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Alonso im Angriffsmodus
40 Jahre und kein bisschen leise

Fernando Alonso hat seine Comeback-Saison mit dem Reifentest in Abu Dhabi abgeschlossen. Der 40-jährige Spanier ist mit seiner Leistung nach zwei Jahren Pause zufrieden, will aber mehr.

Fernando Alonso - Renault - Testfahrten - Abu Dhabi 2021
Foto: xpb

Nach 22 Grand Prix und einem Reifentest über 148 Runden ging Fernando Alonsos Comeback-Saison offiziell zu Ende. Doch der Alpine-Pilot gönnte sich noch einen Nachschlag. Nach dem Briefing mit den Ingenieuren düste der 40-jährige Spanier mit dem Auto nach Dubai, um dort in einem GT-Auto an einem Training als Vorbereitung für das 24-Stunden-Rennen teilzunehmen. "Macht das einer, der ein alter Mann ist?" fragte Alonso fordernd in die Runde.

Der Heimkehrer ist mit sich und der Welt zufrieden. Er hat gezeigt, dass er immer noch zur Extraklasse im GP-Sport gehört. Trotz zwei Jahren Pause hat er sich schnell wieder in der Königklasse akklimatisiert und zeitweise seinen Teamkollegen Esteban Ocon alt aussehen lassen. Das Trainingsduell ging 12:10 für Alonso aus, nach Punkten gewann er mit 81:74. Der Ex-Weltmeister sprang dabei oft über seinen Schatten und bildete mit Ocon ein echtes Teamwork. "Fernando ist für Esteban wie ein älterer Bruder. Die beiden schaukeln sich gegenseitig hoch", freut sich Teamchef Laurent Rossi.

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xpb
Alonso und Ocon: Das Duo passt für Alpine. Die beiden Piloten führten den Werksrennstall auf den fünften WM-Platz.

Das Gefühl für die Reifen

Im Rückblick sieht Alonso den Wandel in der Technik als seine persönlich größte Herausforderung. "Vorderreifen, Vorderachse und Servolenkung haben sich nicht mehr so angefühlt, wie ich es gewohnt war. Da ich stark davon abhängig bin, die Vorderreifen zu spüren, hat das großen Einfluss auf meine Leistung. Ich glaube alle Fahrer, die über den Winter das Team gewechselt hatten, mussten daran knabbern, ich nach zwei Jahren Pause speziell. Da waren eineinhalb Testtage vor der Saison meine größte Einschränkung."

Deshalb war Alonso der Test mit den 18-Zoll-Reifen von Pirelli nach dem Saisonfinale auch so wichtig. "Bei großen Regeländerungen kommt es darauf an, schon im Vorfeld so viele Informationen wie möglich aufzusaugen. Ich wollte die neuen Reifen spüren. Das 2018er Auto, das wir dabei gefahren sind, hat das zwar ein bisschen verwässert, aber das war wieder einer der Punkte, in der mir meine Erfahrung hilfreich ist. Ich kenne 18-Zoll-Reifen schon von den WEC-Sportwagen. Andere haben diese Erfahrung zum ersten Mal gemacht."

Zeit der Ausreden bei Alpine vorbei

Nach seiner insgesamt 18. Formel 1-Saison ist der 32-fache GP-Sieger ein deutliches Stück näher am perfekten Alonso dran als zu Beginn der Saison. 2022 startet er nicht mehr mit einem Rückstand in die neue Saison. Die Venturi-Autos sind für alle Neuland. Alonso gibt sich bewusst zuversichtlich. "Optimistisch ist meine Aufgabe. Es arbeiten so viele Leute an dem Projekt. Denen muss ich Hoffnung geben und Vertrauen schenken."

Der Veteran mit 334 GP-Starts erwartet, dass die 2022er Autos vom Speed, vom Abtrieb und vom Fahrverhalten den aktuellen sehr nahekommen. Renault hat für 2022 einen komplett neuen Motor gebaut, der alle Erwartungen erfüllt, wenn man den Prüfstandsläufen glauben darf. "Der neue Motor war unbedingt nötig. Aber auch von der Aerodynamik muss noch etwas kommen. Sonst können wir die Lücke nicht schließen", fordert Alpines Teamkapitän.

Im Prinzip sitzen alle im gleichen Boot. "Keiner kennt das Ziel", urteilt Alonso. "In einem normalen Winter hätten wir gesagt, dass wir acht Zehntel finden müssten. Aber wir wissen ja nicht, was die neue Messlatte ist. Keiner weiß es. Es gibt nur die Hoffnung, dass es reicht. Wir haben die richtigen Leute, das nötige Budget, ausreichend Ressourcen und den Rückhalt aus der Chefetage. Es liegt jetzt an uns, etwas daraus zu machen. Die Zeit der Ausreden ist vorbei."

Fernando Alonso - Renault - Testfahrten - Abu Dhabi 2021
xpb
Testfahrten nach dem Saisonfinale: Alonso will Alpine an die Spitze der Formel 1 führen.

Operation setzt Alonso zwei Wochen matt

Alpine hat sich nach Einschätzung von Alonso über das Jahr in allen Disziplinen gesteigert. "Es sind noch nicht alle Probleme gelöst, aber wir sind auf einem guten Weg. Mit meiner Erfahrung habe ich einen guten Blick dafür, wo wir gut und wo schwach waren und kann mithelfen, die Defizite auszräumen. Egal aber wie gut wir im operativen Bereich sind, wir werden ein schnelles Auto brauchen. Vor diesem Fragezeichen stehen alle."

Der Winter beginnt für Alonso mit einer Operation. Der Radunfall von 2020 meldet sich wieder. "Die Platten im Gesicht müssen raus. Das wird mich zwei Wochen außer Gefecht setzen. Ich muss danach schauen, dass ich wieder fit werde. In meinem Alter muss man mehr trainieren, andere Übungen machen und sich bewusster ernähren als meine jungen Kollegen. Ich verspreche aber: Zu Saisonbeginn werde ich fit sein, und wenn es das Auto auch ist, bin ich guter Hoffnung."

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