Am 2. Dezember hatte die Formel 1 offiziell gemacht, womit alle im Fahrerlager schon gerechnet hatten: 2023 wird es keinen Grand Prix von China geben. Die strenge Null-Covid-Politik des Landes machte eine Austragung unmöglich. Doch nach Protesten in der Bevölkerung hat das chinesische Regime zuletzt eine 180-Grad-Wende vollzogen. Plötzlich scheint ein Grand Prix doch wieder möglich.
Die ehemals harten Corona-Auflagen fallen im Eiltempo, die Fallzahlen explodieren offenbar. Das Ansteckungsrisiko dürfte hoch sein. Die chinesische Regierung öffnet ihr Land trotzdem. Ab dem 8. Januar müssen Menschen, die aus dem Ausland einreisen, nicht mehr wie zuvor in eine fünftägige Hotelquarantäne. Es genügt ein negativer Corona-Nachweis.
Shanghai-Veranstalter fragen an
Vor diesem Hintergrund bemüht sich China um eine Wiederaufnahme in den Formel-1-Rennkalender – auch um das stark angeschlagene Image des Landes aufzupolieren. Die Veranstalter suchen das Gespräch. Ursprünglich war der Grand Prix für den 16. April datiert. Noch ist allerdings unklar, ob die Formel 1 einlenkt und selbst eine Kehrtwende vollzieht. Einerseits würde es Antrittsgeld in ihre Kasse spülen, andererseits könnte es im schlimmsten Fall zu einer Infektionswelle im Fahrerlager kommen.
Zu ernsten Verhandlungen ist es über den Jahreswechsel noch nicht gekommen. Entsprechend hat sich am Rennkalender auch nichts geändert. Vorerst bleibt es bei 23 Rennen – mit einer Rückkehr von China wären es wieder die ursprünglich vorgesehenen 24. Beides wäre ein Rekord. Shanghai richtete zuletzt 2019 einen Grand Prix aus – damals den 1.000 in der Geschichte der Formel 1.
Viel Zeit bleibt nicht, um eine Entscheidung zu treffen. Die Teams wünschen sich Planungssicherheit. Wenn es bei der Absage bleibt, wären wohl nur die Wenigsten traurig. Das Rennen in Shanghai liegt in der Popularitätsskala weit unten. Große Ausweichmöglichkeiten gibt es im vollen Terminplan der Formel 1 nicht. Als Ersatzoptionen für China wurden die Türkei, Portugal und Frankreich in den Medien genannt. Das Management der Königsklasse hielt sich dazu jedoch bedeckt.
So müssen die Fans weiter warten, ob der GP China vielleicht doch stattfindet, ob es Ersatz gibt oder das Rennen einfach ersatzlos gestrichen bleibt. In diesem Fall würde sich eine vierwöchige Pause zwischen Australien und Aserbaidschan ergeben.
