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Technik-Upgrades GP England 2023
Große Frontflügel-Parade

Das Wettrüsten in der Formel 1 geht weiter. Mercedes, Alpine und McLaren präsentierten komplett neue Frontflügel. Aston Martin und Williams verfeinerten ihre Flügel im Detail. Dabei geht es nicht immer nur um Abtrieb. In der Galerie zeigen wir Ihnen die wichtigsten Upgrades aus Silverstone.

Mercedes - Technik - Formel 1 - GP England 2023
Foto: ams

Im letzten Jahr begannen die Teams um den GP England herum ihr Upgrade-Rennen zu verlangsamen. Das Schreckgespenst des Kostendeckels ging um. Diesmal entwickeln die Teams munter weiter, so als gäbe es keine finanziellen Beschränkungen. Drei Teams brachten völlig neue Frontflügel nach Silverstone, zwei modifizierten die aktuellen Modelle. Frontflügel zählen zu den teuersten Teilen am Auto.

Mercedes, Alpine und McLaren änderten die Geometrie der Flügel nicht nur, um an der Vorderachse mehr Anpressdruck zu generieren. Bei Mercedes war das sogar komplett sekundär. Ein Problem des W14 lag von Anfang an darin, dass der Heckbereich des Autos mit der Front nicht mithalten konnte.

Unsere Highlights

Auch als das große Aero-Paket in Monte Carlo debütierte, blieb dem Auto dieser Charakterzug erhalten. Mercedes brauchte somit einen Flügel nach Silverstone, mit dem sich das Auto besser ausbalancieren lässt und der die Strömung zum Heck verbessert, um dort mehr Abtrieb zu erzeugen.

McLaren komplettiert die B-Version

Bei Alpine war es ähnlich. "Der neue Frontflügel soll uns neue Entwicklungsrichtungen für den Rest des Fahrzeugs öffnen", erklärt Technikdirektor Matt Harman. Deshalb werden bis zur Sommerpause weitere Upgrades folgen.

McLaren setzt bei seinem neuen Frontflügel auf einen Doppeleffekt. Ein komplett neues Arrangement von Hauptblatt, Flaps und Endplatten soll lokal den Abtrieb erhöhen und eine bessere Kontrolle der Strömung nach hinten ermöglichen. Das Team investierte im Rahmen von Teil 2 der B-Version sogar einen Crashtest für eine neue Nase des MCL60. Aston Martin und Williams passten ihre Flügel der Strecke von Silverstone an.

Alfa Romeo und Alpha Tauri ließen den Frontflügel in Ruhe. Dafür änderten sie einen großen Rest des Fahrzeuges. Alpha Tauri jetzt schon zum wiederholten Mal. Kein anderes Team präsentiert so viele Neuentwicklungen. Diesmal acht. Das steht im krassen Gegensatz zur WM-Position. Da ist Red Bulls B-Team Letzter. Sauber will endlich den Absprung ins Mittelfeld schaffen. Dafür wurden Venturi-Kanäle, Unterboden, Diffusor, hintere Bremsbelüftungen und die Verkleidung der Querlenker neu konzipiert.

Red Bull - Technik - Formel 1 - GP England 2023
ams
Bei Red Bull kommt erst in Ungarn ein größeres Upgrade. Für Silverstone hatte das Weltmeisterteam nur neue Lufthutzen für die Vorderradbremsen im Gepäck.

Hier ist unser Überblick über die Upgrades von Silverstone…

Red Bull

Bremsbelüftung vorne: Silverstone ist mit fünf Bremspunkten eine der einfachsten Strecken für die Bremsen. Red Bull verkleinert deshalb die Kühlschächte. Das hilft der Aerodynamik.

Mercedes

Frontflügel: Neues Hauptblatt und Flaps, um die Strömung zum Heck zu verbessern. Der Gewinn liegt mehr in der verbesserten Balance und Strömungsqualität zum Unterboden als im lokalen Abtrieb an der Vorderachse.

Frontflügelendplatte: Veränderte Krümmung und neues Profil der Endplatten.

Alpine

Frontflügel: Hauptblatt, Flaps und Endplatte mit neuem Profil. Gibt mehr Anpressdruck in langsamen Kurven und reduziert den Abtriebsverlust bei stark eingeschlagenen Vorderrädern.

