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Start einer neuen Ära
Macht es Red Bull wie Mercedes?

GP Frankreich 2022

Red Bull führt beide WM-Wertungen klar an. Wenn es so weiterläuft, können sich die Ingenieure früh auf die Entwicklung des 2023er Modell konzentrieren. Kann das Verstappen-Team damit einen ähnlichen Lauf starten wie Mercedes in den vergangenen Jahren?

Max Verstappen - Formel 1 - GP Frankreich 2022
Foto: xpb

Ferrari konnte die Red-Bull-Pace diese Saison meistens mitgehen. Doch in der WM-Wertung sieht es kurz nach Saisonhalbzeit schon nach einer eindeutigen Angelegenheit aus. Max Verstappen führt das Fahrerklassement mit 63 WM-Punkten an. Im Konstrukteurspokal liegt Ferrari sogar schon 82 Zähler hinten. Teamchef Mattia Binotto sonderte nach dem Frankreich-Rennen zwar noch ein paar trotzige Durchhalteparolen ab, doch kaum einer im Fahrerlager glaubt, dass der Rückstand aufholbar ist.

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Red-Bull-Kollege Christian Horner strahlte entsprechend über beide Ohren: "Dass wir nach der größten Reglement-Reform in vielen Jahren jetzt hier mit acht Siegen und der klaren Führung in beiden Meisterschaften sitzen, wäre in der Winterpause noch jenseits meiner wildesten Erwartungen gewesen. Wenn man dann noch bedenkt, dass wir am längsten mit dem Wechsel auf das 2022er Auto gewartet haben, dann ist das wirklich ein phänomenaler Job."

Das Rennen in Le Castellet war ein Abziehbild der bisherigen Saison. Leclerc startete zum siebten Mal ein Rennen von der Pole Position. Am Ende jubelte dann aber zum siebten Mal Max Verstappen ganz oben auf dem Podium. In diesem Fall waren es nicht Fehler der Strategen oder Probleme mit der Technik, die für die Ferrari-Pleite verantwortlich waren, sondern der Pilot selbst. Nach dem Leclerc-Ausrutscher in Runde 18 hatte Verstappen leichtes Spiel und fuhr entspannt die 25 WM-Punkte nach Hause.

Red Bull - Formel 1 - GP Frankreich 2022
Red Bull
Die Red-Bull-Angestellten können schon mal erste Pläne für den Meister-Bonus machen.

Sieg auch ohne Leclerc-Crash

Bei Red Bull tendierte man vor dem Start eigentlich zu einer Zweistopp-Taktik. Doch dann präsentierte sich der Verschleiß der Reifen nicht ganz so schlimm wie befürchtet. "Max konnte im ersten Stint nah an Charles dranbleiben, ohne dass die Reifen überhitzten", freute sich Horner. "Leider war er an den entscheidenden Stellen nie nah genug dran, um vom DRS zu profitieren."

Weil es auf der Strecke keinen Weg vorbei gab, entschied sich der Kommandostand für den Undercut. Runde 15 war der frühestmögliche Zeitpunkt, um ohne weiter Stopps ins Ziel zu kommen. "Nach einer halben Runde hatte er Charles schon virtuell überholt. Dann ging es nur noch darum, die Reifen nicht zu überfordern. Und dann kam auch schon der Crash."

Bei Red Bull schwang im Siegesjubel auch etwas Enttäuschung mit, dass der Zweikampf der Giganten nicht auf der Strecke ausgefochten wurde. Horner glaubt, dass man das Rennen auch ohne den Unfall von Leclerc gewonnen hätte: "Mit dem Speed, den wir im zweiten Sektor an den Tag legen konnten, wären wir wohl relativ entspannt vorne geblieben. Aber was die Pace über die ganze Runde angeht, war es wieder sehr eng zwischen den beiden Top-Teams. Es ist schwer zu sagen, welches Auto am Ende besser war."

Christian Horner & Helmut Marko - GP Österreich 2022
Red Bull
Gute Laune bei den Verantwortlichen: Christian Horner und Helmut Marko wollen vom sicheren Titel aber noch nichts wissen.

Red Bull eifert Mercedes nach

Mit einem Auge blickt man bei Red Bull auch immer darauf, was die alte Konkurrenz von Mercedes macht. In Paul Ricard stellten die Silberpfeile keine Gefahr für Verstappen dar. "Sie haben vor dem Wochenende Ansprüche angemeldet. Aber Max konnte das relativ leicht kontrollieren", freute sich Horner. Der Brite nutzte die Gelegenheit für eine kleine Breitseite in Richtung des Erzfeindes: "Ich habe gehört, dass Toto gesagt haben soll, dass sie die Sommerpause durcharbeiten, um das Auto zu verbessern. Das wäre natürlich illegal."

Die Feindschaft wird gepflegt, aber natürlich ist Mercedes auch Vorbild. Das Silberpfeil-Team hat gezeigt, wie man mehrere Weltmeisterschaften aneinanderreiht. Der Schlüssel lag dabei oft im schnellen Titelgewinn, der einen frühzeitigen Entwicklungsstart für das folgende Jahr ermöglichte. So weit ist man bei Red Bull aber noch nicht. "Man muss zehn bis zwölf Rennen gewinnen, damit man in der WM eine realistische Chance hat", rechnet Sportchef Helmut Marko vor.

Der Grazer deutete außerdem an, dass Red Bull noch eine Motorenstrafe in der zweiten Saisonhälfte bevorsteht. "Da müssen wir uns eine Strecke aussuchen, auf der man gut überholen kann." Teamchef Horner sieht die WM ebenfalls noch längst nicht im Kasten. "Mit Budapest kommt jetzt erstmal eine Strecke, die dem Ferrari besser schmecken sollte. Erst nach der Sommerpause folgen dann wieder Rennen, die uns liegen."

Von einer vorzeitigen Einstellung der Entwicklung könne laut Horner deshalb auch noch keine Rede sein: "Wir haben einen Plan, der eine möglichst effiziente Weiterentwicklung vorsieht und im Einklang mit der Ausgabengrenze steht. Aktuell gibt es noch keine Pläne, davon abzuweichen. Außerdem ist alles, was wir mit dem Auto dieses Jahr noch lernen, ja auch nächstes Jahr noch relevant." Auch Marko betont, dass der RB18 noch längst kein Auslaufmodell ist: "Die Updates werden nicht mehr so gravierend sein, aber es kommen noch Updates bis weit in die zweite Saisonhälfte hinein."

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