Pirelli kann wieder planen. Seit dem 10. Oktober steht fest, dass der italienische Reifenhersteller die Formel 1 exklusiv bis 2027 beliefert. Mit einer Option für 2028. Kurz darauf gab es eine weitere gute Nachricht für Pirelli. Die Anzahl der Testtage für künftige Reifenentwicklung wird nächstes Jahr von 35 auf 40 Tage erweitert.
Dazu gibt es noch vier extra Tage, bei dem die Formel 1 das Problem mit Regenrennen lösen will. Da muss es nicht nur Input von Pirelli geben. Die FIA entwickelt weiter an einer Vorrichtung, die die Gischt verringern soll. Der erste Prototyp mit Kotflügeln über den Hinterrädern erzielte nicht die gewünschte Wirkung.
Will die Formel 1 noch das Heizdecken-Verbot?
Das Testprogramm für nächstes Jahr steht noch nicht fest. Pirelli erhofft sich noch vor Saisonende eine klare Antwort von der FIA, der Formel 1 und den Teams, ob Reifen ohne Heizdecken weiter ein Ziel sind. Der Reifenhersteller will nicht weiter Geld in ein Projekt investieren, an das der Großteil der Beteiligten nicht glaubt. Wenn es kein klares Bekenntnis zu Reifen gibt, die ohne Vorheizen betrieben werden, dann wird das Testprogramm in diese Richtung nicht fortgesetzt.
Eine Alternative steht noch nicht fest. Pirelli kann sich vorstellen, dass man dann in der ersten Saisonhälfte 2024 neue Mischungen für die Zukunft ausprobiert, um die Unterschiede zwischen den einzelnen Reifentypen je nach Wunsch mehr oder weniger deutlich ausfallen zu lassen.
Probejahr in der Formel 2?
Nach der Sommerpause könnte es dann schon eine erste Testreihe mit den 2026er Reifen geben. Noch stehen die Reifendimensionen nicht fest, doch man geht davon aus, dass die Größe von 18 auf 16 Zoll reduziert wird. In den Tagen vor dem GP Mexiko wurde den Technikchefs der Formel 1 der letzte Stand des 2026er Technikreglements präsentiert. Sicher ist: Die Autos werden kleiner und leichter. Und damit auch die Reifen.
Kleine Reifen bringen bei der Entwicklungsarbeit altbekannte Probleme mit sich. Sie lassen sich auf den aktuellen Autos nicht ausprobieren. Also müssen die Teams wieder speziell dafür geeignete Prototypen (mule cars) bauen. Das gab es schon einmal, bevor die Königsklasse 2017 von schmalen auf breite Reifen umstieg. Pirelli plädiert außerdem dafür, die kleineren Reifengrößen schon 2025 in der Formel 2 einzuführen, um Praxiserfahrung zu bekommen.