F1-Team-Ranking GP Monaco: Mercedes rutscht ab

F1-Team-Ranking GP Monaco
Mercedes rutscht ab

Veröffentlicht am 28.05.2025

McLaren kam aus der Tiefe. Bis zur Qualifikation schwammen die Papaya-Renner in Monaco nur vorne mit, sahen aber nicht zwingend wie ein Kandidat für die Pole-Position aus. Als es ernst wurde, zeigten die Autos aus Woking ihre Überlegenheit in langsamen Kurven. Der Vorsprung von 0,111 Sekunden auf Charles Leclerc ist für Monaco-Verhältnisse fast schon komfortabel.

Ferrari übertraf seine eigenen Erwartungen bei weitem. Die Problemzone des Autos sind zwar langsame Kurven, doch wenn man sich beim Setup darauf konzentrieren kann und dann nur in der schnellen Schwimmbad-Schikane Zeit einbüßt, dann kann ein Monaco-Spezialist wie Charles Leclerc in die erste Reihe fahren. Vielleicht hätte man im Q3 die McLaren-Taktik mit zwei schnellen Runden und einer Abkühlphase dazwischen anwenden sollen. Gerade bei Ferrari, die auf angefahrenen Reifen oft besser sind als auf frischen.

Red Bull schwankte zwischen Gut und Böse. Kleinste Setup-Änderungen hatten große Wirkung. In der Qualifikation passte es nicht. Max Verstappen schaffte nur die fünftschnellste Zeit. Noch schlechter lief es für Mercedes. Seit Imola ist der Wurm drin. Aus Angst, die Reifen könnten überhitzen, greifen die Ingenieure bei der Abstimmungsarbeit regelmäßig daneben. Bei George Russell hätte es in der Qualifikation wohl gepasst. Doch da stoppte ihn ein Elektronik-Blackout.

Lance Stroll - Aston Martin - Formel 1 - GP Monaco 2025
Wilhelm

Aston Martin ohne Fortune

Williams macht es besser. Das Auto ist zwar unter Idealbedingungen nicht so schnell wie der Mercedes, aber es besticht durch seine Konstanz. Egal, welcher Streckentyp: Die Williams sind bei der Musik. In Monte-Carlo schlug man sich im Q3 selbst. Alexander Albon schaffte es plötzlich nicht mehr, seine Reifen auf Temperatur zu bringen.

Die Toro-Rosso-Piloten profitierten von einem Auto, das leicht zu fahren ist. Genau die richtige Basis für die beiden Rookies. Isack Hadjar brachten nicht mal die zwei Leitplankenkontakte am Freitag aus dem Konzept. Und Liam Lawson zeigte seine bislang beste Saisonleistung.

Aston Martin wäre mit Fernando Alonso auch sicher in den Punkten gelandet. Doch der Spanier hat einfach kein Glück. Ein Motorschaden raubte ihm den sechsten Platz. Haas fuhr mit Esteban Ocon ohne Teamplay in die Punkte. Sauber hatte den Speed fürs Q2, doch das reicht in Monaco nicht, wenn vorne nur ein Auto ausfällt. Alpine zeigte eine indiskutable Vorstellung. Nach einem Zwischenhoch in Bahrain fällt das Team immer weiter zurück.

Lando Norris & Oscar Piastri - GP Monaco 2025
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1. McLaren

McLaren war in den freien Trainingssitzungen mit den Plätzen drei und fünf, zwei und vier sowie drei und vier eher unauffällig. Erst in der Qualifikation gaben Norris und Piastri richtig Gas. Da zeigte der McLaren MCL39, dass er nicht nur überragenden Abtrieb, sondern auch einen exzellenten mechanischen Grip hat. Die schnellste Runde von Norris im letzten Umlauf war eine Ohrfeige an die Konkurrenz.

Max Verstappen - Red Bull - GP Monaco 2025 - Monte Carlo - Formel 1
Gabriel Bouys via Getty Images

2. Red Bull

Da wäre mehr drin gewesen. Nach dem ersten und dritten Training sah es sogar so aus, als könnte Verstappen um die Pole-Position fahren. Doch dann passte es in der Qualifikation nicht mehr. Red Bull verlor im zweiten Sektor Grip. Das Opfer für den vierten Startplatz war groß. Für das Rennen hatte Verstappen nur einen Satz hart, einen Satz Medium und vier gebrauchte Garnituren soft übrig.

