Formel 1 Sponsoren 2025: Millionen dank neuer Werbepartner

Neue Formel-1-Sponsoren für 2025
Fette Werbedeals für Teams und Serie

Veröffentlicht am 08.01.2025

Es ist schon etwas verrückt. Während der Corona-Pandemie war die Formel 1 für kurze Zeit in eine ernste finanzielle Schieflage geschlittert. Einige Teams überlebten nur durch einen extremen Sparkurs und Hilfe von außen. Doch nur fünf Jahre später präsentierten sich die Königsklasse und ihre zehn Teams so gesund wie noch nie. 2026 steigt mit Cadillac sogar ein elftes Team in die Serie ein. Sorgen, dass dadurch die Einnahmen für die bestehenden Rennställe sinken, muss man sich wohl nicht machen.

Grund ist der weltweite Boom der Serie, der vor allem durch die Netflix-Serie Drive to Survive, eine offensive Social-Media-Strategie und einer größeren sportlichen Ausgeglichenheit im Feld angefacht wird. Die Formel 1 hat viele neue Fans dazugewonnen. Nach den letzten Untersuchungen konnte man vor allem beim jüngeren Publikum punkten. Dazu findet sich plötzlich auch ein größerer Anteil weiblicher Anhänger unter den Zuschauern.

Die positive Entwicklung in puncto Aufmerksamkeit sowie das jüngere und saubere Image der Königsklasse haben dazu geführt, dass immer mehr Firmen Interesse zeigen, als Werbepartner einzusteigen. Schaut man sich die Rennwagen im Vergleich zu den Modellen vor fünf oder zehn Jahren an, fällt schnell auf, dass heute viel mehr Sponsorenlogos auf den Flügeln und Verkleidungsteilen kleben. Dank Budget-Cap schaffen es die großen Teams heute sogar schon, mit der Formel 1 Geld zu verdienen. Das wäre früher undenkbar.

Carlos Sainz - GP Mexiko 2024
xpb

Neue Sponsoren aus Finanz- und IT-Welt

Spannend ist ein genauer Blick auf die Sponsoren der Teams. Es handelt sich oft um riesige internationale Unternehmen, die von der globalen Attraktivität der Formel 1 profitieren wollen. Zwei Branchen sind zuletzt besonders schnell und intensiv auf den Zug aufgesprungen. Praktisch alle großen IT-Firmen haben sich Partner in der höchsten Rennserie gesucht. Und auch im Finanzsektor regte sich großes Interesse an Kooperationen.

Über den Winter hat sich hier noch einmal viel getan. Mit dem Abgang von Carlos Sainz von Ferrari verließ auch die spanische Bank Santander die Scuderia. Sie wanderte mit dem Piloten direkt zu Williams. Ein Ersatz war für Ferrari aber schnell gefunden. In der kommenden Saison wird die italienische Großbank Unicredit mit ihrem Schriftzug auf den roten Rennwagen erscheinen.

Schon letzte Saison hatte Ferrari mit HP einen der größten Sponsorendeals der F1-Geschichte abgeschlossen. Eine Stufe unter dem Titelpartner steht Unicredit künftig mit Shell, IBM, Puma und VGW Play in der zweiten Reihe der Werbepartner. Dazu gibt es noch jede Menge weitere Kooperationen. In der offiziellen Liste der Unternehmen, mit denen das F1-Team aus Maranello in der kommenden Saison zusammenarbeitet, stehen insgesamt 35 Firmennamen.

Mercedes - Adidas - F1 - 2025
Mercedes

Mercedes neuerdings mit Adidas-Outfits

Dass Sponsoren eng mit Fahrerverträgen zusammenhängen, ist keine Seltenheit. Der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari hat nicht nur sportliche Auswirkungen. Mit dem Superstar verließ auch Ausrüster Tommy Hilfiger das Mercedes-Lager. Auch hier gab es keine Probleme, schnell Ersatz zu finden. Das Silberpfeil-Team wird künftig Klamotten von Adidas tragen. Wie bei Fußballvereinen ist solch ein Ausrüster-Deal für die Partner nicht nur in Sachen Image interessant. Durch Merchandising-Artikel kann solch eine Partnerschaft auch den Umsatz erhöhen.

