Vor einer Woche stellte Max Verstappen einen neuen GT3-Rekord auf dem Nürburgring auf. Dann gewinnt er den GP Emilia-Romagna, bei dem McLaren als haushoher Favorit gehandelt wird. Der Weltmeister ist ein Außerirdischer. Er ist in den entscheidenden Momenten hellwach und nutzt jede Chance, die sich ihm bietet. Das macht ihn für Red Bull unersetzlich und für die Wunderautos von McLaren zur Gefahr.
Dass er den Kampf um die Pole-Position knapp gegen Oscar Piastri verliert, kann passieren. Der Australier reift immer mehr zu einem kompletten Rennfahrer. Piastri liefert seine Leistung ab, wenn es zählt. Auch unter höchstem Druck. Mit acht Überholmanövern war er der aktivste Fahrer im Feld. Doch beim Start unterlief ihm ein Fehler. Er konzentrierte sich mehr auf George Russell in seinem Windschatten als auf Verstappen.
Das bestraft der Weltmeister auf seine unnachahmliche Art. Weil Piastri früher bremste als üblich, konnte der Red-Bull-Pilot außen längs ziehen und sich dann in Kurve 2 vorbeiquetschen. Noch glaubte Piastri seinen WM-Gegner später mit dem besseren Renntempo zu schlagen. Doch Verstappen tat McLaren den Gefallen nicht. Er war nicht schneller, aber gleich schnell. Das reichte.

Lewis Hamilton startete am Sonntag eine Aufholjagd und wurde noch Vierter in Imola.
Hadjar überzeugt weiter
Verstappen kann man nur die Note 10 geben. Und allen anderen, die auch gut waren, damit nur noch die Note 9. Zum Beispiel Lewis Hamilton, der von Startplatz zwölf ins Rennen ging, weil Ferrari wieder einmal seine Reifen nicht ins Fenster brachte. Im Rennen waren sie ab der zweiten Runde da. Dann startete Hamilton mit alternativer Reifenfolge seine Aufholjagd, die ihn noch auf Platz vier führte.
Auch das Rennen von Alexander Albon verdient Respekt. Der Williams-Pilot kam vor einem Ferrari und einem Mercedes ins Ziel. Charles Leclerc hatte ihn im Zweikampf ins Kiesbett abgedrängt, musste die Position aber wieder zurückgegeben. Ferrari rechnete mit einer Strafe. Mit 40 Punkten auf dem Konto liegt Albon nur acht noch Zähler hinter Mercedes-Rookie Andrea Kimi Antonelli.
Es war nicht das Wochenende des Hausherrn. Dafür verdient ein anderer Rookie die Note 9. Isack Hadjar kam bis jetzt immer ins Q3. Und das in einem Toro Rosso. Und er kam zum dritten Mal in den Top-Ten ins Ziel. Hadjar fährt unspektakulär schnell. Das Safety-Car-Timing war unglücklich. Das Team gab ihm frische Reifen mit. Der zusätzliche Stopp kostete zwei Positionen.
Fahrernoten GP Emilia-Romagna
Hier sind die Noten im Kurzüberblick. Die Einzelkritiken zu allen 20 Fahrern finden Sie wie immer in der Galerie.
- Max Verstappen – Note: 10/10
- Lando Norris – Note: 08/10
- Oscar Piastri – Note: 09/10
- Lewis Hamilton – Note: 08/10
- Alexander Albon – Note: 09/10
- Charles Leclerc – Note: 07/10
- George Russell – Note: 07/10
- Carlos Sainz – Note: 08/10
- Isack Hadjar –Note: 09/10
- Yuki Tsunoda – Note: 06/10
- Fernando Alonso – Note: 09/10
- Nico Hülkenberg – Note: 08/10
- Pierre Gasly – Note: 06/10
- Liam Lawson –Note: 05/10
- Lance Stroll – Note: 07/10
- Franco Colapinto – Note: 03/10
- Oliver Bearman – Note: 07/10
- Gabriel Bortoleto – Note: 05/10
- Andrea Kimi Antonelli – Note: 06/10
- Esteban Ocon – Note: 03/10