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Neue F1-Regeln für 2024
Kleinvieh macht auch Mist

Das Formel-1-Reglement blieb in der Winterpause weitestgehend stabil. Wir haben im technischen und sportlichen Gesetzbuch nachgeschaut und verraten Ihnen die wichtigsten Änderungen.

Max Verstappen - Formel 1 - GP Brasilien 2023
Foto: xpb

Die Formel 1 geht 2024 in das dritte Jahr der Groundeffect-Ära. In der Vorsaison mussten sich die Ingenieure noch auf größere Änderungen am Unterboden einstellen, mit denen das Bouncing gelindert werden sollte. Dieses Mal schreibt das Reglement keine größeren Neuerungen vor, was die Technik angeht. In der Theorie sollte das dazu führen, dass die Abstände schrumpfen.

Ein paar Kleinigkeiten müssen die Entwickler aber dann doch beachten. Nach dem schweren Unfall von Guanyu Zhou 2022 in Silverstone folgt nun der zweite Schritt bei der Verschärfung der Sicherheitsvorgaben zum Überrollbügel. Auch bei den Frontflügeln legt die FIA die Daumenschrauben an. Hier gelten strengere Regeln, um die Verbiegung zu begrenzen.

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Dazu hat der FIA-Weltrat im Dezember noch abgenickt, dass im Unterboden weniger Metall an den sogenannten Skid-Blocks verbaut werden darf. Sie schützen den Boden beim Aufsetzen auf dem Asphalt gegen Beschädigung. Auch diese neue Regel soll der Sicherheit dienen. Die FIA will damit verhindern, dass größere Metallteile abfallen und zur Gefahr auf der Strecke werden können.

Max Verstappen - Red Bull - GP Katar 2023
Red Bull

Die Piloten gingen in der Hitze von Katar an ihre Grenzen – und darüber hinaus.

Bessere Kühlung

Eine weitere Last-Minute-Änderung betrifft die Kühlung der Fahrer. Für Hitzerennen können die Teams ab sofort einen zusätzlichen Schacht einbauen, der frische Luft direkt zum Fahrer leitet. Über eine Hutze am Chassis soll die kühlende Luft eingefangen werden. Anlass dafür war der Sauna-Grand-Prix in Katar, bei dem alle Fahrer an ihre Belastungsgrenzen kamen.

Eigentlich sollte für 2024 endlich das Heizdecken-Verbot kommen. Doch diese Maßnahme wurde von den Teams in letzter Sekunde verhindert. Hier bleibt also alles beim Alten. Auch das Experiment mit den alternativen Reifen-Kontingenten, das 2023 zwei Mal ausprobiert wurde, kommt nicht mehr zum Einsatz. Die Teams beklagten sich mit zwei Sätzen weniger über den Wegfall von Trainingsrunden.

Neu sind dagegen die Regeln beim erlaubten Antriebskontingent. Vom Verbrennungsmotor, dem Turbolader, der MGU-K und der MGU-H dürfen jeweils nur noch drei Einheiten eingesetzt werden, bevor es eine Strafe gibt. 2023 waren es noch jeweils eine mehr. Bei den erlaubten Steuereinheiten, den Batterien und den Auspuff-Systemen bleibt alles beim Alten.

Grand Prix China 2018 - Formel 1
Motorsport Images

Die Formel 1 kehrt zurück nach Shanghai und Imola und kommt damit erstmals auf 24 Rennen in einem Jahr.

Rekordkalender und neues Sprint-Format

Es gibt weniger Motoren, dafür mehr Rennen. Insgesamt 24 Grand-Prix-Wochenenden stehen im Kalender – das ist ein Rekord. Im Vergleich zur abgelaufenen Saison mit 22 Rennen kehrt Imola zurück. Hier konnte 2023 wegen Überschwemmungen nicht gefahren werden. Auch Shanghai ist wieder dabei. Hier verhinderten die Corona-Regeln lange Zeit ein F1-Gastspiel.

Interessant ist, dass die Saison 2024 an einem Samstag und nicht an einem Sonntag beginnt. Um die ersten beiden Rennen in Bahrain und Saudi-Arabien noch vor dem Start des Ramadans reinzuquetschen, wurde der Anpfiff jeweils um 24 Stunden vorverlegt. Auch die Sprint-Termine stehen schon fest. In Shanghai, Miami, Spielberg, Austin, São Paulo und Katar bekommen die Fans noch ein zusätzliches Mini-Rennen geboten.

Apropos Sprint: An diesen Wochenenden wird sich das Format leicht verändern. Noch ist es nicht fix im Reglement verankert, doch die Teams haben sich schon mit der FIA geeinigt, dass es nach dem ersten Training am Freitagnachmittag direkt mit dem Sprint-Shootout weitergeht und nicht mehr mit dem Qualifying. Am Samstag kommt erst das Sprint-Rennen, bevor es in die richtige Quali für den Grand Prix am Sonntag geht.

Carlos Sainz - F1-Test - Abu Dhabi 2022
xpb

Die Autos der Saison 2022 dürfen nun erstmals für private Testfahrten verwendet werden.

Tests mit Groundeffect-Autos

Dazu gibt es in den Regeln noch kleine Änderungen in puncto Testfahrten. Bei den sogenannten Promo- oder Film-Tests dürfen nun 200 statt 100 Kilometer abgespult werden. Für die Erprobung neuer Pirelli-Reifen sind 40 statt 35 Tage reserviert. Dazu soll es noch einmal einen neuen Anlauf zum Test neuer Schutzbleche ("Spray Guards") bei Regen geben.

Wenn die Teams private Testfahrten durchführen wollen, müssen sie bekanntlich auf alte Modelle zurückgreifen. Interessant ist hier, dass jetzt Probefahrten mit den Rennwagen von 2022 erlaubt sind. Es handelt sich also um die erste Generation von Groundeffect-Fahrzeugen. Junioren können somit besser auf den Einstieg in die Königsklasse vorbereitet werden.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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