Alpine hat gerade einen neuen Deal mit Castore verkündet. Der britische Ausrüster ist deutschen Fans wahrscheinlich durch die Trikots des Fußballvereins Bayer Leverkusen bekannt. In der Formel 1 war Castore bisher schon mit Red Bull und McLaren verbunden. Boss hat mit Aston Martin und Toro Rosso ebenfalls mehrere Teams unter Vertrag, genau wie Puma (Williams und Ferrari).

Natürlich kommt es immer wieder auch mal vor, dass ein großer Werbepartner die Formel 1 verlässt. So lief bei Red Bull der hochdotierte Vertrag mit der Crypto-Börse Bybit in der Winterpause aus. Das Logo war drei Jahre lang groß auf dem Heckflügel des Verstappen-Renners zu sehen. Auch hier konnte der Rennstall frühzeitig einen Ersatz klarmachen. Die Broker-Plattform AvaTrade wurde bereits Anfang Dezember als neuer Sponsor bei den Bullen vorgestellt.

Mit Oracle hat Red Bull nach wie vor einen der größten Sponsoren der Formel 1 im Portfolio. Der Soft- und Hardware-Gigant aus den USA soll ähnlich wie HP bei Ferrari bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr zahlen, um sich einen Platz im offiziellen Teamnamen und dem Teamlogo zu sichern. Zu den großen Titelsponsoren der Königsklasse gehören auch noch Petronas (Mercedes), Aramco (Aston Martin), Stake (Sauber), Visa (Toro Rosso), BWT (Alpine) und MoneyGram (Haas).

F1-Spielzeug - Hot Wheels & Lego - 2025
Mattel/Lego

Spielzeug, Uhren und Champagner

Zu erhöhten Einnahmen der Teams tragen aber nicht nur die eigenen Sponsoren bei. Auch die Serie findet immer wieder neue Partner, die bereit sind, Millionenbeträge für Bandenwerbung am Streckenrand, das Titelsponsoring einzelner Grands Prix oder die Produktion eigener Lizenzprodukte mit dem F1-Logo zu bezahlen. Weil ungefähr die Hälfte der Formel-1-Einnahmen von Rechteinhaber Liberty Media an die Teams fließt, profitieren alle Beteiligten von solchen Deals.

Für 2025 konnte die Königsklasse gleich mehrere neue Abschlüsse vermelden. Für die jüngsten F1-Fans gibt es große Kooperationen mit den Spielzeugherstellern Lego und Mattel (Hot Wheels). Schon im Vorjahr wurde darüber hinaus noch ein gigantischer Zehnjahres-Vertrag mit dem Luxusmarken-Konglomerat LVMH vereinbart, der laut Brancheninsidern ein Volumen von knapp 100 Millionen Euro jährlich umfassen soll.

Die Auswirkungen dieses Deals werden für die Fans diese Saison schnell sichtbar. Bestätigt wurde bereits, dass die LVMH-Uhrenmarke TAG Heuer künftig Rolex als offiziellen Zeitmesser der Formel 1 ablösen wird. Darüber hinaus wird erwartet, dass künftig nicht mehr Schaumwein der italienischen Marke Ferrari Trento auf dem Podium verspritzt wird, sondern Champagner von Moët & Chandon, der ebenfalls zur LVMH-Gruppe gehört.

In der Winterpause wurde außerdem der Vertrag von Seriensponsor Crypto.com bis 2030 verlängert. Insgesamt listet die Königsklasse auf ihrer Webseite elf Unternehmen auf, die den Status "globale Partner" besitzen und damit jährlich Millionenbeträge investieren. Dazu gehören neben LVMH und Crypto.com auch noch Aramco, AWS, DHL, Heineken, Lenovo, MSC Cruises, Pirelli, Qatar Airways und Salesforce. Dazu kommen noch zehn weitere Unternehmen aus der Kategorie "official Partner", darunter auch der Ulmer Schmierstoff-Spezialist Liqui Moly, der in der Königsklasse vor allem auf Bandenwerbung setzt.