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Viel Arbeit für F1-Kommission
Vier Streitthemen auf der Agenda

GP Belgien 2023

Am 28. Juli trifft sich die Formel-1-Kommission in Spa-Francorchamps. Die Entscheidungen dieser Sitzung könnten richtungsweisend sein. Wir verraten Ihnen, welche wichtige Themen auf der Agenda stehen.

Pierre Gasly - Alpine - Formel 1 - GP Ungarn - 21. Juli 2023
Foto: Motorsport Images

Es gibt im Milliardenspiel Formel 1 viele Baustellen und beim Versuch sie aufzuräumen zu viele Interessen. Am 28. Juli trifft sich die Formel-1-Kommission in Spa um über Schwächen im System zu beraten und abzustimmen. Die FIA und die Formel 1 haben je zehn Stimmen, jedes der zehn Teams eine. Für manche Entscheidungen braucht es 28, für andere nur 25 Stimmen.

Unter den wichtigsten Punkten, die auf der Agenda stehen, geht es in der Hauptsache um Reifen, Motoren, Getriebe und den Budgetdeckel. Um das Heizdecken-Verbot abzuwenden müssen sich mindestens fünf Teams finden, die für einen Verbleib der aktuellen Reifengeneration stimmen. Dann wird die Einführung von Reifen, die ohne künstliches Vorwärmen gefahren werden müssen, entweder um ein Jahr oder unbestimmte Zeit verschoben.

Unsere Highlights

Die Entscheidung hier ist auch richtungsweisend, welcher Reifenhersteller die Formel 1 künftig beliefert. Bliebe es beim Einsatz der neuen Reifen ab 2024 oder würde das Verbot der Heizdecken nur um ein Jahr aufgeschoben, dann hätte Pirelli die größeren Chancen den Bieterkrieg zu gewinnen. Wenn das Experiment ohne Heizdecken ohne ein genaues Datum aufgeschoben wird, spricht vieles dafür, dass Bridgestone die Ausschreibung gewinnt.

Ferrari - Pirelli-Reifentest Barcelona 2024
Pirelli
Werden die Heizdecken schon 2024 verboten? Das würde für einen neuen Ausrüster-Vertrag für Pirelli sprechen.

Mehr Leistung für Renault?

Beim Thema Motor geht es um einen Antrag von Alpine für Antriebspartner Renault. Die Franzosen haben festgestellt, dass sich ihr Leistungsmanko innerhalb eines Jahres verdoppelt hat, obwohl die Motorenentwicklung eingefroren ist. Angeblich beträgt der Rückstand 30 PS, was auf der Rennstrecke einen Nachteil von drei Zehntel ergibt. Der Verdacht liegt nahe, dass Mercedes, Ferrari und Honda das Abstellen von Zuverlässigkeitsproblemen im letzten Jahr dazu genutzt hat, Leistung durch die Hintertür zu finden.

Die FIA hat versprochen, das zu prüfen. Renault will jetzt, dass man im Sinne der Chancengleichheit bis auf fünf Kilowatt (8 PS) zur Konkurrenz aufschließen darf. Wahlweise durch Nachentwicklung oder Erhöhung der Durchflussmenge. Renault argumentiert damit, dass der Entwicklungsstopp ein Zugeständnis an Red Bull war, als Honda seinen Rückzug erklärte.

Da Honda nur die intellektuellen Rechte für den 2020er Motor vermieten und die Weiterentwicklung einstellen wollte, sollten zum Schutz von Red Bull alle anderen Motorenhersteller sich einer eingefrorenen Entwicklung anschließen. Teamchef Christian Horner hat bereits angedeutet, dass Red Bull den Alpine-Antrag unterstützen werde.

Esteban Ocon - Formel 1 - GP England 2023
Wilhelm
Alpine kämpft mit einem Power-Defizit von 30 PS. Dürfen die Franzosen den eigentlich eingefrorenen Motor aufrüsten?

Neue Getriebestandards

Auch beim Getriebe gibt es Ärger. Bis auf Aston Martin, Williams und Haas bauen aktuell alle Teams das Getriebe selbst. Aston Martin und Williams beziehen die Kassette und die Innereien von Mercedes, Haas von Ferrari. Daraus ergeben sich technische und politische Abhängigkeiten.

Weil es für die Getriebe-Kunden im Moment nicht möglich ist, auf die Kassette eines anderen Herstellers zu wechseln, ohne Umbauten am Auto vorzunehmen, drängen sie darauf, den großen Teams die Möglichkeit der Erpressung zu nehmen. Die FIA schlägt nun Kassetten mit Standardmaßen für alle vor, um einen Umstieg auf einen anderen Lieferanten zu erleichtern. Die großen Teams sträuben sich dagegen. Ihnen bringen Abhängigkeiten Vorteile.

50 oder 80 Millionen Dollar für Cap-Ex?

Der Budgetdeckel ist ein Fass ohne Boden. Nicht nur wegen der vielen Schlupflöcher. In Spa wird über Kapitalinvestitionen verhandelt. Die derzeit gültige Obergrenze von 36 Millionen Dollar über vier Jahre soll erhöht werden, um den Teams mit veralteter Infrastruktur die Chance zu geben sich neue Werkzeuge zu kaufen und zu den anderen aufzuschließen. Zwei Optionen sind im Angebot: 50 oder 80 Millionen Dollar.

James Vowles - GP Saudi-Arabien 2023
Williams
Williams-Teamchef James Vowles würde gerne mehr Geld in die Infrastruktur investieren, als es die aktuellen Finanzregeln erlauben.

Williams und Sauber müssen deutlich mehr Geld in die Hand nehmen, um sich fit für die Zukunft zu machen. Sie suchen gerade nach Verbündeten. Auch hier geht es um fünf Stimmen, die man finden muss. Die Konkurrenz gesteht ihnen aber gerade immer nur so viel zu, wie man selbst investieren will.

So stehen bei Alpine ein Simulator und Prüfstände für Getriebe und Bremsen auf der Einkaufsliste. "50 Millionen würden uns reichen", rechnet Teamchef Otmar Szafnauer vor. Williams-Teamchef James Vowles hofft, dass es wenigstens zu einem Kompromiss bei einer Summe zwischen 50 und 80 Millionen kommt.

Es gibt auch einfachere Themen auf dem Besprechungsplan. Die Formel 1 will den Teams ihre Pläne für die sechs Sprintrennen 2024 vorstellen. Wo und wie sie stattfinden sollen. Hier soll auch noch einmal das Format angepasst werden. Denkbar wäre das freie Training und der Sprint-Shootout am Freitag durchzuführen. Der Sprint und die Qualifikation für das Hauptrennen würden dann am Samstag stattfinden.

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