zukunft nach. Das zeigt schon sein Trainingsprogramm über den Winter. "Ich habe anders trainiert als sonst und zum ersten Mal mit einem Ernährungsexperten zusammengearbeitet. Ich werde auch meine Reiseplanung umstellen und den Jetlag anders besiegen. In meinem Alter geht es darum, so viel Energie aus dem herauszuholen, was du tust", erklärt der nimmermüde Veteran.
Im Aston Martin AMR24 will Fernando Alonso 2024 in der Formel 1 wieder Rennen gewinnen.
Ein Leben für den Sport
Alonso hat sich mit der Trainingsumstellung nicht nur für die längste und anstrengendste Formel-1-Saison aller Zeiten vorbereitet, sondern auch für den Fall, dass er sich für eine Fortsetzung seiner nicht enden wollenden Karriere entscheiden sollte. "Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt, dass mit 41 oder 42 Schluss ist. Doch ich bin so fit wie noch nie. Wenn ich von meinem jetzigen Stand ausgehe, könnte ich vielleicht noch bis in ein Alter von 48 oder 49 Jahren fahren."
Ob Alonso seine Laufbahn so weit ausreizt, hängt stark davon ab, welche Angebote ihm in der Transferzeit auf den Tisch flattern. "Für diesen Job musst du alles andere in deinem Leben aufgeben. Speziell mit einem so vollen Kalender. Ich mache das nun schon seit 24 Jahren. Bevor ich in Verhandlungen einsteige, muss ich mit mir selbst die Frage klären, ob ich noch ein paar Jahre in meinem Leben für diesen Sport opfern will. Es gibt auch genug andere Dinge, die ich noch entdecken will."
Hamiltons Kindheitstraum
Alonso stellt klar, dass bei einer Entscheidung zur Fortsetzung der F1-Karriere Aston Martin die erste Adresse ist. "Dieses Team hat mir die Chance gegeben, wieder vorne zu fahren. Wir haben zusammen etwas aufgebaut. Mit der neuen Fabrik und den Leuten im Team ist alles da, um Erfolg zu haben. Es fühlt sich irgendwie auch wie ein eigenes Projekt an. Deshalb hat Aston Martin Priorität."
Der Rekordteilnehmer stellt jedoch klar, dass er notfalls auch für eine neue Herausforderung bereit wäre, wenn sie sich anbieten sollte. Nachdem sich Lewis Hamilton 2025 zu Ferrari verabschiedet, wird ein Platz bei Mercedes frei, für den es noch keinen eindeutigen Favoriten gibt. Alonso stellt sich vorsichtshalber schon mal ins Schaufenster: "Ich bin der einzige Weltmeister, der 2025 verfügbar ist."
Hamiltons überraschende Entscheidung kommentiert der Ex-Ferrari-Fahrer Alonso bissig: "Es war eine Überraschung, weil man eigentlich gedacht hatte, dass Lewis ein loyaler Teil der Mercedes-Familie ist. Vor zwölf Monaten war es noch nicht sein Kindheitstraum, zu Ferrari zu gehen, noch nicht einmal vor zwei Monaten." Der dienstälteste Formel-1-Pilot räumt aber ein: "Ferrari hatte schon in der zweiten Saisonhälfte 2023 ein schnelles Auto. Vielleicht kann ihnen Hamilton helfen, um den Titel zu fahren."
