Im nächsten Jahr geht die Formel-1-WM in ihre 75. Saison seit ihrer Gründung 1950. Es soll ein Rekordkalender mit 24 Rennen werden. Das war eigentlich schon dieses Jahr geplant, doch China fiel der eigenen Null-Covid-Politik zum Opfer und Imola musste vier Tage vor dem Grand Prix wegen der Flutkatastrophe in Norditalien abgesagt werden. Beide Rennen sind im 2024er Kalender wieder dabei.
Neu ist, dass die Saison an einem Samstag beginnt und mit einem Samstag weitergeht. Das zweite Rennen in Jeddah muss an einem Samstag gefahren werden, weil der Fastenmonat Ramadan am Sonntag, dem 10. März 2024 beginnt.
Das hat auch Auswirkungen auf den Saisonstart in Bahrain. Um alles Material rechtzeitig vom Arabischen Golf ans Rote Meer zu verfrachten und den Teams genug Aufbauzeit zu geben, mussten sieben Tage zwischen den ersten beiden Grand Prix liegen. Also wird auch in Bahrain an einem Samstag gefahren.

Suzuka vor, Baku zurück
Nach dem Doppelschlag im Mittleren Osten geht es in der gleichen Himmelsrichtung im Zweiwochen-Rhythmus weiter. Von Australien nach Japan und China. Ursprünglich wollten die Formel-1-Häuptlinge Japan und China innerhalb einer Woche zusammenspannen, doch da drohen Probleme mit Fracht und Zoll.
Suzuka wird damit erstmals von seinem Stammplatz im Herbst in den April gelegt. Dafür wandert der GP Aserbaidschan in den September und bildet ein Doppel mit dem GP Singapur. Das sind bereits erste Versuche, die Reihenfolge der Rennen so zu terminieren, dass der Tross nicht kreuz und quer um die Welt fliegen muss.
Stattdessen sollen die Wege klein gehalten werden. Mit Miami und Montreal ist das noch nicht gelungen. Montreal besteht wegen des Wetters auf seinem Juni-Termin. Miami will sein Rennen zwischen dem lokalen Tennisturnier und dem Beginn der Football-Saison veranstalten und gleichzeitig der Jahreszeit der Hurrikans aus dem Weg gehen.
Eigentlich sollten die F1-Termine schon nach dem GP Kanada bekannt gegeben werden, doch Katar meldete Sonderwünsche an. Das Emirat, das ursprünglich am 6. Oktober im Plan stand, wollte seinen Grand Prix frühestens im November haben und ist vertraglich auch dazu berechtigt.
Deshalb entsteht im Kalender jetzt zwischen dem GP Singapur und dem GP USA eine Vierwochen-Lücke und im Endspurt der Saison mit Las Vegas, Katar und Abu Dhabi noch einmal ein anstrengender Triple-Header. Dazu musste Las Vegas eine Woche nach hinten rücken und Abu Dhabi zwei. Das Finale in Abu Dhabi wurde vom November auf den 8. Dezember verlegt.

Drei Triples, fünf Doubles
Ansonsten bietet der Kalender keine Überraschungen. Alle acht europäischen Austragungsorte 2023 haben ihren Grand Prix behalten. Auch die Reihenfolge von Imola über Monte Carlo, Barcelona, Spielberg, Silverstone, Hungaroring, Zandvoort und Monza ist gleich. Einzige Änderung: Der GP Spanien rückt nun hinter Montreal.
Für die Teams werden es wieder harte 281 Tage. Auf dem Programm stehen mit Spanien/Österreich/England, USA/Mexiko/Brasilien und Las Vegas/Katar/Abu Dhabi gleich drei Triple-Header. Mit Bahrain/Saudi Arabien, Emilia Romagna/Monaco, Ungarn/Belgien, Niederlande/Italien und Aserbaidschan/Singapur fünf Doppelschläge. Sechs Grands Prix (Bahrain, Saudi-Arabien, Singapur, Katar, Las Vegas, Abu Dhabi) sind Nachtrennen.
Für die Hardcore Formel-1-Fans beginnt die Saison schon ein paar Tage früher als mit dem Saisonauftakt in Bahrain. An gleicher Stelle finden vom 21. bis zum 23. Februar wieder drei Testtage in Vorbereitung auf die Saison statt. Le-Mans-Besucher können aufatmen. Der 24-Stunden-Klassiker kollidiert nicht mit einem Grand Prix. Das Indy 500 dagegen schon. Es findet am selben Tag statt, wie der GP Monaco.