McLaren brachte eine B-Version nach Miami, Aston Martin nach Imola. Mercedes hat sein erstes großes Upgrade über die vier Rennen in Miami, Imola, Monte-Carlo und Montreal verteilt. Ferrari und Red Bull zogen in Imola mit größeren Aerodynamik-Paketen nach. Doch keine der letzten vier Rennstrecken lieferte exakte Aussagen, wie gut die Neuentwicklungen wirklich funktionieren.
Red Bull, Ferrari und Toro Rosso haben beim GP Spanien die nächste Upgrade-Runde eingeläutet. Alle drei Teams haben ihre Autos stark verändert. Red Bull zum dritten, Ferrari zum zweiten und Toro Rosso zum vierten Mal in dieser Saison.
Neue Seitenkästen für Barcelona
Red Bull und Ferrari arbeiteten an den gleichen Themen. Ihr Upgrade ist eine extreme Version der Imola-Version. Der Unterschnitt der Seitenkästen im vorderen Bereich wird immer größer. Das hilft die Strömung sauber an den Flanken der Seitenteile zu halten und damit Bereiche im Heck mit mehr Energie zu laden oder die Versiegelung des Diffusors zu verbessern.
Dazu werden die Kühleinlässe schlanker und der Bauch der Seitenteile immer kleiner, was zu Umbauten unterhalb der Verkleidung führt. Das Dach der Venturi-Kanäle wird gleichzeitig abgesenkt, um den Abstand zum Seitenkasten zu vergrößern. Das schafft Platz, um die Luftverwirbelungen von den Vorderrädern besser zu kontrollieren.
Ferrari-Ingenieur Jock Clear spricht von einem ähnlich großen Upgrade wie in Imola. Gemessen am Umfang und am Gewinn an Rundenzeit. Laut Clear gewinnt man heute aber kaum mehr als ein Zehntel mit Entwicklungsschritten wie diesem. Deshalb kommen sie auch in größerer Frequenz: "Wenn das Feld so kompakt ist, zählt jedes Rennen, an dem du neue Teile früher bringen kannst."
Bei Ferrari, Red Bull und Toro Rosso wurde die gleiche Operation vorgenommen. Schlankere Seitenkästen schaffen eine größere Lücke zum Unterboden und lassen damit mehr Luft zum Heck durch.
Hier ist unser Überblick über die Upgrades von Barcelona:
Red Bull
- Kühleinlass: Neue Geometrie, um mehr Luft anzusaugen und mit dem Minimum an Kühlauslässen auszukommen. Eine Vorsichtsmaßnahme für die erwarteten Hitzerennen im Sommer.
- Seitenkasten: Neue Form im, Bereich des Kühleinlasses.
- Unterboden: Anpassungen an die neue Geometrie der Seitenkästen im vorderen Bereich
- Beam Wing: Die Enden der Beam-Wing-Elemente wurden den neuen Heckflügelendplatten angepasst, die im unteren Bereich eine Kurve nach außen machen. Bringt lokal mehr Abtrieb.
- Heckflügel Endplatten: Das untere Drittel der Endplatte weist jetzt nach außen.
Ferrari
- Seitenkasten: Der Bauch unter den Seitenteilen ist kleiner geworden. Damit hat sich der Platz darunter zum Boden vergrößert. Das verbessert die Strömung oberhalb der Bodenplatte.
- Venturi-Kanäle: Die Kurve der Leitbleche wurde verändert.
- Unterboden: Anpassung an die neuen Seitenkästen. Die Bodenplatte wurde im vorderen Bereich abgesenkt.
- Unterboden Kante: Im hinteren Bereich hat die Unterboden-Kante mehr Volumen.
- Diffusor: Der Kiel im Diffusor wurde verändert, um die Strömung zu optimieren
- Heckflügel: Neue Flügelelemente für mehr Abtrieb.
- Beam Wing: Neue Flügelelemente für mehr Abtrieb in Anpassung an den neuen Heckflügel.
- Halo: Die Verbindung zwischen Halo und Cockpitkante wurde modifiziert.
Sauber experimentierte im Freien Training mit unterschiedlichen Flügel-Paketen.
Aston Martin
- Vorderradaufhängung. Die Querlenker wurden neu verkleidet.
- Bremsbelüftung vorne: Neue Form der Radträger-Verkleidung
- Bremsbelüftung hinten: Die Position der unteren Finne wurde verändert.
Toro Rosso
- Kühleinlass: Neues Profil mit kleineren Öffnungen.
- Seitenkasten: Stärker abfallende Seitenteile. Unter den Seitenteilen ist mehr Platz zur Bodenplatte.
- Motorabdeckung: Steiler abfallende Verkleidung an den Seiten unterhalb der Airbox. Die Form lehnt sich stark an den Red Bull RB20 an.
- Unterboden: Der vordere Teil der Bodenplatte wurde an die neuen Seitenkästen adaptiert.
- Heckflügel: Neuer Flügel für Strecken mit dem Abtriebsniveau, das in Barcelona gefordert ist.
- Beam Wing: Das Profil der beiden Beam-Wing-Elemente und ihre Anstellung wurde an die Abtriebsanforderung für Barcelona angepasst.
Sauber
- Heckflügel: Korrektur des Heckflügels, der wieder auf zwei Stelzen steht. Der war beim GP Kanada nach dem Training gegen die alte Flügelversion getauscht worden.
- Bremsbelüftung vorne: Neu gestalteter Kühlauslass
Haas
- Hintere Crashstruktur: Neues Winglet auf der Crashstruktur
