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Neue Regeln für Verwarnungen
Freibrief für die Fahrer

Für die Saison 2022 wurde der Strafenkatalog angepasst. Künftig droht Piloten erst nach fünf Verwarnungen eine Rückversetzung. Bisher reichten schon drei sogenannte "Reprimands" für eine Startplatzstrafe.

Lewis Hamilton - GP Mexiko 2021
Foto: Wilhelm

Beim technischen Reglement erlebt die Formel 1 in der Saison 2022 einen kompletten Neustart. An den Paragraphen im Sportgesetzbuch ändert sich dagegen nicht besonders viel. Die größte Neuerung für die Teams betrifft den Wochenendzeitplan. Die Mechaniker müssen längere Sperrstunden einhalten. Die technische Abnahme wurde von Donnerstagnachmittag auf Freitagfrüh verlegt, um eine spätere Anreise zu ermöglichen.

Ansonsten sind die Regeln relativ stabil geblieben. Nur im Kapitel Strafen fällt eine nicht ganz unwichtige Änderung ins Auge. Für kleinere Unachtsamkeiten auf der Strecke können die FIA-Kommissare bekanntlich Verwarnungen aussprechen, wenn sie nicht gleich vom scharfen Schwert einer Startplatzstrafe Gebrauch machen wollen. Von diesen gelben Karten konnten sich die Piloten bisher zwei Stück erlauben, bevor ab der dritten ernstere Konsequenzen in Form einer Rückversetzung drohten.

Unsere Highlights
Lewis Hamilton - Mercedes - GP Saudi-Arabien 2021 - Jeddah - Rennen
Wilhelm
Lewis Hamilton war 2022 nur noch eine Verwarnung von einer Startplatzstrafe entfernt.

Verwarnung kaum noch abschreckend

Künftig können sich die Piloten noch mehr dieser Verstöße erlauben als bisher. Erst ab fünf "Reprimands" wird es ungemütlich. Dann erfolgt eine automatische Rückstufung um zehn Positionen in der Startaufstellung. Eine Einschränkung gibt es aber noch: Vier dieser fünf Verwarnungen müssen auf Grund sogenannter "Driving Infringements" – also für Fehlverhalten auf der Strecke – ausgesprochen worden sein, bevor es Startplätze kostet.

Die Regeländerung wurde eingeführt, um auf die gestiegene Anzahl von Rennen zu reagieren. Als der entsprechende Paragraph ins sportliche Gesetz aufgenommen wurde, umfasste eine Saison noch 17 Rennen. Mit nun 23 Grand-Prix-Wochen gerät man deutlich schneller in die gefährliche Zone. Die Verantwortlichen wollen das Risiko verringern, dass Fahrer in einem spannenden Saisonendspurt plötzlich ein Handicap bekommen.

Der Blick auf die vergangene Saison zeigt, dass diese Sorge nicht ganz unbegründet ist. Insgesamt kassierten elf der 20 Stammpiloten Verwarnungen. Lewis Hamilton, Kimi Räikkönen und Esteban Ocon wurde je zwei Mal die gelbe Karte gezeigt. Man stelle sich vor, Hamilton hätte im Meisterschaftsfinale nur durch eine weitere Unachtsamkeit aus dem Mittelfeld losfahren müssen.

Yuki Tsunoda - Alpha Tauri - GP Brasilien 2021 - Sao Paulo - Rennen
Wilhelm
Yuki Tsunoda geht mit 8 Strafpunkten in die Saison 2022. Noch vier mehr und es droht ein Rennen Strafe.

Tsunoda führt Sünderkartei an

Da keiner der Piloten im Vorjahr nach 22 Rennen mehr als zwei Verwarnungen auf dem Konto hatte, ist es sehr unwahrscheinlich, dass es nun jemand in 23 Grands Prix schafft, gleich fünf anzuhäufen. Eine ausgesprochene Verwarnung ist künftig also fast als Freibrief anzusehen. Eine Änderung der Fahrweise wird ein solches Urteil wohl nicht zur Folge haben.

Mehr aufpassen müssen die Piloten beim Thema Strafpunkte. Hier ändert sich trotz der Ausweitung des Kalenders vorerst nichts. Wenn innerhalb von 12 Monaten 12 Strafpunkte angehäuft wurden, setzt es automatisch ein Rennen Sperre. Beim Start in die neue Saison sind einige Sünderkonten schon ordentlich gefüllt. Mit Yuki Tsunoda (8), Sergio Perez (7) und Max Verstappen (7) liegen gleich drei Fahrer aus dem Red-Bull-Kader am oberen Ende der Liste.

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