F1-Kalender 2024: Termine für F1-Sprintrennen fix

Termine für F1-Sprints 2024 fix
Diskussion über Reversed-Grid-Format

Zuletzt aktualisiert am 05.12.2023

Über die 2021 eingeführten Sprint-Rennen scheiden sich immer noch die Geister. Die einen freuen sich darüber, dass es an allen drei Tagen des Rennwochenendes richtige Action und nicht nur freie Trainings gibt. Die anderen bemängeln, dass der Sprint dem großen Rennen am Sonntag die Spannung nimmt und er dazu noch zu einer Punkte-Inflation führt.

Die Verantwortlichen der Formel 1 wollen aber an dem Format festhalten. Erstens bezahlen Rennstrecken Extra-Gebühren, wenn sie einen zusätzlichen Sprint im Programm bieten können. Und zweitens zeigen die Einschaltquoten, dass die Sprints auch bei der Mehrheit der Zuschauer ankommen. Zumindest schauen mehr Fans freitags bei einem Qualifying rein als bei einem Training.

Die Formel 1 legte hier auch konkrete Zahlen aus der vergangenen Saison vor: Demnach habe sich die Reichweite beim Baku-Qualifying 2023 um 83 Prozent erhöht – im Vergleich zu den Zuschauerzahlen beim zweiten Training im Jahr davor. Beim Rennen in Austin stieg die Quote sogar um 139 Prozent. In Belgien war immerhin noch eine Steigerung von 34 Prozent zu erkennen.

Start - Formel 1 - GP Abu Dhabi 2023
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Für 2024 will man somit an dem Konzept festhalten. Wie schon in der abgelaufenen Saison soll es wieder sechs Grand-Prix-Wochenenden geben, die mit einem Sprint aufgewertet werden. Am Dienstag (5.12.) wurden die Termine offiziell bekanntgegeben. Demnach bekommen die Fans in Shanghai, Miami, Spielberg, Austin, São Paulo und Katar jeweils ein zusätzliches Mini-Rennen über 100 Kilometer geboten. In den Fällen von China und Miami ist es eine Premiere.

Erst Sprint, dann Quali, dann Rennen

Neben den Terminen sind auch erste Informationen zur geplanten Änderung des Ablaufplans von Sprintwochenenden durchgesickert, die allerdings noch einer weiteren Diskussionsrunde in der F1-Kommission bedürfen. Demnach soll am Freitagabend nicht mehr wie bisher das Qualifying zum Grand Prix am Sonntag stattfinden, sondern das sogenannte Sprint-Shootout, in dem die Reihenfolge für den Sprint ermittelt wird.

Der Sprint selbst rückt dann von Samstagnachmittag auf Samstagvormittag. Damit liegen die beiden Sprint-Sessions direkt hintereinander. Mit dem Qualifying zum Hauptrennen geht es dann erst nach dem Sprint am Samstagnachmittag weiter. Der eigentliche Grand Prix über die volle Distanz bleibt wie gehabt der einzige Höhepunkt am Sonntag.

Während es weitestgehend Zustimmung aller Beteiligten zum neuen Zeitplan gibt, sind sich die Teams, die FIA und das F1-Management noch nicht einig über die weiteren Details. So gibt es zum Beispiel verschiedene Ideen, wie man mit dem Parc-Fermé-Regeln umgeht. Die Hauptfrage lautet hier, ob die Teams in der Pause zwischen dem Sprint und dem Qualifying ihre Autos noch einmal umbauen dürfen.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - GP Abu Dhabi 2023
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"Reversed Grid" noch nicht vom Tisch

Dazu wurde wieder der alte Vorschlag der umgekehrten Startreihenfolge für den Sprint aus dem Hut gezaubert. Damit will man künstlich mehr Spannung und Action in das Mini-Rennen bringen. Wenn vorne platzierte Fahrer nach hinten rücken, müsste natürlich ein Anreiz dafür geschaffen werden, sich im Shootout möglichst gut zu qualifizieren. Deshalb wurde die Idee ins Spiel gebracht, künftig auch Punkte für das Shootout zu verteilen – zumindest für die vorderen Positionen.

Noch gibt es hier aber Widerstand, vor allem aus Reihen der Teams. Aktuell ist nicht zu erwarten, dass solch eine radikale Änderung wie das "Reversed Grid" schon 2024 eingeführt wird. Aber es bleibt sicher ein Denkmodell für die kommenden Jahre. Allerdings hört man aus dem F1-Hauptquartier auch, dass das Format nun nicht mehr jede Saison umgestellt werden soll. Die Fans sollen die Chance bekommen, sich an einen fixen Ablaufplan zu gewöhnen. Auch die Anzahl der Sprints soll deshalb mittelfristig nicht erhöht werden.