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Vorschau GP Österreich
Stolpert Verstappen in Spielberg?

GP Österreich 2024

Die Red-Bull-Verfolger rückten zuletzt immer näher. Max Verstappen und das Weltmeister-Team stehen beim Heimspiel in Österreich unter Druck. Das Sprint-Format dürfte zusätzliche Würze verleihen. In der Vorschau gibt es die letzten Infos zum Alpen-Grand-Prix.

Max Verstappen - Formel 1 - Barcelona - GP Spanien 2024
Foto: Motorsport Images

Bis zur Sommerpause lässt uns die Formel 1 keine Zeit zum Atmen. Nach dem GP Spanien reist der Tross direkt nach Spielberg zum Grand Prix von Österreich. Eine Woche später geht es nach Silverstone. Im Anschluss an den Klassiker in England gibt es zwei Wochen Verschnaufpause, ehe mit dem GP Ungarn und dem Rennen in Spa innerhalb von sieben Tagen die Formel 1 in die Sommerpause verschwindet.

Max Verstappen kommt mit Selbstvertrauen im Gepäck zum Red-Bull-Heimspiel nach Österreich. Der Weltmeister setzte sich in Barcelona trotz starker Konkurrenz durch. Verstappen hat mittlerweile ein Polster von 79 Zählern Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger Lando Norris im McLaren angefuttert. Ein beruhigender Vorsprung, von dem der 61-malige GP-Sieger zehren kann.

Unsere Highlights

McLaren hat seit Miami zwar das beste Auto im Feld, doch wegen kleinerer Fehler und der Klasse Max Verstappens sprang nur ein Sieg dabei heraus. Zudem grätschte Charles Leclerc bei seinem Heimrennen in Monaco dazwischen und triumphierte im Ferrari. Die Roten selbst sind seit dem Erfolg etwas abgerutscht. In Spielberg wollen sie nach zwei Rennen ohne Podium wieder unter die Top 3 fahren.

Mit der Wiederauferstehung von Mercedes wird das Gedränge an der Spitze noch spannender. Die Silberpfeile bewiesen in Barcelona, dass der starke Auftritt in Kanada keine Eintagsfliege war. Teamchef Toto Wolff und die Piloten Lewis Hamilton sowie George Russell lechzen nach dem ersten Sieg in der Formel 1 seit dem Grand Prix von Brasilien 2022.

In Spielberg steht zudem wieder ein Sprint-Wochenende auf dem Programm. Zuletzt gab es das Format beim GP Miami. Das wechselnde Wetter könnte die Alpen-Hatz zusätzlich würzen. Vor allem am Rennsonntag dürfte es in Spielberg feucht werden.

Die Strecke: Red-Bull-Ring

Die 1969 unter dem Namen "Österreichring" eröffnete Grand-Prix-Strecke in Spielberg schlängelt sich malerisch an den Alpenhängen entlang. Der 4,318 Kilometer lange Kurs besitzt zwar mit nur 10 Kurven die wenigsten im gesamten Kalender, doch trotz des einfach erscheinenden Layouts hält der Red-Bull-Ring einige Tücken bereit.

Vor allem die Kerbs und die entstehenden Vibrationen beim Überfahren sorgen bei den Ingenieuren stets für Kopfzerbrechen. Sensoren, Steuergeräte, mechanische Komponenten, Flügel: Spielberg gilt als materialmordende Rennstrecke.

Von der Zielgeraden bis zum höchsten Punkt nach Kurve 3 steigt das Asphaltband um satte 100 Meter an. Danach geht es größtenteils bergab ins Ziel. Vor allem das Anbremsen auf die ersten beiden engen Ecken erweist sich als knifflig.

Auf die anschließenden langen Geraden müssen die Piloten viel Schwung mitnehmen und ihre Autos eine gute Traktion beweisen. Diskussionen gibt es immer in den letzten beiden Kurven 9 und 10. Hier lässt die Rennleitung die Zeiten streichen, wenn die Piloten zu weit neben der Strecke unterwegs sind.

