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Erster Test mit Radabdeckung
Rettung für Regenrennen?

GP Großbritannien 2023

Nach dem tödlichen Unfall von Nachwuchspilot Dilano van't Hoff in Spa sind Regenrennen wieder in die Diskussion geraten. Fernando Alonso hält sie für zu gefährlich. Nach dem Rennen in Silverstone lässt die FIA auf dem britischen Grand-Prix-Kurs eine neue Lösung testen.

George Russell - Mercedes - Formel 1 - Montreal - GP Kanada - 17. Juni 2023
Foto: Wilhelm

Das größte Problem bei Regenrennen ist nicht das Aquaplaning. Es ist die schlechte Sicht. Das erhöht die Gefahr von Kollisionen. So wie beim Nachwuchsrennen der Formel Regional vergangenes Wochenende in Spa. Der 18-jährige Holländer Dilano van't Hoff war mittschiffs mit hoher Geschwindigkeit getroffen worden, nachdem er sich im Feld gedreht hatte und quer wie auf dem Präsentierteller auf der Straße zum Stehen gekommen war.

Der gleiche Unfall könne sich jederzeit auch in der Formel 1 ereignen, dann aber mit noch höheren Geschwindigkeiten, warnt Fernando Alonso. Nicht zu Unrecht. Letztes Jahr in Suzuka entging die Formel 1 knapp einer Katastrophe als Carlos Sainz in der Startrunde nach einem Unfall plötzlich mitten auf der Piste stand.

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Motorsport Images
Die Gischt ist das große Problem in der Formel 1. Fahrer hinten im Feld sehen bei Regen praktisch nichts mehr.

Mercedes und McLaren als Testobjekt

Die Sicht war so schlecht, dass einige Fahrer den stehenden Ferrari auf der Strecke gar nicht bemerkten. Genauso wie wenig später den Bergekran, der ohne Absprache mit der Rennleitung auf die Strecke fuhr. Deshalb fürchtet Alonso, dass Regenrennen auf schnellen Strecken möglicherweise bald Geschichte sein könnten.

Vier Tage nach dem GP England testet die FIA in Silverstone ein neues Konzept, das Regenrennen retten soll. Mercedes und McLaren stellen dafür je ein Auto bereit. Der Mercedes wird mit Kotflügeln über den Hinterrädern ausgerüstet. Der McLaren fährt zum Vergleich im Normalzustand. Beide Autos sind vollgestopft mit Kameras und Messgeräten.

Die Sicherheitsexperten wollen herausfinden, wie sich die Abdeckungen über den Rädern auf die Gischt auswirken, die von den Autos aufgewirbelt wird. Und wie viel besser der Hintermann sieht, wenn einmal ein Auto ohne und einmal mit den zusätzlichen Kotflügeln fährt. Dafür sollen die beiden Autos auf künstlich bewässerten Geraden mehrere Testläufe absolvieren.

Lando Norris - GP Kanada 2023
xpb
Mercedes fährt die neue Radabdeckungen, McLaren sammelt ohne Kotflügel Vergleichsdaten.

Neues Prozedere für Regenrennen

Bei der verwendeten Radabdeckung handelt es sich um einen Prototyp, der je nach Ergebnis noch überarbeitet werden muss, bevor er zum Einsatz kommt. Das Sportliche Reglement dafür haben die Regelhüter schon im Kopf. Wenn sich die Kotflügel bewähren, dann werden sie bei starkem Regen Pflicht. Stark heißt an der Grenze zwischen Intermediates und Extremwetterreifen.

Sollte es während des Rennens abtrocknen, bleiben die Gischtabweiser dran. Wenn es erst während des Rennens zu schütten beginnt, wird die rote Flagge gezeigt, und die Autos werden bis zum Re-Start mit den Radabdeckungen ausgerüstet. Die Montage soll nur wenige Minuten dauern.

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