In Jeddah hatten die Teams hauptsächlich streckenspezifische Heckflügel-Varianten im Gepäck. Auch beim dritten Lauf in Australien lief das Upgrade-Rennen der Technikabteilungen noch mit niedriger Drehzahl. Sechs der zehn Teams meldeten technische Neuentwicklungen an, doch in allen Fällen blieb es bei Detailarbeit.
Bei Ferrari musste man schon zwei Mal hinschauen, um die Änderung überhaupt zu entdecken. Rechts und links der Heckflügelstütze sind kleine Winglets angebracht. Toro Rosso und Alpine nahmen sich die Heckflügel vor. Am VCARB01 änderten sich Hauptblatt und Flap, am Alpine A524 nur der Beam-Wing. Bei Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h verzichtete man auf eines der beiden Elemente des Unterflügels.
Williams optimierte die hinteren Bremsbelüftungen, um die Strömung zwischen Hinterrad auf Motorabdeckung zu verbessern. Aston Martin und Sauber operierten am Frontflügel. Bei Aston Martin wurde der oberste Flap modifiziert, bei Sauber die beiden obersten Elemente. Dazu noch die Endplatte, so dass die Luft effizienter nach außen gelenkt wird.
Sauber in Ersatzteilenot
Dummerweise ging der neue Flügel bei Zhou im Qualifying direkt zu Bruch, als der Chinese einen Tick zu heftig über die Randsteine rumpelte. Leider hatte Sauber noch kein Ersatzteil der neuesten Spezifikation parat, was einen Start aus der Boxengasse erforderte. In Suzuka soll nicht nur der gebrochene Flügel repariert, sondern auch Ersatzteile für den Fall weiterer Schäden parat sein, versprach Chefingenieur Xevi Pujolar.
Die Upgrade-Parade von Melbourne war nur das Warm-up zu dem großen Wettrüsten, das in Suzuka starten soll. Dort haben Mercedes, Aston Martin, Toro Rosso, Williams und Alpine Neuentwicklungen angekündigt. Die große Runderneuerung ist bei vielen Teams aber erst für den Europa-Auftakt in Imola geplant. Da soll Red Bull mit einer ganz neuen Verkleidung antreten. Das sind keine guten Nachrichten für die Konkurrenz. Normalerweise funktionieren die Upgrades beim Weltmeister-Team.
Technik-Upgrades GP Australien
Hier ist unser Überblick über die Upgrades von Melbourne. Die Detail-Bilder gibt es wie immer in der Galerie.
Ferrari
- Neues Winglet an der Heckflügelstütze: Kleiner Gewinn an lokalem Abtrieb
Aston Martin
- Frontflügel: Der oberste Flap hat einen anderen Schwung
Alpine
- Beam-Wing: Nur noch ein Element, das weniger Abtrieb, aber auch weniger Luftwiderstand bietet
Williams
- Hintere Bremsbelüftungen: Größere Luftauslass auf der Rückseite. Bringt lokal etwas mehr Abtrieb
Toro Rosso
- Heckflügel: Das Profil von Hauptblatt und Flap wurde verändert. Das soll streckenspezifisch den Luftwiderstand verringern
Sauber
- Frontflügel: Der zweite und dritte Flap, also das dritte und vierte Frontflügelelement, wurden in ihrer Form verändert, die Aussparung in den Endplatten daran angepasst. Die neue Flügelkonfiguration soll aerodynamisch effizienter sein.