Die besten Überholmöglichkeiten gibt es auf den beiden langen Vollgaspassagen. Zwischen den Kurven 1 und 3 erreichen die Autos einen Top-Speed von rund 320 km/h. Dank einer 700 Meter langen DRS-Zone ist hier Überhol-Action garantiert. Die beiden anderen DRS-Zonen liegen auf der Start-Ziel-Gerade und dem kurzen Vollgasstück zwischen den Kurven 3 und 4.

Fans - Formel 1 - GP Österreich 2023 - Spielberg - Rennen
Wilhelm

Spielberg ist wegen Max Verstappen immer eine Party in Orange. Die Niederländer unterstützen ihren Liebling auch in Österreich.

Fast Facts

  • Streckenlänge: 4,318 Kilometer
  • Rundenzahl: 71
  • Renndistanz: 306,452 Kilometer
  • Anzahl der Kurven: 10 (3 links / 7 rechts)
  • Rundenrekord (Rennen): 1:05.619 Minuten (Sainz, 2020)
  • Absoluter Rundenrekord: 1:02.939 Minuten (Bottas, Q3, 2020)
  • Distanz Pole-Position bis zur ersten Bremszone: 214 Meter
  • Länge Boxengasse: 359 Meter
  • Zeit in der Boxengasse bei Speedlimit: 16 Sekunden
  • Vollgas-Anteil (Rundendistanz): 79 Prozent (Rundenzeit: 72 Prozent)
  • Top-Speed: 323 km/h
  • DRS-Zonen: 3 (T1-T2, T3-T4, T10-T1)
  • Safety-Car-Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent (3/5)
  • Reifen: C3, C4 & C5
Pirelli - Reifen - GP Österreich 2024 - Formel 1
Pirelli

Zum Einsatz kommen wieder die drei weichsten Mischungen. Das soll für mehr Action und Boxenstopps sorgen.

Das Setup

Auf der in Sachen Rundenzeit kürzesten Strecke des Kalenders zählen vor allem Power und Top-Speed. Die dünne Luft in 670 Metern Höhe sorgt regelmäßig für Probleme mit der Kühlung. Dass in diesem Jahr hohe Temperaturen mit hoher Luftfeuchtigkeit vorhergesagt werden, dürfte bei den Technikern für Bedenken sorgen.

Besonders wichtig ist auf dem Red-Bull-Ring auch, dass die Autos stabil auf der Bremse verzögern und gut aus den langsamen Ecken herausbeschleunigen. Stichwort: Traktion. Daher gehen die Ingenieure auf der Hinterachse stets etwas weicher mit der Federung. Der Heckflügel wird nicht auf maximalen Abtrieb gestellt – aber auch nicht komplett flach.

Achtgeben müssen die Teams auch bei der Justierung des Frontflügels. Zu flache Flaps führen zu Untersteuern in den etwas schnelleren Kurven 6 und 7 sowie in den letzten beiden Rechtskehren. Zu steile Flügel kosten allerdings Höchstgeschwindigkeit. Hier gilt es, ein gesundes Maß zu finden.

Pirelli bringt die drei weichsten Sorten (C3, C4, C5) im Programm zum Red-Bull-Ring. Weil es nur wenige schnelle Kurven gibt, hält sich der Verschleiß in Grenzen. Wir rechnen damit, dass die meisten Piloten wie schon im Vorjahr mindestens zwei Mal die Boxen ansteuern, um über die 71 Rennrunden zu kommen.

Ferrari - Formel 1 - Barcelona - GP Spanien - 20. Juni 2024
ams

Ferrari brachte in Barcelona das zweite größere Upgrade der Saison an die Strecke.

Die Upgrades

Nach der Flut an Updates in Barcelona erwarten wir in Spielberg weniger frische Teile an den F1-Rennern. Das Sprint-Wochenende ist für größere Upgrades eher ungeeignet, auch wenn McLaren uns in Miami damit Lügen strafte. Kleinere Updates könnten dennoch ihren Weg an die Autos finden. Mit der nächsten Welle an neuen Teilen rechnen wir jedoch erst in Silverstone. Die meisten Teams sind in England stationiert, das vereinfacht die Logistik.

Red Bull hatte in Barcelona bereits das dritte Paket in diesem Jahr an den RB20 geschraubt. Das nächste gibt es dann in Silverstone. Die letzten Upgrades zündeten aber nicht wie gewünscht. Manche Experten sprechen sogar davon, dass sie verpufft seien. In Spielberg hat Red Bull nun die Chance, das Paket aus Barcelona nochmal zu verifizieren. Leistungssprünge sind deshalb möglich.