McLaren

Frontflügel: Komplett neues Arrangement von Hauptblatt, Flaps und Endplatte, um lokal mehr Anpressdruck zu erzeugen und die Strömung zum Heck zu verbessern.

Nase: Anpassung an den neuen Frontflügel. Die Regeln verlangten einen Crashtest.

Bremsbelüftung hinten: Die Flaps an der Innenseite der Bremsverkleidung wurden neu angeordnet.

Hinterachse Querlenkerverkleidung: Spurstange mit neuer Verkleidung.

McLaren - Technik - Formel 1 - GP England 2023
Motorsport Images
McLaren testete in Silverstone, wie gut der neue Frontflügel mit den Spielberg-Seitenkästen harmoniert.

Alfa Romeo:

Venturi-Kanäle vorne: Die vertikalen Leitbleche im vorderen Bereich des Unterbodens wurden neu angeordnet.

Unterboden: Neues Profil in der Fahrzeugmitte mit zusätzlichen Winglets am vorderen Kiel.

Diffusor: Größere Expansion für mehr Abtrieb.

Bremsbelüftung hinten: Neues Design in Anpassung an den modifizierten Unterboden, um im hinteren Bereich mehr Abtrieb bei Kurvenfahrt zu erzielen. Die Leitbleche an dem Bremsverkleidungen sind so neben den Diffusor-Seitenwänden platziert, dass sie wie ein zusätzlicher Mini-Diffusor wirken.

Hinterachse Querlenker-Verkleidung: Neue Verkleidung der Querlenker in Anpassung an den neuen Diffusor.

Aston Martin

Frontflügel: Reduzierte Flapgrößen und kleinerer Anstellwinkel, speziell für Strecken wie Silverstone.

Bremsbelüftung hinten: Vergrößerter Einlass, um die Kühlung je nach Rennstrecke besser anpassen zu können.

Haas

Vorderachse Querlenker-Verkleidung: Neue Verkleidung der Querlenker an der Radseite, um die dort entstehenden Luftwirbel zu reduzieren.

Bremsbelüftung vorne: Verbesserte Kühlung als erster Schritt zur Lösung der Reifenprobleme. Ein Deflektor am vergrößerten Radträger verbessert die Strömung zum Heck.

Beam Wing: Anpassung an den in Montreal vorgestellten neuen Heckflügel mit einer Stütze. Ziel: Effizienterer Anpressdruck.

Alpha Tauri - Technik - Formel 1 - GP England 2023
ams
Alpha Tauri zündete eine größere Ausbaustufe. Neu war zum Beispiel die Unterbodenkante.

Alpha Tauri

Venturi-Kanäle vorne: Die Leitbleche sind neu angewinkelt.

Unterboden: Die vordere Kante des Bodens wurde angehoben, um die Venturi-Kanäle mit den geänderten Leitblechen neu platzieren zu können.

Unterboden Kante: Das Winglet auf der Kante wurde verlängert, um den Druckunterschied zwischen Ober- und Unterseite zu reduzieren.

Diffusor: Modifizierte Seitenwände.

Motorabdeckung: Die Motorabdeckung wurde verbreitert, um den statischen Druck in diesem Bereich zu vergrößern. Das reduziert die Abtriebsverluste bei Schräganströmung und arbeitet besser mit dem neuen Unterboden zusammen.

Bremsbelüftung hinten: Neues Winglet an der Bremstrommel.

Heckflügel: Die neue Geometrie von Hauptblatt und Flaps vergrößert den Anpressdruck in der Mitte des Flügels und reduziert ihn an den Außenseiten.

Beam Wing: Ein Flap wurde entfernt, um den Luftwiderstand zu reduzieren. Eines der größten Probleme des AT04 ist sein schlechter Topspeed.

Williams

Frontflügel: Kleine Änderung des obersten Flaps. Die reduzierte Fläche lässt mehr Luft unter das Auto strömen.

Heckflügel: Der neue Flügel reduziert den Luftwiderstand und den Abtrieb durch das Anheben des Hauptblatt-Mittelteils und einen reduzierten Schwung an den Außenseiten.

In der Galerie zeigen wir Ihnen die wichtigsten Silverstone-Upgrades.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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