Charles Leclerc - Ferrari - Formel 1 - GP Monaco 2025
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3. Ferrari

Ferrari rechnete mit einem bescheidenen Auftritt. Es wurde fast eine Sensation daraus. Leclerc gewann alle drei freien Trainingssitzungen und verfehlte die Pole-Position um 0,111 Sekunden. Einzige Erklärung: Die Ingenieure konnten sich beim Setup auf langsame Kurven konzentrieren. Und das Auto setzte aufgrund der niedrigen Geschwindigkeiten nicht so stark auf. Also keine Angst um die Planke.

Alex Albon - Williams - Formel 1 - GP Monaco 2025
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4. Williams

Williams kann jetzt auch langsame Strecken. Seit vier Rennen punktet der Traditionsrennstall mit beiden Autos. Albon und Sainz wird nichts geschenkt. Es sind Ergebnisse aus eigener Kraft. Der in Suzuka präsentierte neue Frontflügel erlaubt mehr Federweg und damit auch mehr mechanischen Grip. Für Monaco zog man den 2024er-Heckflügel aus der Kiste. Das sparte Geld und Windkanalzeit.

Kimi Antonelli - GP Monaco 2025
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5. Mercedes

Mercedes ist seit Imola von der Rolle. Um sich vor dem Überhitzen der Reifen zu schützen, wird viel mit dem Setup experimentiert. In Monte-Carlo dauerte es bis zur Qualifikation, bis die Silberpfeile endlich auf Speed kamen. Und ausgerechnet da baute Antonelli einen Unfall und rollte Russell mit einem Elektronikdefekt aus. Russell sah sich schon in den ersten zwei Startreihen.

Isack Hadjar - Toro Rosso - Formel 1 - GP Monaco 2025
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6. Toro Rosso

Hadjar landete am Freitag zwei Mal in der Mauer. Schon am nächsten Tag hatte der Franzose die Fehler aus dem Kopf. Hadjar bestätigte seine gute Form mit dem fünften Startplatz. Zum ersten Mal kam auch sein Teamkollege in Fahrt. Lawson qualifizierte sich für die Top Ten. Den beiden half ein gutmütiges Auto. Im Rennen exerzierten sie perfektes Teamplay um ihre Positionen abzusichern.

Fernando Alonso - Aston Martin - GP Monaco 2025 - Monte Carlo - Formel 1
Christophe Simon via Getty Images

7. Aston Martin

Es geht langsam aufwärts. Alonso qualifizierte sich zum zweiten Mal in den Top Ten. Diesmal ganz ohne Reifentrick. Alonso probierte zwar den Medium-Reifen im Q2, fuhr die siebtschnellste Zeit aber wie alle anderen auf Soft. Aston Martin überzeugte auf einer Anti-Aston-Martin-Strecke. Trotzdem bleibt Alonsos Punktekonto leer. Ein Motorschaden brachte ihn um den sechsten Platz.

Esteban Ocon - Haas - Formel 1 - GP Monaco 2025
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8. Haas

In Imola hatte sich das Schicksal gegen Haas verschworen. So schien es in Monte-Carlo weiterzugehen. Bearman kassierte die Höchststrafe für Überholen unter Rot. Zehn Startplätze zurück. Ocon kam nicht in Fahrt. Bis er in der Qualifikation endlich aufwachte. Der achte Startplatz war die Grundlage für sechs WM-Punkte. Im Gegensatz zu seinen Kollegen von Toro Rosso und Williams hatte Ocon keinen Helfershelfer.

Gabriel Bortoleto - Sauber - Formel 1 - GP Monaco 2025
Wilhelm

9. Sauber

Sauber kämpfte mit beiden Fahrern ums Q2. Hülkenberg stieg auf. Bortoleto fehlten 0,022 Sekunden. Das ist schon mal ein Fortschritt. Das Auto wird besser, weil es die Ingenieure besser verstehen. Jetzt warten alle auf das Barcelona-Upgrade. Hülkenbergs dreizehnter Platz am Start reichte nicht für Punkte. Sauber pokerte mit der Taktik und verlor.

Franco Colapinto - Alpine - Formel 1 - GP Monaco 2025
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10. Alpine

Alpine tauchte mit den alten Nasen und den alten Frontflügeln in Monte-Carlo auf. Angeblich, weil diese Kombination bei maximalem Abtrieb eine bessere Balance verschafft. Davon war nichts zu spüren. Gasly und Colapinto scheiterten schon im Q1. Im Rennen crashte Gasly in Tsunoda. Colapintos Ziel war klar vom Wunsch getragen, nur keinen weiteren Unfall zu produzieren.