Ferrari hofft auf dieselbe Entwicklung wie Red Bull. Die Italiener bauten den SF-24 für den GP Spanien zum zweiten Mal in dieser Saison großflächiger um. Das Ergebnis auf der Strecke war jedoch nicht nach Wunsch. Doch auch beim ersten Paket in Imola dauerte es zwei Rennen, bis die Scuderia das Potenzial besser nutzen konnte. In Monaco sprangen dank Charles Leclerc und Carlos Sainz die Plätze eins und drei heraus.

Mercedes und McLaren wollen ihre Politik der kleinen Schritte weiterverfolgen. Gerade Mercedes fuhr mit dieser Taktik zuletzt sehr gut und verkürzte den Abstand zur Spitze sukzessive. McLaren hatte in Barcelona kein Upgrade am MCL38 verschraubt. Hier könnte in Spielberg etwas kommen.

Im Mittelfeld steht Toro Rosso nach Barcelona unter Druck. Die Truppe aus Faenza hatte große Hoffnungen in den runderneuerten VCARB01 gesteckt. Doch der DRS-Mechanismus am neuen Heckflügel funktionierte nicht, die alte Version musste auf das Auto drauf und die harmonierte mit dem modifizierten Auto nicht. In Spielberg gibt es die nächste Chance, das Potenzial des Pakets zu zeigen.

Verstappen - Leclerc - Formel 1 - GP Österreich 2023 - Spielberg - Rennen
Motorsport Images

Max Verstappen gewann den Grand Prix von Österreich 2023 vor Charles Leclerc.

Die Favoriten

Red Bull wankt – aber fällt nicht. Das war die Erkenntnis der vergangenen beiden Rennen. Sowohl in Kanada als auch in Spanien musste Max Verstappen hart für seine Siege kämpfen. McLaren hat momentan das beste Auto im Feld. Einzig und allein der Klasse Verstappens ist es zu verdanken, dass Red Bull weiterhin Rennen gewinnt. Das zeigt auch der Vergleich zu Teamkollege Sergio Perez, der weit weg von Podestplätzen ins Ziel fährt.

Trotz der immer näher rückenden Konkurrenz heißt der Top-Favorit in Spielberg Max Verstappen. Er findet die Extra-Zehntelsekunden. Das zeichnet die allergrößten Piloten dieses Sports aus. Ein weiterer psychologischer Pluspunkt: Verstappen ist mit vier Erfolgen der Rekordsieger des Grand Prix von Österreich. McLaren will nach Miami endlich wieder gewinnen. Die Truppe von Teamchef Andrea Stella konnte das Potenzial des Autos noch zu selten in Rennsiege umwandeln. Lando Norris lechzt nach der Barcelona-Pleite gegen Kumpel Max Verstappen ebenfalls auf Revanche.

Mercedes und Ferrari dürften ein Wörtchen um das Podium mitreden. Die Silberpfeile zeigten zuletzt starke Leistungen. Zudem sollte das Layout dem W15 schmecken. Ferrari schnitt in Barcelona unter den eigenen Erwartungen ab. Doch wir haben die Roten auf dem Zettel: In den vergangen beiden Jahren waren die Italiener in Spielberg flott unterwegs und viel fehlt zur Spitze nicht.

Bestätigt Alpine den Trend in Barcelona, sind die Franzosen wieder ein Kandidat für die Punkte. Auch ohne Upgrades waren Pierre Gasly und Esteban Ocon aus eigener Kraft in die Top-Ten gefahren. Spielberg erfordert jedoch eine gute Traktion und Power. Das sind die Achillesfersen des A524. Aston Martin dümpelte in Spanien außerhalb der Punkte herum. Unseren Einschätzungen zufolge sollte das Layout mit den vielen langsamen Kurven dem AMR24 besser schmecken als die vielen mittelschnellen Kurven in Barcelona.

