Das Thema Motor-Reglement für 2026 lässt die Formel 1 nicht los. Schon am Rande des Bahrain-Grand-Prix wurde über mögliche Änderungen beim Antriebsfahrplan für die kommenden Jahre diskutiert. Dabei konnte aber keine Einigung darüber erzielt werden, von der bereits beschlossenen Hybrid-Formel abzuweichen, die bis in die Saison 2030 reicht.
Doch auch wenn ein Comeback des Saugmotors vor Ablauf des nächsten Reglement-Zyklus abgelehnt wurde, setzt sich die Lobby weiter für eine Entschärfung der neuen Hybrid-Aggregate ein. Ferrari und RB Powertrains lassen nicht locker und wollen wenigstens erreichen, dass der Power-Split zwischen Verbrenner und Batterie geändert wird – zumindest im Rennen.
Schon beim nächsten Meeting der Formel-1-Kommission am Donnerstag (24.4.) steht das Thema Motoren wieder auf der Tagesordnung. Die Bedenkenträger wollen das Verhältnis der Leistungsabgabe in der Qualifikation wie gehabt bei 55 zu 45 Prozent belassen. 400 kW sollen vom Verbrenner kommen, 350 kW aus den Elektromotoren.

In der F1-Kommission soll über den Vorschlag diskutiert werden, den Power-Split zumindest im Rennen zu Gunsten des Verbrenners zu ändern.
Weniger Power aus der Batterie
Aber im Rennen soll dieser Power-Split zu Gunsten des Verbrenners verändert werden. Statt 350 kW soll die elektrische Seite nur noch 200 kW beisteuern. Den Rest müsste das 1,6 Liter V6-Aggregat liefern. Damit soll verhindert werden, dass die Autos über die Distanz Probleme bekommen, die Batterien ausreichend zu laden.
Die Lobby-Fraktion argumentiert, dass sie sich Sorgen um die Attraktivität des Sports und die Sicherheit macht. Die Gegner vermuten eher, dass sich einige Hersteller nur deshalb für Änderungen einsetzen, weil sie bei der Hybrid-Entwicklung hinterherhinken. Weil sich aber niemand in die Karten schauen lässt, wird man erst nächstes Jahr auf der Strecke sehen, ob das wirklich der Fall ist.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff will von dem ursprünglich beschlossenen Format nicht abrücken: "Ich wollte uns selbst eigentlich schützen und mich gar nicht dazu äußern. Aber das ist doch wirklich ein Witz. Erst vor einer Woche hatten wir ein Meeting zu den Motoren. Und nun landen diese Dinge schon wieder auf der Agenda."

Geht es der Änderungs-Lobby nur um Sicherheit und Attraktivität?
Wird die Homologation aufgeweicht?
Mercedes steht auf dem Standpunkt, dem neuen Reglement erst einmal eine Chance zu geben. Sollte es Nachjustierungen benötigen, könnte man immer noch reagieren. Audi und Honda sind prinzipiell auf der gleichen Schiene unterwegs, halten sich aber mit öffentlicher Kritik am Vorgehen der Konkurrenz zurück.
Neben dem Power-Split soll in der Formel-1-Kommission auch noch einmal darüber diskutiert werden, ob man den Homologations-Prozess nicht etwas aufweichen sollte. Die Sorge ist groß, dass die Performance-Unterschiede zwischen den Herstellern zu groß sind. Lässt man das Entwicklungsfenster etwas länger geöffnet, hätten die Nachzügler die Chance, den Rückstand noch aufzuholen.