Die Königsklasse des Motorsports verlor in ihrer Geschichte einige ihrer größten Helden. Darunter fallen Stars wie Jim Clark und Jochen Rindt. Der berühmteste ist aber für viele Ayrton Senna. Der Brasilianer war die Ikone seiner Zeit. Er wurde bewundert, angehimmelt und auf der Strecke gefürchtet. Vor 30 Jahren starb Senna beim Großen Preis von San Marino.
Der dreimalige Weltmeister war der zweite Pilot, der an dem schwarzen Wochenende von Imola einen tödlichen Unfall hatte. Im Qualifying am 30. April verunglückte Roland Ratzenberger in seinem Simtek-Ford. Der Österreicher hatte es erst zu Saisonbeginn in die Formel 1 geschafft. Die Freude über seinen Aufstieg in die Elite des Motorsports währte nur zwei Grands Prix.

Roland Ratzenberger verunglückte am 30. April 1994 im Qualifying von Imola tödlich.
Williams zu anfällig
Rubens Barrichello war bereits am Freitag im Training heftig abgeflogen. Wie durch ein Wunder kam Sennas Landsmann nur mit einer gebrochenen Nase und ein paar Schürfwunden im Gesicht davon. Doch der Crash zeigte: Die Autos der Saison 1994 waren heikel zu fahren. Das Reglement hatte sich grundlegend geändert. Die Regelhüter verboten die elektronischen Fahrhilfen, die in den letzten Jahren aus dem Boden geschossen waren.
Die aktive Aufhängung wich einer passiven Konstruktion. Das traf Williams am härtesten. Die Ingenieure um Adrian Newey hatten sich über die vergangenen Jahre einen Vorteil beim aktiven Fahrwerk verschafft. Den Übergang zur passiven Aufhängung verschlief das Traditionsteam. Benetton hatte dort einen besseren Job gemacht und die ersten beiden Rennen der Saison 1994 mit Michael Schumacher gewonnen.
Der Williams FW16 litt unter einem unberechenbaren Fahrverhalten. Es kam häufiger zum Strömungsabriss beim aerodynamischen Abtrieb. Nur Sennas Klasse war es zu verdanken, dass der Meister des Qualifyings in allen drei Rennen die Pole-Position eroberte. Doch ein Dreher beim Saisonauftakt in Brasilien und der Startcrash von Aida ließen sein Punktekonto bei Null stehen.

Ayrton Senna kostete der Crash in der Tamburello-Kurve am 1. Mai 1994 das Leben.
FIA verschärft die Sicherheitsmaßnahmen
Das Rennen am 1. Mai 1994 begann mit einem Startcrash und hatte eine Safety-Car-Phase für mehrere Umläufe zur Folge. Ayrton Senna führte das Feld in den Re-Start. In der siebten Runde kam es dann zum verhängnisvollen Unfall in der Tamburello-Kurve. Trotz ärztlicher Versorgung wurde der 34-Jährige um 18.40 Uhr im Krankenhaus von Bologna für tot erklärt.
Michael Schumacher gewann den für 45 Minuten unterbrochenen Grand Prix. Die FIA legte nach den Vorkommnissen von Imola die Daumenschrauben an. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden verschärft, die Rennwagen verlangsamt und die Strecken angepasst. Alle Mühen sorgten zukünftig für deutlich sicherere Autos und Rennstrecken in der Formel 1. Doch der Sport hatte neben Roland Ratzenberger seinen Helden an dem schwarzen Wochenende von Imola verloren.
In der neuen Folge von "Formel Schmidt" lässt unser Experte Michael Schmidt den GP von San Marino 1994 noch einmal Revue passieren. Schauen Sie rein.