Williams hofft ebenfalls auf die Kehrtwende. In Spanien ging für das Traditionsteam gar nichts zusammen. Haas knabberte in den vergangenen Rennen dank Nico Hülkenberg zwar an den Punkten, doch etwas Zählbares kam dabei nicht heraus. Chaotische Bedingungen könnten der US-Truppe helfen. Sauber will auch endlich in die Punkte fahren. Allein der Glaube fehlt. Zwar zeigten die Schweizer in Barcelona Zeichen der Besserung, doch mit den Plätzen 13 und 15 im Rennen für Guanyu Zhou und Valtteri Bottas waren die Top-Ten erneut außer Reichweite.

Nico Hülkenberg - Haas - GP Österreich 2023 - Spielberg - Sprint
Wilhelm

Nico Hülkenberg geigte im Sprint-Rennen 2023 groß auf und wurde mit seinem Haas Sechster.

So lief der letzte GP Österreich (2023)

Max Verstappen feierte im Vorjahr den Doppelpack aus Sprint- und Rennsieg. Der Weltmeister ließ in der Steiermark keinen Zweifel daran, wer die Hosen anhat. Der Sprint war dank des Wetter-Chaos spektakulär: Alle Piloten starteten wegen der feuchten Bedingungen auf Intermediates. Sergio Perez quetschte sich in Turn 1 am Pole-Setter Verstappen vorbei. Doch der Weltmeister stellte mit einem harten Manöver in Kurve 3 die Hackordnung bei Red Bull wieder her. Bis ins Ziel brummte er dem Mexikaner 21 Sekunden auf.

Dritter wurde Carlos Sainz im Ferrari. Für eine Überraschung sorgte Nico Hülkenberg als Sechster. Der Haas-Pilot hatte als einer der wenigen Fahrer auf Trockenreifen gewechselt und profitierte von seinem Poker. Die Slicks waren am Ende die bessere Wahl.

Das Rennen am Sonntag war weniger spektakulär. Verstappen stürmte von der Pole-Position in Führung. Die Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz reihten sich dahinter ein. Yuki Tsunoda rasierte sich beim Start den Frontflügel ab. Wegen der Teile auf der Strecke rückte das Safety-Car aus. Verstappen gewann den Restart locker. Nico Hülkenberg rollte in Runde 14 aus, weswegen die Rennleitung das Virtual-Safety-Car verhängte. Das nutzten einige Teams, um ihren Fahrern frische Reifen zu montieren. Unter anderem Leclerc und Sainz kamen an die Box.

Max Verstappen zögerte seinen ersten Stopp bis Runde 24 heraus und fiel hinter die Ferrari zurück. Der Niederländer überholte sowohl Sainz als auch Leclerc im Anschluss dank der frischen Hards problemlos. Danach war die Messe gelesen. Verstappen konnte sich in der vorletzten Runde sogar noch einen weiteren Stopp leisten, um mit den Soft-Reifen die schnellste Rennrunde zu setzen. Das gelang dem Champion und er bekam dafür einen Extra-Punkt. Leclerc landete vier Sekunden hinter Verstappen auf Rang zwei.

Sergio Perez fing im zweiten Red Bull noch Carlos Sainz ab und wurde Dritter. Sainz überquerte zwar auf P4 die Ziellinie, doch wegen Track-Limit-Strafen klassifizierte sich der Spanier nur auf Rang sechs. Als Vierter wertete die Rennleitung Lando Norris (McLaren) vor Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso.

Siebter wurde George Russell, der von einer Strafe gegen Teamkollege Lewis Hamilton profitierte. Der Mercedes-Mann hatte wie viele Piloten zu häufig gegen die Track-Limits verstoßen und musste sich mit Platz acht begnügen. Die Top-Ten rundeten Lance Stroll (Aston Martin) und Pierre Gasly im Alpine ab.

In der Galerie zeigen wir noch einmal die Highlights aus dem Vorjahr.

Zeitplan GP Österreich 2024

Tag

Session

Uhrzeit (MEZ)

Freitag, 28.06.2024

1. Training

12.30 - 13.30 Uhr

Sprint Qualifikation

16.30 - 17.15 Uhr

Samstag, 29.06.2024

Sprint

12.00 - 12.30 Uhr

Qualifikation

16.00 - 17.00 Uhr

Sonntag, 30.06.2024

Rennen

ab 15.00 Uhr

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